Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bourne Imperium

Das Bourne Imperium

Titel: Das Bourne Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
überbracht und war im Begriff, zu verschwinden. Jason fing zu laufen an, und als der andere die Wagentür öffnete, tippte er ihm auf die Schulter. Der V-Mann wirbelte herum, duckte sich, und sein linker Fuß zuckte gefährlich vorwärts. Bourne sprang zurück und hob beide Hände in einer Geste des Friedens.
    »Wir wollen das doch nicht ein zweites Mal aufführen«, sagte er in englischer Sprache, weil er sich erinnerte, dass der Mann in der Klosterschule Englisch gelernt hatte. »Ich habe von den Prügeln, die Sie mir vor einer Woche verpasst haben, immer noch Schmerzen.«
    »Aiya! Sie!« Der V-Mann hob die Hände, ebenfalls in einer Friedensgeste. »Sie erweisen mir Ehre, wo ich doch gar keine verdiene. In jener Nacht haben Sie mich besiegt, und aus dem Grund habe ich täglich sechs Stunden geübt, um besser zu werden.… damals haben Sie mich besiegt. Nicht jetzt.«
    »Wenn man Ihr Alter bedenkt und das meine, dann gebe ich Ihnen mein Wort, dass Sie nicht besiegt worden sind. Meine Knochen haben viel weher getan als die Ihren, und ich werde Ihre neue Form ganz bestimmt nicht auf die Probe stellen. Ich werde Ihnen viel Geld geben, aber nicht mit Ihnen kämpfen. Man nennt das Feigheit.«

    »Nicht Sie, Sir«, sagte der Chinese und ließ die Hände sinken und grinste. »Sie sind sehr gut.«
    »Doch ich, Sir«, erwiderte Jason. »Ich habe höllische Angst vor Ihnen. Und Sie haben mir einen großen Gefallen getan.«
    »Sie haben mich gut bezahlt. Sehr gut.«
    »Ich werde Sie jetzt noch besser bezahlen.«
    »Dann war die Nachricht für Sie ?«
    »Ja.«
    »Dann haben Sie den Platz des Franzosen eingenommen?«
    »Der ist tot. Die Leute, die die Nachricht geschickt haben, haben ihn getötet.«
    Der V-Mann sah ihn erstaunt an, vielleicht sogar betrübt. »Warum?«, fragte er. »Er hat denen gute Dienste geleistet, und er war ein alter Mann, älter als Sie.«
    »Vielen Dank.«
    »Hat er seine Auftraggeber betrogen?«
    »Nein, ihn hat man betrogen.«
    »Die Kommunisten?«
    »Kuomintang«, sagte Bourne und schüttelte den Kopf.
    »Dong wu! Die sind nicht besser als die Kommunisten. Was wollen Sie von mir?«
    »Wenn alles planmäßig läuft, ziemlich genau dasselbe, was Sie schon einmal getan haben. Aber diesmal möchte ich, dass Sie in der Nähe bleiben. Ich möchte ein Paar Augen anheuern.«
    »Sie gehen in die Berge von Guangdong?«
    »Ja.«
    »Da brauchen Sie Hilfe beim Überqueren der Grenze?«
    »Nicht, wenn Sie mir jemanden ausfindig machen können, der eine Fotografie aus einem Pass in einen anderen übertragen kann.«
    »Das geschieht jeden Tag. Das können selbst Kinder.«
    »Gut. Dann geht es nur noch darum, Ihre Augen anzuheuern. Die Sache ist etwas riskant, aber nicht sehr. Und sie ist mir zwanzigtausend amerikanische Dollar wert.«
    »Aiya , ein Vermögen !« Der V-Mann hielt inne und musterte Bournes Gesicht. »Das Risiko muss groß sein.«

    »Wenn es Ärger gibt, dann erwarte ich, dass Sie durchkommen. Wir werden das Geld hier in Macao lassen, wo nur Sie Zugang dazu haben. Wollen Sie den Job oder soll ich woanders fragen?«
    »Dies sind die Augen eines Falken. Sie brauchen nicht weiter zu suchen.«
    »Kommen Sie mit mir zum Casino zurück! Warten Sie draußen ein Stück weiter unten an der Straße, dann lasse ich die Nachricht abholen.«
    Der Barkeeper war mit größtem Vergnügen bereit, Jasons Wunsch zu erfüllen. Beim Stichwort »Krise« stutzte er, bis Bourne erklärte, dass es sich dabei um den Namen eines Rennpferdes handle. Er trug einen Drink zum Bankhalter an Tisch fünf und kehrte mit dem verschlossenen Umschlag unter seinem Tablett zurück. Jason hatte unterdessen die Spieltische in der Nähe beobachtet und nach neugierigen Blicken zwischen den dicken Rauchschwaden Ausschau gehalten, aber nichts Auffälliges gesehen. Das Tablett wurde wie vereinbart zwischen Bourne und McAllister auf die Theke gestellt. Jason klopfte eine Zigarette aus seinem Päckchen und schob dem Analytiker, der Nichtraucher war, ein Streichholzbriefchen über die Theke zu. Ehe der verblüffte Staatssekretär begriff, stand Bourne auf und ging zu ihm hinüber.
    »Haben Sie Feuer, Mister?«
    McAllister sah die Streichhölzer an, griff danach, riss eines heraus, strich es an und hielt ihm die Flamme hin. Als Jason zu seinem Platz zurückkehrte, hatte er den Umschlag in der Hand. Er öffnete ihn, nahm das Papier heraus und las in Schreibmaschinenschrift: Telefon Macao 32 61 443 .
    Er sah sich nach einem Telefonautomaten um, und in

Weitere Kostenlose Bücher