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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Chance.
    Abschussliste … Ein Gesicht tauchte vor ihr auf, ein Gesicht, dem Tränen über die Wange rannen, mit zitternder Stimme, die stumm um Barmherzigkeit bat, ein Mann, der einmal enger Freund eines jungen Beamten im Auswärtigen Dienst und seiner Frau und seiner Kinder gewesen war, damals in einem fernen Außenposten, der Phnom Penh hieß. Conklin! Sein Name war Alexander Conklin ! Während Davids langer Genesungszeit hatte er wiederholt versucht, ihren
Mann zu besuchen, aber David wollte das nicht zulassen und hatte gesagt, er werde den CIA-Mann umbringen, wenn er den Fuß auf seine Schwelle setze. Der verkrüppelte Conklin hatte irrigerweise und dumm Anklagen gegen David vorgebracht, hatte nicht auf die flehentlichen Bitten eines Mannes gehört, der das Gedächtnis verloren hatte, und stattdessen angenommen, er sei ein Verräter, sei umgedreht worden, und hatte schließlich sogar selbst versucht, David außerhalb von Paris zu töten. Und am Ende hatte er in der 71. Straße von New York in einem abgeschotteten Haus, das Treadstone 71 genannt wurde, einen letzten Versuch unternommen, der beinahe Erfolg gehabt hätte. Als dann die Wahrheit über David bekannt wurde, war Conklin von Schuldgefühlen aufgefressen worden; er war zerbrochen an dem, was er getan hatte. Ihr hatte er tatsächlich Leid getan; seine Besorgnis war so echt, seine Schuld für ihn so vernichtend. Sie hatte mit Alex beim Kaffee auf der Veranda geredet, aber David war nie bereit gewesen, ihn zu empfangen. Von all den Leuten, an die sie dachte, war er der Einzige, der einen Sinn ergab – überhaupt einen Sinn!
    Das Hotel hieß The Empress und lag an der Chatham Road in Kowloon. Es war ein kleines Hotel im überfüllten Tsim Sha Tsui und wurde von einem Gemisch von Kulturen besucht, weder reich noch arm, im Großen und Ganzen Handelsvertreter aus Ost und West, die in Kowloon etwas zu erledigen hatten, aber nicht über die Spesenkonten der höheren Ränge verfügten. Mr. Jitai hatte das Seine getan; ein Einzelzimmer war dort für eine Mrs. Austin, Penelope Austin, reserviert worden, ›Penelope‹ war Jitais Idee gewesen, er hatte viele englische Romane gelesen, und ›Penelope‹ schien ihm ›einfach passend‹. Gut so, wie Jason Bourne gesagt hätte, dachte Marie.
    Jetzt saß sie auf dem Bettrand, griff nach dem Telefon, wusste noch nicht, was sie sagen sollte, wusste aber, dass sie es sagen musste. »Ich brauche eine Nummer in Washington, D.C., in den Vereinigten Staaten«, sagte sie zu der Vermittlung. »Es ist sehr wichtig.«
    »Übersee-Auskünfte kosten Gebühren …«

    »Setzen Sie es auf die Zimmerrechnung«, unterbrach Marie. »Es ist dringend. Ich bleibe in der Leitung.«
    »Ja?«, sagte die schläfrige Stimme. »Hello?«
    »Alex, hier spricht Marie Webb.«
    »Verdammt, wo sind Sie? Wo sind Sie beide ? Er hat Sie gefunden?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Ich habe ihn nicht gefunden und er hat mich nicht gefunden. Sie wissen über all das Bescheid?«
    »Wer, zum Teufel, glauben Sie wohl, hat mir letzte Woche beinahe das Genick gebrochen, als er nach Washington kam. David! Wo sind Sie?«
    »In Hongkong – in Kowloon. Im Empress-Hotel, unter dem Namen Austin. David hat Sie erreicht ?«
    »Und Mo! Er und ich haben jeden Trick ausprobiert, den wir kannten, um herauszufinden, was, zum Teufel, hier los ist, aber man blockiert uns! Nein, das nehme ich zurück – blockieren ist das falsche Wort. Sonst weiß auch keiner, was vorgeht! Und wenn sie es wüssten, wüsste ich das auch! Du großer Gott, Marie, ich hab seit dem letzten Donnerstag keinen Schluck mehr getrunken!«
    »Ich wusste gar nicht, dass Ihnen das etwas ausmacht.«
    »Und ob es mir etwas ausmacht! Was ist los ?«
    Marie sagte es ihm und versäumte auch nicht, den unverkennbaren Stempel »Bürokratie« zu erwähnen, der denen anhaftete, die sie entführt hatten, berichtete von ihrer Flucht und der Hilfe, die Catherine Staples ihr geleistet hatte, und die sich in eine Falle verwandelt hatte, aufgestellt von einem Mann namens McAllister, den sie mit Catherine Staples auf der Straße gesehen hatte.
    »McAllister? Sie haben ihn gesehen?«
    »Er ist hier, Alex. Er will mich zurückholen. Mit mir kontrolliert er David, und er wird ihn umbringen ! Das haben sie schon einmal versucht!«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille, eine Stille, die von Seelenqual erfüllt war. »Wir haben das schon einmal versucht«, sagte Conklin leise. »Aber das war damals, nicht

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