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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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der Leute...«
    »Schau dir das zerbrochene Glas überall an!«, befahl François und deutete auf die Schaufensterscheiben, weg vom Versteck von Jason Bourne.
    »Schau dir die Einschusslöcher auf dem Bürgersteig und der Straße an. Gewehrfeuer, mein Freund. Diejenigen, die das gemacht haben, sind auf und davon und glauben, sie hätten mich erwischt!... Sag nichts, tu nichts. Lass die Leute in Ruhe.«
    »Warum das?«

    »Du bist ein Idiot! Wenn es aus irgendeinem Grund nur die leiseste Möglichkeit gibt, dass einer der Mörder hierher zurückkehrt, dann darf das nicht verhindert werden.«
    »Das verstehe, wer will.«
    »Großer Gott«, protestierte Bernardine, während die Feuerwehr die Schläuche auf das Feuer richtete. »Schick deine Leute in das Haus, lass fragen, ob alles in Ordnung ist, und erklären, die Krise sei überwunden, es gebe keinen Grund mehr zur Beunruhigung.«
    »Aber stimmt denn das?«
    »Das wollen wir sie glauben machen.« Eine Ambulanz kam in die Straße gerast, gefolgt von zwei weiteren Polizeiwagen mit voll aufgedrehten Sirenen. Überall standen Schaulustige, viele mit hastig übergeworfenen Straßenkleidern, andere in ihren Schlafanzügen, abgewetzten Bademänteln und Unterhosen. Bernardine sah, dass der Lieferwagen des Schakals nur noch eine rauchende Masse aus verbogenem Stahl und geborstenem Glas war. Zu seinem Kollegen sagte er: »Gib der Menge Zeit, ihre morbide Neugierde zu befriedigen, dann schick sie nach Hause. Wenn alles unter Kontrolle ist und die Leichen abtransportiert sind, wirst du deinen Leuten lauthals erklären, der Einsatz sei vorüber, und dann befiehlst du alle bis auf einen in ihre Stationen zurück. Der Mann soll hier aufpassen, bis die Trümmer vom Boulevard beseitigt sind. Er soll auch den Befehl erhalten, niemanden, der aus den Häusern kommt oder hinein will, aufzuhalten. Ist das klar?«
    »In keiner Weise. Du hast gesagt, dass sich hier vielleicht noch jemand versteckt...«
    »Ich weiß, was ich gesagt habe«, drängte der ehemalige Berater des Deuxieme. »Doch das ändert nichts.«
    »Du wirst also hierbleiben?«
    »Ja. Ich werde mich gemütlich und unverdächtig hier herumtreiben.«
    »Ich verstehe... Was ist mit deinem Report? Und meinem?«
    »Du hast einen Hinweis erhalten - der Informant wird nicht genannt -, dass im Zusammenhang mit einer Rauschgiftgeschichte
Gewalttätigkeiten zu genau dieser Zeit auf dem Boulevard Lefebvre stattfinden würden. Du hast ein Polizeiaufgebot herbeordert und nichts gefunden. Aber kurz danach hat dich dein enorm professioneller Instinkt noch einmal hergeführt, unglücklicherweise zu spät, um die Schlachterei zu verhindern.«
    »Ich könnte sogar ausgezeichnet werden«, sagte der Kollege und runzelte bedrückt die Stirn. »Und dein Bericht?«
    »Wir werden sehen, ob der überhaupt notwendig ist, nicht wahr?«, antwortete der neu eingesetzte Berater des Deuxième.
     
    Die Krankenwärter wickelten die Körper der Opfer in Decken ein und legten sie in die Ambulanz. Ein Räumfahrzeug lud die Überreste des Fahrzeugs in einen riesigen Container. Die Leute fegten die Straße, wobei einer anmerkte, dass sie nicht zu gründlich fegen sollten, weil man den Boulevard sonst nicht wiedererkennen würde. Eine Viertelstunde später war der Job erledigt. Das Räumfahrzeug fuhr weg und nahm auch den letzten Polizisten mit, um ihn am nächsten Polizeifunk, ein paar Blocks weiter, abzusetzen. Es war gut vier Uhr früh, und bald würde das Licht der Dämmerung den Himmel von Paris überziehen. Die einzigen Lebenszeichen am Boulevard Lefebvre bestanden aus fünf erleuchteten Fenstern in der Häuserreihe, die von Carlos, dem Schakal, kontrolliert wurde. In jenen Zimmern saßen Männer und Frauen, denen es nicht erlaubt war zu schlafen. Sie hatten für ihren Monseigneur Arbeiten zu erledigen.
    Bourne saß mit ausgestreckten Beinen auf dem Bürgersteig, den Rücken an die Wand eines Geschäftseingangs gelehnt, der dem Gebäude gegenüberlag, wo der erschrockene, aber beredte Bäcker und die äußerst indignierte Nonne der Polizei entgegengetreten waren. Bernardine saß in einem ähnlichen Eingang etwa hundert Meter weit entfernt, gegenüber dem ersten Haus, wo der Lieferwagen des Schakals mit seiner zum Tode verurteilten Ladung gehalten hatte. Ihre Verabredung war eindeutig: Jason würde dem ersten Menschen, der eines der Häuser verließ, folgen und ihn mit Gewalt ergreifen. Der
alte Veteran des Deuxieme würde der zweiten Person folgen, aber

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