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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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einen Drink in der Hand, griff Prefontaine zum Telefon und wählte die Nummer von Dr. Randolph Gates.
    »Hier bei Gates«, sagte die Frau am Telefon.
    »Komm schon, Edie, ich würde deine Stimme auch unter Wasser wiedererkennen, obwohl es dreißig Jahre her ist.«
    »Ich kenne Ihre auch, aber ich kann sie nicht einordnen.«
    »Versuch mal, an einen großen Professor zu denken, der versucht hat, deinem Mann den Teufel auszutreiben, was aber keinen Eindruck auf ihn machte. Und dann war ich es, der im Gefängnis landete - und zu Recht - nicht er.«
    »Brendan? Lieber Gott, du bist’s! Ich habe niemals all die Dinge geglaubt, die man über dich erzählt hat.«
    »Glaub mir, meine Süße, sie stimmen. Aber jetzt muss ich mit dem Lord of Gates sprechen. Ist er da?«
    »Ich glaube schon, ich weiß es aber nicht. Er spricht mit mir nicht mehr besonders viel.«
    »Geht es dir nicht gut, meine Liebe?«
    »Ich würde gerne mit dir reden, Brendan. Er hat ein Problem, ein Problem, von dem ich nie was wusste.«
    »Ich fürchte, das hat er, Edie, und natürlich werden wir miteinander reden. Aber im Augenblick muss ich mit ihm sprechen. Sofort.«
    »Ich werde ihn über das Haustelefon anrufen.«
    »Sag ihm nicht, dass ich es bin, Edie. Sag ihm, es sei ein Mann aus Blackburne, von der Karibikinsel Montserrat.«

    »Was?«
    »Tu, was ich dir sage, liebe Edie. Es ist zu seinem Besten, aber auch zu deinem - vielleicht mehr zu deinem, ehrlich gesagt.«
    »Er ist krank, Brendan.«
    »Ja, das ist er. Lass uns versuchen, ihn gesund zu machen. Hol ihn mir ans Telefon.«
    »Warte einen Augenblick.«
    Das Schweigen war endlos, bis die verlegene Stimme von Randolph Gates zu hören war.
    »Wer sind Sie?«, flüsterte der berühmte Anwalt.
    »Ruhig, Randy, es ist Brendan. Edith hat meine Stimme nicht gleich erkannt, aber ich die ihre. Du bist ein glücklicher Knabe.«
    »Was willst du? Was ist mit Montserrat?«
    »Ja, ich komme gerade von dort...«
    »Was?«
    »Ich dachte, ich brauchte mal Urlaub.«
    »Du hast doch nicht...?!« Gates’ Flüstern wurde panisch.
    »O doch, ich habe. Und weil ich habe, wird sich dein ganzes Leben ändern. Verstehst du, ich traf die Frau und ihre beiden Kinder, an denen du so interessiert warst. Du erinnerst dich? Es ist eine lange Geschichte, und ich möchte sie dir in all ihren faszinierenden Details schildern... Du hast sie an den Teufel verkauft, Dandy Randy, und so was sollte man nicht tun. Nein, das sollte man nicht«, flötete Prefontaine.
    »Ich weiß nicht, wovon du überhaupt redest! Ich habe nie etwas von Montserrat gehört oder von einer Frau mit zwei Kindern. Du bist ein verdammter, rotznäsiger Saufbold, und ich werde deine schwachsinnigen Unterstellungen zurückweisen als Ausgeburten eines delirierenden Alkoholikers, der dazu noch ein vorbestrafter Krimineller ist!«
    »Gut gesprochen, Herr Berater. Natürlich kannst du deine Beihilfe leugnen. Aber das ist nicht dein eigentliches Problem. Nein, das liegt in Paris.«
    »Paris...«
    »Dein Problem ist ein gewisser Mann in Paris, jemand, von dem ich nicht dachte, dass es ihn tatsächlich gibt - aber das
tut es. Es ist ein bisschen düster zugegangen in Montserrat. Man hielt mich für dich.«
    »Man hielt... was?« Gates war kaum noch hörbar, seine Stimme zitterte.
    »Ja. Komisch, nicht? Ich kann mir denken, dass dieser Mann in Paris dich hier in Boston erreichen wollte und dass ihm jemand sagte, dass Seine Königliche Hoheit nicht im Hause sei - und so begann die Verwechslung. Zwei brillante juristische Köpfe, beide mit einer verschwommenen Beziehung zu einer Frau mit zwei Kindern. Und unser Mann dachte, ich sei du.«
    »Was ist auf der Insel passiert?«
    »Lass mich ausreden, Randy. Im Moment glaubt er wahrscheinlich, du seist tot.«
    »Was?«
    »Er hat versucht, mich umzubringen - dich umzubringen. Wegen Ungehorsams.«
    »O mein Gott!«
    »Und wenn er herausfindet, dass du ganz lebendig bist und in Boston, wird er einen zweiten Versuch nicht fehlschlagen lassen.«
    »Herr im Himmel...!«
    »Aber es gibt vielleicht einen Ausweg, Randy-Boy, und deshalb musst du mich besuchen. Zufällig bin ich in derselben Suite im Ritz, wo du warst, als ich dich besuchte: Drei-C, nimm einfach den Fahrstuhl. Sei in dreißig Minuten hier und denk dran, dass ich wenig Geduld mit Klienten habe, die sich verspäten, denn ich bin sehr beschäftigt. Nebenbei bemerkt, mein Honorar beträgt zwanzigtausend Dollar die Stunde. Bring also Geld mit, Randy. Viel Geld, in

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