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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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erkundigt, mein Herr. Von anderen Nummern weiß ich nichts. Wenn Sie sie mir nennen wollen, werde ich sie gern für Sie überprüfen.«
    »In der Tonbandansage hieß es ganz eindeutig, mehrere Telefone, und doch sagen Sie, eine Leitung! Wollen Sie damit sagen, dass Sie keinen … Mehrfachdefekt … bestätigen können?«
    »Einen was?«
    »Ob mehrere Telefone nicht funktionieren! Sie haben doch
Computer. Da kann man Störungen feststellen. Ich habe der anderen Dame schon gesagt, dass es sehr dringend ist!«
    »Wenn es sich um einen Krankheitsfall handelt, rufe ich Ihnen gern einen Notarztwagen. Wenn Sie mir bitte Ihre Adresse nennen wollen …«
    »Ich möchte wissen, ob mehrere Telefone nicht funktionieren, oder nur eines ! Ich muss das wissen !«
    »Das wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Es ist nach neun Uhr abends, und die Störungsstelle arbeitet mit reduzierter Belegschaft …«
    »Aber die können Ihnen doch sagen, ob es ein Flächenproblem ist, verdammt noch mal!«
    »Bitte, mein Herr, man bezahlt mich nicht dafür, dass ich mich beleidigen lasse.«
    »Tut mir Leid, wirklich, es tut mir Leid ! … Adresse? Ja, die Adresse! Nennen Sie mir die Adresse der Nummer, die ich Ihnen gegeben habe!«
    »Die ist nicht registriert.«
    »Aber Sie haben sie!«
    »Nein, ich habe sie nicht. Die Datenschutzvorschriften in Hongkong sind sehr strikt. Auf meinem Bildschirm steht nur ›nicht registriert‹.«
    »Ich wiederhole! Es geht hier wirklich um Leben und Tod!«
    »Dann lassen Sie mich mit einem Krankenhaus sprechen. … oh, warten Sie bitte, Sie hatten Recht. Ich kann jetzt auf dem Bildschirm erkennen, dass die letzten drei Stellen der Nummer, die Sie mir gegeben haben, elektronisch ineinander übergehen, das heißt, die Störungsstelle ist im Augenblick damit beschäftigt, das Problem zu beheben.«
    »Und die geographische Lage?«
    »Die erste Ziffer ist 5, deshalb ist es auf der Insel Hongkong.«
    »Etwas genauer ! Wo auf der Insel?«
    »Aus den Telefonnummern kann man keine Straßen oder Orte herauslesen. Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht weiterhelfen. Es sei denn, Sie möchten mir Ihre Adresse nennen, damit ich einen Notarztwagen schicken kann.«

    »Meine Adresse …?«, sagte Jason verwirrt und erschöpft, am Rande der Panik. »Nein«, fuhr er dann fort. »Ich glaube nicht, dass ich das tun werde.«
     
    Edward Newington McAllister beugte sich über den Schreibtisch, als die Frau den Hörer auflegte. Sie war sichtlich mitgenommen und leichenblass geworden. Das Telefonat hatte ihr schwer zugesetzt. Der Staatssekretär legte seinen Hörer auf der anderen Seite des Schreibtisches auf; er hielt einen Bleistift in der rechten Hand, und auf dem Notizblock vor ihm stand eine Adresse. »Sie waren wunderbar«, sagte er und tätschelte den Arm der Frau. »Wir haben es geschafft, wir haben ihn . Sie haben ihn lang genug aufgehalten  – länger, als er das in den alten Tagen zugelassen hätte  –, die Peilung ist bestätigt. Zumindest das Gebäude, und das reicht. Ein Hotel.«
    »Er spricht ausgezeichnet Chinesisch. Und er hat mir nicht vertraut.«
    »Das hat nichts zu bedeuten. Wir werden das Hotel umstellen. Jeden Eingang und Ausgang. Es liegt an einer Straße, die Shek Lung heißt.«
    »Unterhalb vom Mongkok, genauer gesagt in Yau Ma Ti«, sagte die Dolmetscherin. »Es gibt wahrscheinlich nur einen Eingang, durch den ohne Zweifel jeden Morgen der Abfall getragen wird.«
    »Ich muss Havilland im Krankenhaus erreichen. Er hätte nicht dort hingehen dürfen!«
    »Auf mich hat er einen sehr besorgten Eindruck gemacht«, meinte die Dolmetscherin.
    »Letzte Worte«, sagte McAllister und wählte. »Wichtige Informationen von einem Sterbenden. Das ist zulässig.«
    »Ich kann Sie alle nicht verstehen.« Die Frau stand auf, und der Staatssekretär ging um den Schreibtisch herum und nahm den Platz ein, den sie frei gemacht hatte. »Ich kann Ihre Anweisungen befolgen, aber ich verstehe Sie nicht.«
    »Du lieber Gott, das hätte ich fast vergessen. Sie müssen jetzt gehen. Was ich zu besprechen habe, ist streng geheim …
Wir wissen das, was Sie getan haben, sehr zu schätzen, und ich kann Sie unserer Dankbarkeit versichern. Sie werden auch eine Prämie bekommen. Aber ich muss Sie jetzt leider bitten, zu gehen.«
    »Sehr gerne, Sir«, sagte die Dolmetscherin. »Und das mit der Dankbarkeit können Sie vergessen, aber bitte die Prämie nicht. So viel habe ich in Wirtschaftskunde auf der Universität von Arizona gelernt.«

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