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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Taxis am Randstein entlanggingen. »Der Klient Ihres Killers muss für maximalen Abstand zwischen den beiden sorgen. Es darf nicht die geringste Chance geben, dass man eine Verbindung nachweisen kann, und das bedeutet, dass alles sich auf einen sehr engen, sehr erlesenen Kreis beschränkt, ohne Verbindung mit einer Hotelzentrale, ohne dass auf jemanden aufmerksam gemacht wird, ganz besonders nicht auf Ihren Killer. Und das Risiko, im Hotel herumzugehen, werden die auch nicht eingehen. Sie werden sich ihm fern halten, alles ihm überlassen. Es gibt hier zu viel Geheimpolizei; jemand aus diesem elitären Kreis könnte erkannt werden.«
    »Die Telefone, Delta. Nach allem, was wir gehört haben, funktionieren die nicht . Was macht er dann?«
    Jason runzelte die Stirn so, als versuchte er, sich an etwas zu erinnern, was ihm nicht einfallen wollte. »Er hat die Zeit auf seiner Seite, das ist sein Plus. Er wird zusätzliche Instruktionen für den Fall haben, dass man innerhalb einer bestimmten Zeit nach seiner Ankunft nicht mit ihm Verbindung aufgenommen hat – aus welchen Gründen auch immer  –, und angesichts der Vorsichtsmaßregeln, die die treffen müssen, könnte es davon eine ganze Anzahl geben.«

    »In dem Fall würden die immer noch nach ihm Ausschau halten, nicht wahr? Sie würden irgendwo draußen warten und versuchen, ihn aufzugabeln, oder?«
    »Selbstverständlich, und das weiß er. Er muss an ihnen vorbeikommen und seine Position erreichen, ohne gesehen zu werden. Es ist für ihn die einzige Möglichkeit, die Kontrolle zu behalten. Seine erste Aufgabe.«
    D’Anjou packte Bourne am Ellbogen. »Dann habe ich gerade einen der Aufpasser entdeckt, glaube ich.«
    »Was?« Jason drehte sich halb herum und blickte auf den Franzosen herunter. Dabei verlangsamte er seine Schritte.
    »Gehen Sie weiter«, befahl d’Anjou. »Dort zu dem Lieferwagen hinüber, zu dem, der halb aus der Straße herausragt, mit dem Mann auf der Schubleiter.«
    »Ja, das leuchtet ein«, sagte Bourne. »Das ist der Störungsdienst vom Fernmeldeamt.« Im Schutze der Menschenmenge erreichten sie den Wagen.
    »Schauen Sie hinauf. Versuchen Sie, interessiert zu wirken. Und dann sehen Sie nach links. Der Lieferwagen vor dem ersten Bus. Sehen Sie ihn?«
    Das tat Jason und wusste sofort, dass der Franzose Recht hatte. Der Lieferwagen war weiß und relativ neu und hatte getönte Glasscheiben. Abgesehen von der Farbe hätte es der Wagen sein können, der den Killer in Shenzen an der Lo-Wu-Grenze aufgenommen hatte. Bourne las die chinesischen Schriftzeichen auf der Tür. »Niao Jing Shan … Mein Gott, das ist ja dasselbe! Der Name hat nichts zu bedeuten – er gehört zu einem Vogelreservat, dem Jing-Shan- Vogel Reservat. In Shenzen hieß es Chutang, hier anders. Wie haben Sie das bemerkt?«
    »Der Mann in dem offenen Fenster, dem letzten Fenster auf dieser Seite. Sie können ihn von hier aus nicht besonders gut sehen, aber er beobachtet den Eingang. Außerdem wirkt er irgendwie widersprüchlich – ich meine, für den Angestellten eines Vogelreservats.«
    »Warum?«
    »Er ist ein Offizier der Armee, und dem Schnitt seines Uniformrocks nach zu schließen und dem guten Tuch einer
von hohem Rang. Rekrutiert die glorreiche Volksarmee jetzt Reiher für ihre Sturmtruppen? Oder ist er einfach nur ein besorgter Mann, der auf jemanden wartet, dem er folgen soll, und der eine recht geschickte Deckung benutzt, die nur dadurch etwas beeinträchtigt wird, dass der Blickwinkel ein offenes Fenster erfordert?«
    »Ich kann wirklich ohne Echo nirgends hingehen«, sagte Jason Bourne, ehemals Delta. »Vogelreservat – Herrgott, das ist ja herrlich. Was für eine elegante Tarnung. So friedlich. Eine verdammt gute Tarnung .«
    »Typisch chinesisch, Delta. Die rechtschaffene Maske verdeckt das nicht rechtschaffene Gesicht. Die konfuzianischen Parabeln warnen davor.«
    »Davon spreche ich nicht. In Shenzen, an der Lo-Wu-Grenze, wo Ihr Killer mir das erste Mal durch die Lappen ging, wurde er auch von einem Lieferwagen abgeholt – einem Lieferwagen mit getönten Scheiben – und der gehörte ebenfalls einem Vogelreservat der Regierung.«
    »Wie Sie schon sagten, eine ausgezeichnete Tarnung.«
    »Es ist mehr als das, Echo. Das ist eine Art Markierung, eine Identifikation.«
    »Vögel werden in China seit Jahrhunderten verehrt«, sagte d’Anjou und sah Jason mit verwirrter Miene an. »Man hat sie immer schon in großen Kunstwerken dargestellt, den herrlichen

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