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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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darüber werden eine ganze Spalte in der London Times bekommen...«
    »Hör auf, so geheimnisvoll zu reden.«
    »Sag, was du sagen willst, John«, unterbrach der Doktor, »ich höre einfach nicht zu.«
    »Also gut«, sagte St. Jacques. »Es geht um den Gouverneur. Du hast Recht gehabt. Zumindest gehe ich davon aus, dass du Recht hattest.«
    »Warum?«
    »Die Nachricht kam vorhin. Das Boot des Gouverneurs wurde auf einem Riff in der Nähe von Antigua zerschmettert aufgefunden, auf halbem Weg nach Barbuda. Keine Anzeichen von Überlebenden. Plymouth nimmt an, dass es eine dieser Peitschenwellen war, die manchmal von Nevis herüberkommen, aber das glaube ich nicht. Es gibt zwar solche Wellen, aber da ist noch etwas anderes...«
    »Und das wäre?«
    »Die beiden Bootsleute, die er sonst immer mitnimmt, waren nicht bei ihm. Im Yachtclub hat er erzählt, dass er allein hinausfahren werde, aber zu Henry hatte er gesagt, er wollte auf große Fische gehen...«
    »Was bedeutet, dass er eine Crew hätte haben müssen«, unterbrach der kanadische Arzt. »Oh, tut mir Leid.«
    »Ja, natürlich«, pflichtete St. Jacques bei. »Man kann keine großen Fische angeln und gleichzeitig ein Boot steuern - zumindest der Gouverneur konnte das nicht. Er hatte Angst, die Augen von der Karte zu nehmen.«
    »Aber lesen konnte er sie, oder?«, fragte Jason. »Die Karte?«
    »Sagen wir, gut genug, um überall hinzukommen...«
    »Irgendwas hat ihn veranlasst, allein rauszufahren«, sagte Bourne. »Vielleicht hat ihn jemand zu einem Rendezvous eingeladen, zu einem Treffen in Gewässern, die ihn wirklich zwangen, die Augen nicht von der Karte zu nehmen.« Jason
merkte plötzlich, dass die flinken Finger des Doktors nicht mehr an seinem Nacken beschäftigt waren. Stattdessen war sein Hals wieder bandagiert. Der Arzt stand neben ihm und sah auf ihn herab.
    »Sind Sie zufrieden?«, fragte Bourne, und ein anerkennendes Lächeln kräuselte seine Lippen.
    »Wir sind fertig«, sagte der Kanadier.
    »Gut... dann glaube ich, dass wir uns besser später noch mal treffen, auf einen Drink, in Ordnung?«
    »Schade. Wo es gerade spannend wird.«
    »Es ist nicht spannend, Doktor, gar nicht, und ich wäre ein sehr undankbarer Patient, wenn ich Sie gleichsam aus Versehen Dinge hören ließe, die Sie nicht hören sollten...«
    Der Kanadier sah Jason ernst an. »Sie machen sich also wirklich Sorgen und wollen mich, trotz allem, was passiert ist, tatsächlich nicht einweihen. Und dabei geht es offensichtlich nicht um melodramatische Geheimniskrämerei - ein alter Trick von weniger guten Ärzten übrigens -, sondern um etwas sehr Ernstes, oder?«
    »Ja.«
    »In Anbetracht dessen, was Ihnen zugestoßen ist - und ich meine nicht nur die vergangenen paar Stunden, die ich miterlebt habe, sondern das, was mir die Narben auf Ihrem Körper erzählen -, ist es bemerkenswert, dass Sie sich überhaupt noch um einen anderen Menschen Sorgen machen können. Sie sind seltsam, Mr. Webb. Manchmal scheint mir, Sie haben zwei Seelen in ihrer Brust.«
    »Ich bin nicht seltsam, Doktor.« Jason presste kurz und heftig seine Augen zu, als er antwortete. »Ich möchte nicht seltsam oder anders oder irgendwie exotisch sein. Ich möchte genauso normal und gewöhnlich sein wie jeder andere. Keine Spiele, nein. Ich bin Dozent an einer Hochschule, und das ist alles, was ich sein möchte. Aber unter den gegenwärtigen Umständen muss ich ein paar Dinge erledigen, auf meine Weise.«
    »Wollen Sie damit sagen, es ist nur zu meinem Besten, wenn ich jetzt gehe?«
    »Genau.«

    »Sie sind nicht nur seltsam, Sie sind auch noch ein guter Pädagoge.«
    »Das zweite hoffe ich.«
    »Ich wette, dass Sie ein verdammt guter Lehrer sind, Mr. Webb.«
    »Dr. Webb«, warf St. Jacques spontan ein, als wäre diese Klärung notwendig. »Er ist auch ein Doktor. Er spricht mehrere orientalische Sprachen und ist ordentlicher Professor. Unis wie Harvard, McGill und Yale wollen ihn seit Jahren haben, aber er rührt sich nicht...«
    »Sei still«, sagte Bourne freundlich und mit dem Anflug eines Lächelns. »Mein junger Unternehmerfreund ist von allen Buchstaben vor einem Namen beeindruckt, ungeachtet der Tatsache, dass ich, wäre ich auf mich allein gestellt, mir eine von diesen Villen nur ein paar Tage leisten könnte.«
    »Blödsinn.«
    »Ich sagte, allein auf mich gestellt.«
    »Na ja, gut.«
    »Ich habe eine reiche Frau... Verzeihen Sie, Doktor, das ist ein alter Familienstreit.«
    »Nicht nur ein guter Lehrer«,

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