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Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Namen – und der ist besser als alle Ihre Leute.«
    »O ja. Ein schwarzer Fotograf, der sich Cactus nennt. Tatsächlich war er auch für Treadstone tätig, aber daran haben Sie sich ja offensichtlich erinnert, oder vielleicht daran, dass er Sie in Virginia besucht hat. Nach den Akten musste man ihn gehen lassen, weil er mit Kriminellen zu tun hat.«
    »Wenn Sie ihm ein Haar krümmen, mache ich Sie fertig.«
    »Nicht nötig. Im Augenblick übertragen wir einfach eines der drei Fotos, das am besten zu der Beschreibung im Pass des Technikers passt.«
    »Das ist Zeitvergeudung.«
    »Ganz und gar nicht. Diplomatenpässe bieten beträchtliche Vorteile, ganz besonders hier. Sie machen die zeitraubende Visabeschaffung überflüssig, und obwohl ich sicher bin, dass Sie über Quellen verfügen, sich ein Visum zu kaufen, ist es so einfacher. China will unser Geld, Mr. Bourne, und unsere Technologie. Man wird uns schnell über die Grenze lassen, und Sheng wird bei der Einwanderungsbehörde nachfragen und sich vergewissern können, dass ich
der bin, der ich zu sein behaupte. Außerdem haben wir dann keinerlei Schwierigkeiten mit Verkehrsmitteln, und das könnte wichtig sein, je nach unseren diversen Telefongesprächen mit Sheng und seinen Mitarbeitern.«
    »Unseren diversen was ?«
    »Sie werden in der entsprechenden Reihenfolge mit seinen Untergebenen sprechen. Ich werde Ihnen sagen, was Sie sagen müssen, aber wenn wir dann endgültig grünes Licht haben, werde ich mit Sheng Chou Yang sprechen.«
    »Sie spinnen !«, schrie Jason McAllister an. »Sie sind in diesem Geschäft ein Amateur !«
    »In Ihrem Geschäft bin ich das tatsächlich. Aber nicht in meinem.«
    »Warum haben Sie Havilland nichts von diesem großartigen Plan gesagt?«
    »Weil er nicht zugestimmt hätte. Er hätte mich unter Hausarrest gestellt, weil er es mir nicht zugetraut hätte. Das meint er immer. Ich verkaufe mich schlecht. Ich eigne mich nicht für diese glatten Antworten, die so aufrichtig klingen, aber so jämmerlich nichtssagend sind. Aber hier geht es um etwas völlig anderes, und diese großspurigen Typen, die sich so großartig verkaufen, wissen das ganz genau, weil alles in ihr theatralisches Weltbild passt. Abgesehen von wirtschaftlichen Fragen, ist dies eine Verschwörung, um die Führung eines misstrauischen, autoritären Regimes zu unterminieren. Und wer steht im Zentrum dieser Verschwörung, die scheitern muss ? Wer sind diese Infiltratoren, denen Peking so vertraut? Chinas überzeugteste Feinde  – die eigenen Brüder aus der Kuomintang auf Taiwan. Und auch diesmal wird, um es vulgär auszudrücken, dann, wenn die Kacke am Dampfen ist, alle Welt ein Geschrei anstimmen von Verrat und einem gerechtfertigten ›inneren Umsturz‹, weil sie nichts anderes können . Und dann wird es zu Gewalttaten kommen, zu ganz massiven.«
    Jetzt starrte Bourne den Analytiker an; er war zum ersten Mal betroffen. Und er erinnerte sich an Maries Worte, die sie in anderem Zusammenhang gesprochen hatte, die aber haargenau auf die augenblickliche Situation passten. »Das
ist keine Antwort«, sagte er. »Das ist ein Standpunkt, aber keine Antwort. Warum Sie ? Ich hoffe, Sie tun das nicht, um Ihren Anstand zu beweisen. Das wäre unsinnig. Und sehr gefährlich.«
    »Sie glauben mir vielleicht nicht«, sagte McAllister, runzelte die Stirn und blickte zu Boden. »Soweit es Sie und Ihre Frau betrifft, glaube ich, dass das ein Teil davon ist – ein kleiner Teil.« Dann hob er die Augen wieder und fuhr ruhig fort: »Aber der wesentliche Grund, Mr. Bourne, ist der, dass ich es leid bin, Edward Newington McAllister zu sein, vielleicht ein brillanter, aber ganz sicher ein belangloser Analytiker. Ich bin der Experte im Hintergrund, den man ruft, wenn die Dinge zu kompliziert werden, und der seine Schuldigkeit getan hat, wenn er seinen Senf dazu gibt. Vielleicht möchte ich bloß einen Augenblick im Rampenlicht stehen.«
    Jason musterte sein Gegenüber in der dunklen Nische. »Vorhin haben Sie gesagt, es bestehe die Gefahr, dass mir nicht gelingt, was ich vorhabe, und ich bin in diesem Geschäft erfahren. Sie sind es nicht. Haben Sie über die Folgen nachgedacht, wenn Ihr Plan scheitert?«
    »Ich glaube nicht, dass er das wird.«
    »Sie glauben nicht, dass er das wird«, wiederholte Bourne leise. »Darf ich fragen, warum?«
    »Weil ich ihn mir gründlich überlegt habe.«
    »Das ist ja beruhigend.«
    »Nein, wirklich«, protestierte McAllister. »Die Strategie ist ganz

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