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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Langnasen hier in Beijing? Ist sie es, die unseren Feinden sagt, worauf sie achten, was sie erwarten sollen?
    Wie sonst hätte es zu diesem schrecklichen Tag kommen können? Unsere erfahrensten Männer haben unseren Feinden eine Falle gestellt, der sie erlegen wären, und dann wären wir frei gewesen von den Verbrechern aus dem Westen, die glauben, sich nur dadurch Reichtümer verschaffen zu können, indem sie vor denen im Staub liegen, die China quälen und peinigen. Man hat mir berichtet, dass sie heute Morgen am Flughafen war. Am Flughafen ! Wo die Falle ihren Anfang nahm! Hat sie ihren geilen Körper einem unserer Getreuen hingegeben, ihn vielleicht unter Drogen gesetzt? Hat er ihr vielleicht in berauschtem Zustand gesagt, was sie tun sollte, was sie unseren Feinden sagen sollte? Was hat diese Hure getan ?«

    Ein abgekartetes Spiel, dachte Bourne. Eine Anklage, die sich so sehr über die Fakten und die damit in Verbindung stehenden Erkenntnisse hinwegsetzte, dass selbst ein Gerichtshof in Moskau einen solchen Marionettenankläger mit Schimpf und Schande davongejagt hätte. Die Herrschaft des Schreckens in dem Stamm der Kriegsherren hielt an. Es gilt, die Ungetreuen auszumerzen und den Verräter zu finden und jeden zu töten, der auch nur entfernt des Verrats verdächtig ist.
    Unter den Zuhörern erhob sich leise, aber immer lauter werdend, der Ruf »Hure!« und »Verräterin!«, während die gefesselte Frau versuchte, sich den zwei Wachen zu entwinden. Der Redner hob die Hände, um sich Ruhe zu verschaffen, die sofort eintrat.
    »Ihr Liebhaber war ein verabscheuungswürdiger Journalist der Xinhua-Nachrichtenagentur, jenes verlogenen Organs des abscheulichen Regimes. Ich sage ›war‹, weil diese widerwärtige Kreatur seit einer Stunde tot ist, durch den Kopf geschossen. Man hat ihm die Kehle durchgeschnitten, damit alle wissen, dass auch er ein Verräter war! Ich selbst habe mit dem Mann dieser Hure gesprochen, weil ich ihm Ehre erweise. Er hat mich angewiesen, so zu handeln, wie es die Geister unserer Ahnen verlangen. Er will nichts mehr mit ihr zu tun haben …«
    »Aiyaaa!« Mit der Kraft der Verzweiflung riss die Frau sich den Knebel vom Mund. »Lügner!«, schrie sie. »Mörderbrut! Ihr habt einen anständigen Mann umgebracht, und ich habe niemanden verraten! Mich hat man verraten! Ich war nicht am Flughafen, und das wissen Sie auch! Ich habe diese Langnase nie gesehen, und auch das wissen Sie! Ich wusste nichts von dieser Falle für westliche Verbrecher, und Sie können die Wahrheit in meinem Gesicht lesen! Wie hätte ich davon wissen können?«
    »Indem du mit einem ergebenen Diener unserer Sache gehurt hast und ihn verdorben, ihn unter Drogen gesetzt hast! Indem du dich ihm hingegeben hast und so lange mit ihm Unzucht getrieben hast, bis die Kräuter ihn wahnsinnig gemacht haben!«
    »Du bist wahnsinnig! Du sagst diese Dinge, diese Lügen,
weil du meinen Mann nach Süden geschickt hast und viele Tage zu mir gekommen bist, zuerst mit Versprechungen, dann mit Drohungen. Ich sollte dir zu Diensten sein. Das sei meine Pflicht, hast du gesagt! Du bist bei mir gelegen, und ich habe Dinge erfahren …«
    »Weib, du widerst mich an ! Ich bin zu dir gekommen und habe dich angefleht, deinen Mann und unsere Sache nicht zu entehren! Deinen Liebhaber aufzugeben und Vergebung zu suchen.«
    »Eine Lüge ! Männer sind zu dir gekommen, Taipans aus dem Süden, die mein Mann dir geschickt hat, Männer, die man in deinem hohen Haus nicht sehen durfte. Sie kamen insgeheim in die Läden unter meiner Wohnung, der Wohnung einer so genannten ehrenwerten Witwe – eine weitere Lüge, die du mir und meinem Kind angehängt hast!«
    »Hure!«, kreischte der Mann mit dem Schwert und den fanatischen Augen.
    »Lügner!« , schrie die Frau zurück. »Wie du hat auch mein Mann viele Frauen, und ich bin ihm gleichgültig! Er schlägt mich, und du sagst mir, das sei sein Recht, weil er ein großer Sohn des wahren China ist! Und ich trage Botschaften von einer Stadt zur anderen, die mir Folter und Tod eintragen würden, wenn man sie bei mir fände, und ernte dafür nur Schmähungen und bekomme nicht einmal das Geld für die Bahnfahrt, weil du sagst, es sei meine Pflicht ! Wovon soll denn meine Tochter satt werden? Meine Tochter – das Kind, das dein großer Sohn Chinas nicht kennen will, weil er nur Söhne wollte!«
    »Die Geister wollten dir keine Söhne gewähren, weil sie Weiber geworden wären, die einem großen Haus Chinas

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