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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Nicht nervös werden.«
    »Was, zum Teufel, haben Sie in meinem Zimmer verloren?« , schrie Jason, noch betrunkener, sodass die Worte ineinander übergingen und verschwammen.
    »Wenn das Ihr Zimmer ist, Sie Macho«, unterbrach ihn das Mädchen, das im Sessel schwankte, »dann haben wir Ihnen wenigstens eine tolle Nummer geboten. Wir sind nicht spießig.« Sie kicherte.
    »Herrgott, Sie sind ja high !«
    »Und ohne den Namen des Herrn, vergeblich zu führen«, konterte der junge Mann, »Sie sind betrunken.«
    »Wir glauben nicht an Alkohol«, fügte das Mädchen mit dem glasigen Blick hinzu. »Er erzeugt nur Feindseligkeit. Er steigt an die Oberfläche, wie die Dämonen Luzifers.«
    »Lassen Sie sich entgiften, Nachbar«, fuhr der junge Amerikaner lallend fort. »Und dann machen Sie sich mit Hasch gesund. Ich führe Sie in die Felder, wo Sie Ihre Seele wiederfinden …«
    Bourne raste aus dem Zimmer, knallte die Tür hinter sich zu und packte d’Anjou am Arm. »Gehen wir«, sagte er, als sie die Treppe erreicht hatten. »Wenn sich die Geschichte herumspricht, die Sie dem Brigadier aufgetischt haben, dann müssen die beiden zwanzig Jahre in der Äußeren Mongolei verbringen und dort Schafe kastrieren.«
    Das chinesische Bedürfnis, Gäste unter Beobachtung zu halten, im Verein mit den strengen Sicherheitsvorschriften machte es erforderlich, dass das Hotel einen einzigen großen Eingang vorne für Gäste und einen zweiten an der Seite für Personal hatte. Letzterer war von uniformierten Wachen besetzt, die die Arbeitspapiere jedes Einzelnen
überprüften und sämtliche Handtaschen oder sonstige auffälligen Taschen an der Kleidung durchsuchten, wenn die Angestellten nach getaner Arbeit nach Hause gingen. Die Tatsache, dass es keinerlei Vertraulichkeit zwischen Wachen und Personal gab, deutete darauf hin, dass die Wachen häufig ausgewechselt wurden, damit die Bestechung keinen Spielraum hatte.
    »Die Wachen wird er nicht riskieren«, sagte Jason, als sie am Personaleingang vorbeigingen, nachdem sie schnell ihre beiden Taschen in Verwahrung gegeben hatten, unter dem Vorwand, wegen des verspäteten Flugzeugs bereits zu spät zu einer Besprechung zu kommen. »Die sehen so aus, als würden sie Punkte dafür bekommen, wenn sie einen mit einer Hühnerkeule oder einem Stück Seife erwischen.«
    »Außerdem verabscheuen sie die Leute, die hier arbeiten«, pflichtete d’Anjou ihm bei. »Aber weshalb sind Sie so sicher, dass er noch im Hotel ist? Er kennt Beijing. Er könnte sich ein Taxi zu einem anderen Hotel genommen haben.«
    »Aber doch nicht so, wie er in dem Flugzeug ausgesehen hat, das habe ich Ihnen gesagt. Das käme für ihn nicht infrage. Für mich auch nicht. Er braucht Bewegungsfreiheit und kann nicht zulassen, dass man ihm folgt. Die muss er haben, zu seinem eigenen Schutz.«
    »Wenn das der Fall ist, könnte es sein, dass sein Zimmer im Augenblick beobachtet wird. Das hätte dasselbe Ergebnis. Die wissen, wie er aussieht.«
    »Wenn er ich wäre – und davon muss ich im Augenblick ausgehen –, dann wäre er nicht dort. Er hat sich ein anderes Zimmer besorgt.«
    »Sie widersprechen sich!«, wandte der Franzose ein, als sie sich dem von Menschen umlagerten Eingang des Flughafenhotels näherten. »Sie sagten, er würde seine Anweisungen per Telefon bekommen. Der Anrufer wird das Zimmer verlangen, das sie ihm zugeteilt haben, und nicht das seines Strohmanns, nicht das von Wadsworth.«
    »Falls die Telefone überhaupt funktionieren – das ist übrigens ein Umstand, der Ihrem Judas zustatten kommt –, dann ist es eine Kleinigkeit, Anrufe von einem Zimmer
zum nächsten weiterzuleiten. Man braucht dazu nur einen Stöpsel in der Zentrale, falls es sich um eine primitive Anlage handelt, oder eine Programmierung, falls es eine Computervermittlung ist. Das ist nicht schwierig. Oder eine geschäftliche Besprechung, alte Freunde im Flugzeug – oder überhaupt keine Erklärung, was wahrscheinlich das Beste ist.«
    »Irrtum!«, rief d’Anjou aus. »Sein Klient wird die Hotelvermittlung alarmieren und sich direkt in die Zentrale einschalten.«
    »Das wird er ganz bestimmt nicht tun«, sagte Bourne und schob den Franzosen durch eine Drehtür auf den Hotelvorplatz hinaus, der von verwirrten Touristen und Geschäftsleuten wimmelte, die nach einer Fahrgelegenheit Ausschau hielten. »Das ist ein Risiko, das er nicht eingehen kann«, fuhr Jason fort, während sie an einer Reihe kleiner, schäbiger Busse und altehrwürdiger

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