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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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aus Istanbul und Athen, später dann Amsterdam... Krupkin ist nicht böswillig, und er arbeitet mit einem verdammt guten mittelmäßigen Verstand wie ein Berserker, er ist sicher besser als achtzig Prozent der Clowns in unserem Geschäft, aber er hat ein großes Problem: Er steht auf der falschen Seite. Seine Eltern hätten damals mit meinen rüberkommen sollen, als die Bolschewiken den Thron bestiegen haben.«
    »Das habe ich vergessen. Du bist ein Russe.«
    »Die Sprache zu sprechen hilft einem bei einem wie Kruppie. Ich kann seine Zwischentöne raushören. Er ist der Kapitalist in Reinkultur. Genau wie die Wirtschaftspopen in Peking ist er nicht nur ein Freund des Geldes, er ist besessen davon - und von allem, was dazugehört. Wenn man ihn nicht im Auge behält und wahnsinnig unter Druck setzt, ist er käuflich.«
    »Du meinst vom Schakal?«
    »Ich habe gesehen, wie er in Athen von griechischen Planern gekauft wurde, die Washington noch Gelände für zusätzliche Landebahnen verkaufen wollten, als sie schon wussten, dass die Kommunisten uns rauswerfen würden. Sie haben ihn bezahlt, damit er den Mund hält. Dann habe ich zugesehen, wie er in Amsterdam Diamantengeschäfte zwischen den Kaufleuten auf dem Nieuwmarkt und der Datscha-Elite in Moskau vermittelte. Eines Abends haben wir zusammen in der Kattengat einen getrunken, und ich hab ihn gefragt: ›Kruppie, was, zum Teufel, machst du eigentlich?‹ Weißt du, was er gesagt hat? In Kleidern, die ich mir niemals hätte leisten können, saß er da und sagte: ›Aleksej,
ich werde alles tun, um der überragenden Sowjetunion zu helfen, die Weltherrschaft zu erlangen, aber wenn du in der Zwischenzeit Lust auf einen kleinen Urlaub hast: Ich habe da ein wunderschönes Haus am Genfer See.‹ Das hat er gesagt, Mo.«
    »Das ist bemerkenswert. Natürlich hast du deinem Freund Casset das alles erzählt...«
    »Natürlich habe ich das nicht getan«, ging Conklin dazwischen.
    »Und warum nicht?«
    »Weil Krupkin Charlie offensichtlich nie erzählt hat, dass er mich kennt. Casset hat den Handel zwar beschlossen, aber ich bin es, der ihn ausführt.«
    »Womit? Wie?«
    »David - Jason - hat über fünf Millionen auf den Cayman-Inseln. Mit nur einem Bruchteil davon werde ich Kruppie so umdrehen, dass er nur noch für uns arbeitet, falls wir ihn brauchen.«
    »Was so viel bedeutet wie: Du traust Casset nicht.«
    »Das nicht«, sagte Alex. »Ich würde mein Leben für ihn verpfänden. Ich bin mir nur einfach nicht sicher, ob ich es in seine Hand geben möchte. Er und Peter Holland haben ihre Prioritäten, und wir haben unsere. Ihre ist Medusa, unsere sind David und Marie.«
    »Messieurs?« Die Frau war zurückgekehrt und sprach Conklin an. »Ihr Wagen ist eingetroffen, Sir. Er steht am südlichen Ausgang.«
    »Sind Sie wirklich sicher, dass der für mich ist?«, fragte Alex.
    »Ich bitte um Verzeihung, Monsieur, aber der Bote sagte, er sei für einen gewissen Mr. Smith mit einem problematischen Bein.«
    »Damit hat er sicherlich Recht.«
    »Ich habe einen Träger für Ihr Gepäck gerufen, Messieurs. Es ist ziemlich weit zu gehen. Er wird Sie am Ausgang treffen.«
    »Vielen Dank.« Conklin erhob sich, griff in seine Tasche und zog Geld heraus. »Pardon, Monsieur«, unterbrach ihn
die Frau. »Es ist uns nicht gestattet, Gratifikationen entgegenzunehmen.«
    »Entschuldigen Sie, ich dachte... Mein Koffer steht hinter Ihrem Schalter, ist das richtig?«
    »Da, wo Ihr Begleiter ihn abgestellt hat, Sir. Er wird mit dem Koffer des Doktors in wenigen Minuten am Ausgang sein.«
    »Nochmals vielen Dank«, sagte Alex. »Tut mir Leid.«
    »Wir werden sehr gut bezahlt, Sir, aber vielen Dank, dass Sie daran gedacht haben.« Als sie zur Tür gingen, die in den Hauptterminal des Flughafens führte, wandte sich Conklin Panov zu. »Woher wusste sie, dass du Arzt bist?«, fragte er. »Hast du neue Kundschaft für deine Couch gesucht?«
    »Wohl kaum. Die Pendelei zwischen zu Hause und hier könnte ein bisschen anstrengend werden.«
    »Wie dann? Ich habe kein Wort davon gesagt, dass du Arzt bist.«
    »Sie kennt den Sicherheitsmann, der mich in die Lounge gebracht hat. Um ehrlich zu sein, scheint sie ihn ziemlich gut zu kennen. In ihrem köstlichen französischen Akzent sagte sie, er sei sährr attraktiff.«
    Keiner von beiden bemerkte den vornehm wirkenden Mann mit der olivfarbenen Haut, dem gewellten, schwarzen Haar und den großen, schwarzen Augen, der eilig die Lounge verließ, den ruhigen Blick auf

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