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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Straße, als ein Polizeiwagen aus der gegenüberliegenden Dunkelheit mit heulender Sirene und ebenfalls quietschenden Reifen auftauchte und nur wenige Meter vor den Flammen des brennenden Wracks stehen blieb. Das macht alles keinen Sinn! dachte Jason. Wo vorher fünf Polizeifahrzeuge gewesen waren, kehrte nur einer zurück. Warum? Aber auch diese Frage war überflüssig. Carlos arbeitete nicht nur mit einem Lockvogel, sondern mit sieben, womöglich acht Männern, die alle verzichtbar waren, alle von dem vollendeten Selbstprotektor in einen furchtbaren Tod geschickt wurden. Der Schakal war aus der Falle gesprungen, die er für seinen verhassten Gegner aufgestellt hatte, für Delta, das Produkt von Medusa, eine Schöpfung des amerikanischen Geheimdienstes. Wieder einmal hatte der Mörder ihn ausgetrickst, aber ohne ihn töten zu können. Es würde einen anderen Tag geben, eine andere Nacht.
     
    »Bernardine!«, schrie der Beamte vom Deuxieme, der vor weniger als dreißig Minuten seinen Kollegen offiziell entlassen
hatte. Er sprang aus dem Polizeiwagen und schrie nochmals: »Bernardine! Wo bist du... Mein Gott, wo bist du? Ich bin zurückgekommen, alter Freund. Mein Gott, du hast Recht gehabt, jetzt kann ich es selbst sehen! Sag mir, dass du lebst! Antworte mir!«
    »Mich hat’s noch nicht erwischt«, kam die Antwort von Bernardine, als seine hagere Gestalt langsam und unter Mühen aus dem Eingang eines Geschäfts sechzig Meter weiter nördlich von Bourne herauskam.
    »Ich hab versucht, euch das zu erklären, aber ihr wolltet ja nicht auf mich hören...«
    »Ich war vielleicht zu überstürzt!«, rief der Beamte, rannte auf den alten Mann zu und umarmte ihn, während die anderen Polizisten aus dem Wagen das brennende Fahrzeug in beträchtlicher Entfernung umstanden, die Arme zum Schutz vor ihre Gesichter gehoben.
    »Ich hab den Leuten über Funk befohlen, zurückzukehren!«, fügte der Beamte hinzu. »Du musst mir glauben, alter Freund, ich bin wieder hergekommen, weil ich dich nicht im Zorn zurücklassen wollte, nicht meinen alten Kameraden... Ich hatte keine Ahnung, dass dieses Politikerschwein dich geschlagen hat. Er hat’s mir erzählt, und ich hab ihn rausgeworfen... Ich bin zu dir zurückgekommen, siehst du das? Aber, mein Gott, ich habe nicht erwartet, so was zu sehen!«
    »Es ist entsetzlich«, sagte der alte François, während er wachsam den Boulevard hinauf- und hinunterblickte und alles genau beobachtete. Er legte besonderes Augenmerk auf die vielen erschrockenen Gesichter in den Fenstern der drei verdächtigen Gebäude. Mit der Explosion des Fahrzeugs und dem Verschwinden der braunen Limousine hatte sich das Szenario verändert. Die Günstlinge waren ohne ihren Führer und voller Angst.
    »Es ist nicht allein dein Fehler - mein alter Kamerad«, fuhr er mit einem leichten Bedauern in der Stimme fort. »Ich hatte das falsche Gebäude erwischt.«
    »Aha«, rief der Kollege vom Deuxieme, erfreut über den kleinen Triumph. »Das falsche Gebäude? Das ist in der Tat ein Fehler mit Konsequenzen, nicht wahr, François?«

    »Die Konsequenzen wären weit weniger tragisch gewesen, hättest du nicht so überstürzt alles abgeblasen. Statt auf einen alten Mann mit Erfahrung zu hören, hast du dich, ohne nachzudenken, aus dem Staub gemacht.«
    »Wir haben getan, was du verlangt hast, und das Gebäude - das falsche Gebäude - durchsucht!«
    »Wärst du geblieben, und wenn auch nur für eine kurze Besprechung, hätte das alles vermieden werden können. Ich werde das in meinem Bericht erwähnen müssen...«
    »Bitte, alter Freund«, unterbrach sein Kollege. »Lass uns gemeinsam zum Besten des Büros überlegen...« Er wurde durch das Auftauchen eines Löschzuges unterbrochen. Bernardine hielt seine Hand hoch und führte seinen protestierenden Kollegen über den Boulevard, offensichtlich, um den Feuerwehrleuten Platz zu machen, in Wirklichkeit aber, um in Hörweite von Jason Bourne zu gelangen.
    »Wenn unsere Leute kommen«, fuhr der Beamte vom Deuxième fort, seine Stimme gebieterisch erhebend, »werden wir die Gebäude leeren und jeden Bewohner gründlichst verhören!«
    »Mein Gott«, rief Bernardine aus, »füge deiner Inkompetenz nicht noch eine weitere Eselei hinzu!«
    »Was?«
    »Die Limousine, die braune Limousine - sicher hast du sie gesehen.«
    »Ja, natürlich. Der Fahrer sagte, sie raste davon.«
    »Das ist alles, was er sagte?«
    »Nun, der Lastwagen in Flammen und die ganze Verwirrung mit dem Herbeifunken

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