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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Cœur du Soldat. Er hatte den Zugang.«
    »Hatte?« Krupkin hob seine Augenbrauen. »Sie benutzen die Vergangenheitsform?«
    »Er ist tot.«
    »Und das heruntergekommene Cafe in Argenteuil, das gibt es noch?«
    »Es wurde gesäubert und geschlossen«, gab Jason ohne Bedauern in der Stimme zu.
    »Der Zugang war also einmal, ja?«
    »Sicher, aber ich glaube, was er mir gesagt hat, denn er wurde dafür getötet. Sehen Sie, er war dabei auszusteigen, genau wie diese Lavier aussteigen möchte - nur reichte seine Verbindung bis zum Anfang zurück. Nach Kuba, wo Carlos ihn vor der Hinrichtung rettete. Er wusste, er würde diesen Mann brauchen können. Santos hatte direkten Zugang. Er hat es bewiesen, weil er mir eine Nummer gegeben hatte, über die man den Schakal erreichen konnte. Nur sehr wenige Männer können das.«
    »Faszinierend«, sagte Krupkin, die Augen fest auf Bourne gerichtet. »Aber, wie mein guter, alter Feind Aleksej, der Sie
im Moment genau wie ich anstarrt, sagen würde: Worauf wollen Sie hinaus, Mr. Bourne?«
    »Santos hat mir erzählt, dass es nur vier Menschen auf der Welt gibt, die direkten Zugang zum Schakal haben. Einer davon sitzt am Dserschinskij-Platz. Weit oben im Komitet, das waren Santos’ Worte, und glauben Sie mir, er hielt keine großen Stücke auf Ihren Vorgesetzten.«
    Es war, als wäre Dimitrij Krupkin während der Mai-Parade mitten auf dem Roten Platz von einem Mitglied des Politbüros ins Gesicht geschlagen worden. Sein Kopf war blutleer, seine Haut nahm die blasse Farbe von Asche an, die Augen wurden starr, zuckten mit keiner Wimper. »Was hat Ihnen dieser Santos noch erzählt? Ich muss es wissen!«
    »Nur, dass Carlos eine Sache mit Moskau laufen hat, dass er Kontakte zu Leuten in hohen Positionen hat. Er ist besessen davon... Wenn Sie diesen Kontakt am Dserschinskij-Platz finden können, wäre das ein großer Schritt voran. In der Zwischenzeit haben wir nur diese Dominique Lavier...«
    »Verdammt, verdammt !«, brüllte Krupkin und schnitt Jason das Wort ab. »Geisteskrank und dennoch vollkommen logisch! Sie haben verschiedene Fragen beantwortet, Mr. Bourne, und sie haben sich mir in meine Erinnerung eingebrannt. So oft bin ich schon so nahe dran gewesen, so oft, so nahe und immer nichts. Nun, lassen Sie mich Ihnen sagen, meine Herren, die Spiele des Teufels sind nicht auf die Hölle beschränkt. Auch andere können sie spielen. Mein Gott, ich war eine Perle, die von einer Auster in die nächste gespült wurde, immer der größere Dummkopf!... Machen Sie keine Anrufe mehr von diesem Telefon!«
     
    Es war 3.30 Uhr nachmittags, Moskauer Zeit, und der ältere Mann in der Uniform eines Offiziers der sowjetischen Armee ging den Flur im fünften Stock des KGB-Hauptquartiers am Dserschinskij-Platz so schnell hinunter, wie es sein Alter erlaubte. Es war ein heißer Tag, und wie üblich funktionierte die Klimaanlage kaum, sodass General Grigorij Rodtschenko ein Privileg seines Ranges nutzte: Sein Kragen war geöffnet. Dieser Umstand hielt jedoch das Rinnsal von Schweiß auf seinem
Weg den Hals hinunter nicht auf, das aus den Furchen seines faltigen Gesichts trat, aber das Fehlen des engen, rotgeränderten Stoffbandes um seinen Hals war eine kleine Erleichterung.
    Er erreichte die Reihe von Fahrstühlen, drückte auf den Knopf und wartete, wobei er einen Schlüssel fest in der Hand hielt. Die Türen zu seiner Rechten öffneten sich, und er freute sich zu sehen, dass die Kabine leer war. Es war einfacher, als allen zu befehlen, auszusteigen, zumindest weit weniger umständlich. Er trat ein, steckte den Schlüssel in das oberste Schloss über dem Schaltbrett und wartete, bis der Mechanismus seine Funktion erfüllte. Das tat er schnell, und der Fahrstuhl fuhr direkt in die untersten Kellergeschosse des Gebäudes.
    Die Türen öffneten sich, der General trat heraus und spürte sofort die übermächtige Stille, die die Korridore links und rechts erfüllte. Das würde sich schon in wenigen Augenblicken ändern, dachte er. Er ging den Flur nach links hinunter, zu einer großen Stahltür mit einem angenieteten Metallschild in der Mitte: ›Eintritt verboten. Nur für autorisiertes Personal.‹
    Es war eine dumme Warnung, dachte er, als er die dünne Plastikkarte aus seiner Tasche nahm und sie langsam und vorsichtig in einen Schlitz rechts neben der Tür steckte. Ohne diese Karte, und manchmal selbst mit ihr, wenn sie zu schnell eingeführt wurde, ließ sich die Tür nicht öffnen. Es klickte

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