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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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den Nummernschildern von den Meetings?«
    »Hübsch, sehr hübsch«, sagte Conklin rätselhaft.
    »Hübsch?«
    »Die Namen. Die Leute sind der Bodensatz der Schickimicki-Gesellschaft, keine Verbindung zur Oberschicht von Georgetown. Aus dem National Enquirer, nicht der Washington Post.«
    »Aber die Nummernschilder, die Meetings! Das muss doch ein Schlüssel sein.«
    »Noch hübscher«, bemerkte Alex. »Nichts als Scheiße... Jede
dieser Nummern ist auf eine Autofirma eingetragen. Ich brauche dir wohl nicht zu sagen, wie authentisch die Namen wären, selbst wenn wir sie hätten.«
    »Und der Friedhof da draußen?«
    »Wo ist er? Wie groß, wie klein ist er? Es sind zwölf Hektar...«
    »Schaut ihn euch doch mal an...«
    »Und dann geben wir bekannt, was wir wissen?«
    »Du hast Recht. Du machst das schon richtig... Alex, sag Holland, dass du mich nicht erreicht hast.«
    »Machst du Witze?«
    »Nein, wirklich. Gib Holland das Hotel und den Namen und sage ihm, er soll selbst anrufen oder jemanden von der Botschaft schicken, um nachzusehen. Der Portier wird schwören, dass ich gestern gebucht habe und dass er mich seitdem nicht mehr gesehen hat. Kauf mir ein paar Tage, bitte.«
    »Holland kann trotzdem alle Drähte ziehen, und wahrscheinlich wird er das auch tun.«
    »Wird er nicht, wenn er glaubt, dass ich zurückkomme, sobald du mich gefunden hast. Ich möchte, dass er sich um Mo kümmert. Und du, halte meinen Namen von Paris fern. Im Guten oder Schlechten, kein Webb, kein Simon, kein Bourne!«
    »Ich werd’s versuchen.«
    »War sonst noch was? Ich hab viel zu tun.«
    »Ja. Casset fliegt heute nach Brüssel. Er wird Teagarten festnageln. Auf den brauchen wir keine Rücksicht zu nehmen, und dich berührt das nicht.«
    »In Ordnung.«
     
    In einer Nebenstraße in Anderlecht, vier Kilometer südlich von Brüssel, parkte eine Limousine mit der Standarte eines Vier-Sterne-Generals vor einem Straßencafe. General James Teagarten, NATO-Oberbefehlshaber, stieg schneidig aus dem Wagen in das strahlende Licht der Nachmittagssonne. An seiner Brust glänzten die Orden in vier Reihen. Er drehte sich um und bot seine Hand einem umwerfenden weiblichen Major, der sich lächelnd aus dem Wagen helfen ließ. Galant, aber mit militärischer Autorität, ließ Teagarten nun ihre Hand
los und führte sie zu ein paar Tischen mit Sonnenschirmen, die im Garten standen. Bis auf einen waren alle besetzt. Das Summen der Gespräche, das Klirren der Weingläser, das Klappern des Bestecks auf den Tellern brach plötzlich ab. Die Blicke richteten sich auf den General, der wohlwollend lächelte und seine Dame an den leeren Tisch führte, auf dem eine kleine Karte stand: Réservé.
    Der Besitzer, die beiden Kellner wie verängstigte Pinguine im Schlepptau, flog praktisch zwischen den Tischen hindurch, um seine erlesenen Gäste zu begrüßen. Nachdem eine eisgekühlte Flasche Corton-Charlemagne serviert worden war, diskutierte man das Menü. Ein kleiner belgischer Junge von fünf oder sechs Jahren kam schüchtern zum Tisch des Generals und salutierte. Dann lächelte er. Teagarten stand auf, nahm seinerseits Haltung an und grüßte das Kind zurück.
    » Vous êtes un soldat distingué, mon camarade«, sagte der General. Seine Kasernenstimme hallte durch den Garten, sein breites Lächeln gewann die Gäste, die beifällig applaudierten. Das Kind zog sich zurück, und die Vorspeisen wurden aufgetragen.
    Eine gute Stunde später trat der Chauffeur an den Tisch, ein Feldwebel, dessen Gesichtsausdruck Angst verriet. Ein dringender Anruf über das Sicherheitstelefon. Er reichte Teagarten einen Zettel.
    Der General stand auf. Sein gebräuntes Gesicht war blass geworden. Er sah sich im mittlerweile halbleeren Restaurantgarten um. Seine Augen waren schmal, wütend und ängstlich. Er griff in seine Tasche, holte einen gefalteten Packen belgischer Banknoten heraus und legte einige große Scheine auf den Tisch. »Komm«, sagte er zu seiner weiblichen Begleitung, »lass uns gehen... Fahren Sie«, wandte er sich an den Chauffeur, »fahren Sie den Wagen vor.«
    »Was ist denn?«, fragte die Dame.
    »London. Über Funk. Armbruster und DeSole sind tot.«
    »O mein Gott! Wie?«
    »Spielt keine Rolle. Was immer sie sagen, es ist gelogen.«
    »Was ist denn passiert?«

    »Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass wir hier weg müssen. Komm!«
    Der General und sein ›Major‹ eilten davon, durch den Garteneingang - es war ein Gitterbogen mit roten Buschrosen - und zum Wagen. Zu

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