Das Bourne Imperium
sein – könnte , habe ich gesagt –, dass wir entkommen. Was ich Ihnen damit wirklich sagen möchte, Mr. Bourne , ist, dass Ihr Klient hier drüben, wer auch immer er sein mag, ebenso wenig zulassen kann, dass Sie überleben, wie er das bei mir zulassen kann. Verstehen Sie? Kapiert?«
»Oooohh!«
»Und noch eines«, fügte Jason hinzu und zog an der Schnur, worauf diese von der Schulter des Killers herunterfiel. »Das ist Nylon oder Polyurethan oder wie auch immer Sie das nennen. Wenn es verbrennt, dann schwillt das Zeug an wie ein Marshmallow; unmöglich aufzuknoten. Das hängt dann an Ihren Knöcheln, und die beiden Knoten schwellen zu Zement an. Sie werden dann eine Schrittweite von ungefähr eineinhalb Metern haben – nur weil ich ein Perfektionist bin. Drücke ich mich klar aus?«
Der Brite nickte, und Bourne sprang nach rechts, trat dem Killer in die Kniekehlen, sodass er zu Boden fiel und seine gefesselten Daumen zu bluten begannen. Jason kniete nieder und bohrte dem Killer die Pistole, die er in der linken Hand hielt, in den Mund, während die Finger seiner rechten Hand den Knoten im Nacken lösten.
»Allmächtiger Gott!«, schrie der Killer, als die Schnur herunterfiel.
»Ich bin froh, dass Sie ein religiöser Mensch sind«, sagte Bourne, ließ die Waffe fallen, schlang dem Killer blitzschnell die Schnur um die Knöchel und sicherte sie jedes Mal mit einem Knoten; dann schnippte er sein Feuerzeug an und setzte die Enden in Brand. »Das werden Sie vielleicht brauchen.« Er hob die Pistole auf, hielt sie dem Killer
an die Stirn und wickelte den Draht von den Handgelenken seines Gefangenen. »Nehmen Sie sich den Rest selbst ab«, befahl er. »Vorsichtig mit den Daumen, die sind verletzt.«
»Mein rechter Arm ist auch kein Zuckerlecken!«, sagte der Engländer und mühte sich ab, den Draht abzustreifen. Als seine Hände frei waren, bewegte er sie ein paarmal auf und ab und saugte sich dann das Blut von seinen Wunden. »Haben Sie Ihren Zauberkasten, Mr. Bourne ?«
»Stets griffbereit«, erwiderte Jason. »Was brauchen Sie?«
»Heftpflaster. Meine Finger bluten.«
Bourne griff hinter sich nach dem Beutel, zog ihn nach vorne und ließ ihn vor dem Killer fallen, wobei er die ganze Zeit die Pistole auf seinen Kopf gerichtet hielt. »Suchen Sie. Die Rolle müsste ganz obenauf liegen.«
»Hab sie«, sagte der andere, holte das Heftpflaster heraus und wand es sich schnell um die Daumen. »Richtig beschissen, einem so etwas anzutun«, meinte er, als er fertig war.
»Denken Sie an d’Anjou«, sagte Jason ausdruckslos.
»Der wollte sterben, um Himmels willen! Was, zum Teufel, hätte ich da machen sollen?«
»Nichts. Weil Sie nichts sind.«
»Nun, dann wäre ich ja so etwas Ähnliches wie Sie, nicht wahr, Freundchen? Er hat mich ja nach Ihnen geformt!«
»Dazu haben Sie nicht das Talent«, sagte Jason Bourne. »Da fehlt viel. Sie können nicht logisch denken.«
»Was soll das jetzt wieder bedeuten?«
»Denken Sie darüber nach.« Delta richtete sich auf. »Aufstehen«, befahl er.
»Sagen Sie«, meinte der Brite, stieß sich vom Boden ab und starrte die Waffe an, die auf seinen Kopf gerichtet war. »Warum ich ? Warum sind Sie je aus dem Geschäft ausgestiegen?«
»Weil es nie mein Geschäft war.«
Plötzlich schweiften Scheinwerferbalken – einer nach dem anderen – über das Feld, dann flammten gelbe Markierungslichter entlang der Rollbahn auf. Männer rannten aus der Baracke, ein paar auf den Hangar zu, andere hinter den Bau, wo plötzlich die Motoren unsichtbarer Fahrzeuge aufheulten.
Die Lichter des Terminals flammten auf; überall herrschte jetzt rege Aktivität.
»Nehmen Sie ihm das Jackett und die Mütze ab«, befahl Bourne und deutete mit der Pistole auf den bewusstlosen Posten. »Ziehen Sie sie an.«
»Die werden mir nicht passen!«
»Sie können sie ja in Savile Row ändern lassen. Los jetzt!«
Der Killer tat, wie ihm befohlen war, wobei sein rechter Arm ihn so behinderte, dass Jason ihm den Ärmel halten musste. Dann rannten beide Männer zu der Hangarwand hinüber, wobei Bourne den anderen mit seiner Waffe immer wieder anstieß.
»Sind wir uns einig?«, fragte Bourne im Flüsterton und sah das Gesicht an, das dem seinen, so wie es vor ein paar Jahren gewesen war, so sehr glich. »Wir kommen hier raus, oder wir sterben!«
»Verstanden«, antwortete der Killer. »Dieser beschissene Schreihals mit seinem blutigen Angeberschwert ist wahnsinnig. Ich will da raus!«
»Das war aber
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