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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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zwei Gründen«, antwortete Conklin. »Zunächst einmal hat Havilland mich nicht aufgefordert, mitzukommen, um herauszufinden, um was für einen ›dringenden Notfall‹ es sich handelte – und das entspricht nicht unserer Vereinbarung. Und wenn der Notfall nicht Sie und Marie sind, dann bedeutet das, dass Webb Kontakt aufgenommen hat. Wenn das der Fall ist, will ich mein einziges Unterpfand nicht aus der Hand geben, und das ist Marie. Nicht ohne sichere Garantien. Nicht bei Botschafter Raymond Havilland. Und jetzt verschwinden Sie!«
     
    Irgendetwas stimmte nicht! Aber was? Bourne war in das schmutzige Hotelzimmer zurückgekehrt, stand jetzt am Fußende des Bettes und beobachtete seinen Gefangenen, dessen Zuckungen noch stärker geworden waren, dessen gestreckter Körper krampfartig auf jede nervöse Bewegung
reagierte. Was war es? Warum hatte ihn das Gespräch mit dem Mädchen vom Fernamt so beunruhigt? Sie war höflich und hilfsbereit gewesen; sogar seine Beleidigung hatte sie hingenommen. Was also war es? … plötzlich drängten sich Worte aus einer weit zurückliegenden Vergangenheit in sein Bewusstsein. Worte, die er vor Jahren zu einer Frau vom Fernamt, einer Frau ohne Gesicht, nur mit einer reizbaren Stimme, gesagt hatte.
    Ich habe Sie nach der Nummer des iranischen Konsulats gefragt.
    Die steht im Telefonbuch. Wir haben hier alle Hände voll zu tun und für solche Anfragen keine Zeit. Fragen Sie meinetwegen die Auskunft. Klick. Leitung tot.
    Das war es! Die Leute beim Fernamt in Hongkong galten als die unfreundlichsten der Welt. Sie vergeudeten keine Zeit, ganz gleich, wie hartnäckig der Kunde auch war. Die viele Arbeit in dieser überfüllten, hektischen Finanzmetropole ließ das einfach nicht zu. Und doch hatte die Frau geradezu eine Engelsgeduld gehabt … Von anderen Nummern weiß ich nichts. Wenn Sie sie mir nennen wollen, werde ich sie gern für Sie überprüfen … Es sei denn, Sie möchten mir Ihre Adresse nennen … Die Adresse! Und ohne richtig über die Frage nachzudenken, hatte er instinktiv geantwortet: Nein, ich glaube nicht, dass ich das tun werde. Und tief in seinem Inneren hatten Alarmglocken geschrillt.
    Eine Peilung ! Sie hatten ihn hingehalten, ihn lange genug an der Leitung festgehalten, um sein Gespräch auf elektronischem Wege anzupeilen! Öffentliche Telefone ausfindig zu machen, war besonders schwierig. Man musste zuerst die Umgebung feststellen; anschließend den genauen Punkt oder das Gebäude, und schließlich den Apparat selbst, aber das war nur eine Frage von Minuten und Minutenbruchteilen zwischen dem ersten Schritt und dem letzten. War er lange genug an der Leitung geblieben? Und wenn ja, wie weit waren sie gekommen? Die Umgebung? Das Hotel? Der Telefonautomat selbst? Jason versuchte, sein Gespräch mit der Frau zu rekonstruieren. Verzweifelt und doch mit aller Präzision, derer er fähig war, versuchte
er, sich den Rhythmus ihrer Worte zu vergegenwärtigen, ihrer Stimme, und erkannte, dass sie jedes Mal, wenn er schneller gesprochen hatte, langsamer geworden war. Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen  … Nein, ich habe sie nicht, Sir. Die Datenschutzvorschriften in Hongkong sind sehr strikt – ein Vortrag! Oh, warten Sie bitte. Sie hatten Recht … ich kann jetzt auf dem Bildschirm erkennen … Eine Erklärung, die ihn besänftigen sollte und Zeit in Anspruch nahm. Zeit! Wie hatte er das nur zulassen können? Wie lange  … ? Neunzig Sekunden  – allerhöchstens zwei Minuten. Sein Zeitgefühl war stark ausgeprägt. Zwei Minuten also. Das reichte, um eine Umgebung festzustellen, möglicherweise auch einen Ort zu bestimmen, aber angesichts der hunderttausende von Meilen Telefonleitungen reichte es wahrscheinlich nicht, um ein ganz bestimmtes Telefon zu orten. Aus irgendeinem Grund drängten sich ihm Bilder von Paris auf, und dann die verschwommenen Umrisse von Telefonzellen, und wie er und Marie von einer zur anderen rasten, durch die blendenden Straßen von Paris, und wie sie dort nicht anpeilbare Anrufe tätigten, in der Hoffnung, das Rätsel zu lösen, das Jason Bourne war. Vier Minuten. So lange dauert es, aber wir müssen aus dem Viertel verschwinden! Das haben die nämlich inzwischen!
    Die Männer des Taipan – wenn es diesen hünenhaften Taipan überhaupt gab  – hatten möglicherweise das Hotel herausgefunden, aber dass sie auch den Apparat oder das Stockwerk kannten, war höchst unwahrscheinlich. Und dann war da noch eine weitere Zeitspanne in

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