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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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diese Maschine hier rauszuholen.«
    »Und wir wären viel näher dran als jetzt. Machen wir’s.«
    »Nein«, korrigierte Jason. »Sie machen das. Und zwar genau, wie ich es Ihnen sage, mit meiner Pistole am Schädel. Los! «
    Sie rannten auf den Tankwagen zu, wobei das schwache Licht und der Betrieb, der rings um das Flugzeug herrschte, ihnen Deckung boten. Der Pilot und der Copilot leuchteten die Motoren mit ihren Taschenlampen an und hielten die Wartungscrew mit ungeduldigen Befehlen auf Trab. Bourne befahl dem Killer, sich vor ihm niederzukauern, während er über dem offenen Tragebeutel kniete und die Rolle Gazestoff herausholte. Er holte das Jagdmesser aus dem Gürtel, zog ein Stück Schlauch aus der Halterung, ließ es auf den Boden fallen und griff mit der rechten Hand an die Stelle, wo der Schlauch in den Tank einmündete.
    »Beobachten Sie sie«, befahl er dem Killer. »Wie lange noch? Und ganz langsam, Major. Ich lasse Sie nicht aus den Augen.«
    »Ich habe Ihnen gesagt, dass ich hier raus will. Ich baue bestimmt keinen Mist!«
    »Sicher wollen Sie raus, aber ich hab so das Gefühl, dass Sie das lieber alleine angehen würden.«
    »Der Gedanke ist mir nie in den Sinn gekommen.«
    »Dann sind Sie nicht der richtige Mann für mich.«
    »Vielen Dank.«
    »Nein, das war mir ernst. Mir wäre das in den Sinn gekommen … Wie lange noch?«
    »Zwischen zwei und drei Minuten, schätze ich.«
    »Und wie gut ist Ihre Schätzung?«
    »Runde zwanzig Einsätze in Oman, Yemen und umliegende Ortschaften. Flugzeuge, die dem hier von der Konstruktion und von den Motoren her ähnlich waren. Ich weiß Bescheid, Kollege. Das ist ein alter Hut. Zwei bis drei Minuten, ganz bestimmt nicht mehr.«
    »Gut. Dann kommen Sie her.« Jason stach den Schlauch mit dem Messer an und schnitt eine Kerbe, die tief genug
war, um einen gleichmäßigen Kerosinstrom austreten zu lassen, aber doch so wenig, dass die Pumpe kaum arbeiten musste. Er richtete sich auf und hielt den Killer mit seiner Pistole in Schach, während er ihm mit der anderen Hand die Rolle Gazestoff reichte. »Reißen Sie etwa zwei Meter ab und tränken Sie das mit dem Treibstoff.« Der Killer kniete nieder und führte Bournes Anweisung aus. »Jetzt«, fuhr Jason fort, »stopfen Sie das Ende in den Schlitz, wo ich den Schlauch angeschnitten habe. Weiter – weiter. Nehmen Sie den Daumen!«
    »Mein Arm ist nicht mehr das, was er einmal war!«
    »Aber Ihre linke Hand. Drücken Sie kräftiger !« Bourne sah schnell zu dem Flugzeug hinüber, das aufgetankt wurde  – das jetzt aufgetankt war. Der Brite hatte richtig geschätzt. Die Männer kletterten jetzt von den Tragflächen und rollten die Schläuche zurück in den Tankwagen. Und dann nahmen der Pilot und der Copilot die letzte Prüfung vor. In weniger als einer Minute würden sie zur Luke gehen! Jason griff in die Tasche, holte Streichhölzer heraus und warf sie dem Killer hin, wobei er die Waffe auf seinen Kopf richtete. »Anzünden. Jetzt! «
    »Das geht hoch wie eine Stange Nitro! Und wir fliegen beide mit in die Luft, vor allem ich !«
    »Nicht, wenn Sie es richtig machen! Legen Sie die Gaze auf das Gras, das ist feucht …«
    »Und hemmt das Feuer … ?«
    »Schnell! Tun Sie’s!«
    »Gemacht!« Die Flamme züngelte vom Ende des Gazestreifens hoch, fiel aber gleich wieder zurück und fraß sich langsam an dem Stoffstreifen entlang. »Scheißperfektionist«, sagte der Killer halblaut, während er sich aufrichtete.
    »Und jetzt vor mich«, befahl Bourne, während er sich den Beutel an den Gürtel hängte. »Gehen Sie geradeaus. Machen Sie sich kleiner und ziehen Sie die Schultern ein, so wie Sie es in Lo Wu getan haben.«
    »Herr und Heiland! Sie waren …?«
    »Los!«
    Der Tankwagen entfernte sich langsam im Rückwärtsgang
von dem Flugzeug, bog dann nach vorne um die Rollleitern herum, fuhr nach links an der Stelle vorbei, wo der erste rote Tankwagen parkte … und kreiste erneut, jetzt nach rechts, hinter die beiden stehenden Wagen, um schließlich neben dem anzuhalten, an dem die Lunte brannte. Jason blickte wie gebannt auf den brennenden Streifen. Jetzt war dort eine kräftige Flamme hochgesprungen! Ein einziger Funke, der durch das Ventil übersprang, und der Tank würde explodieren und die beiden anderen Tankwagen mit weißglühenden Splittern ihrerseits in Brand setzen. Jeden Augenblick war es so weit!
    Der Pilot winkte dem Copiloten zu. Gemeinsam gingen sie zur Einstiegluke.
    »Schneller!«, schrie Bourne.

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