Das Bourne Ultimatum
anrufen.«
»Holland baut uns eine sichere Leitung auf. In einer Stunde etwa wissen wir Bescheid.«
»Was bedeutet, dass du lügst.«
»Es ist so und nicht anders. Du solltest eigentlich bei ihnen sein. Wenn ich mich verspäte, rufe ich dich an.«
»Warte einen Moment. Mo möchte mit dir sprechen...« Die Leitung wurde unterbrochen. Auf der anderen Seite des Zimmers schüttelte Panov langsam seinen Kopf, als er Maries Reaktion auf das plötzlich unterbrochene Gespräch beobachtete.
»Vergiss es«, sagte er. »Ich bin der Letzte, mit dem er reden möchte.«
»Er ist wieder ganz zurückgefallen, Mo. Er ist nicht mehr David.«
»Es geht jetzt um etwas«, fügte Panov sanft hinzu, »womit David nicht fertig werden würde.«
»Das ist das Erschreckendste, was ich jemals von dir gehört habe.«
Der Psychiater nickte. »Das kann gut sein.«
Der graue Citroen war mehr als hundert Meter weit schräg gegenüber des überdachten Eingangs von Dominique Laviers Appartementhaus in der vornehmen Avenue Montaigne geparkt. Krupkin, Alex und Bourne saßen im Fond, Conklin auf dem Notsitz, wegen seiner Größe und des steifen Beins war der Platz für ihn geeigneter. Die Unterhaltung war auf ein Minimum reduziert, während die drei Männer die Glastüren des Hauses beobachteten.
»Sind Sie sicher, dass es funktioniert?«, fragte Jason.
»Ich bin nur sicher, dass Sergej ein immens talentierter Profi ist«, erwiderte Krupkin. »Er wurde in Nowgorod ausgebildet und sein Französisch ist makellos. Außerdem hat er eine Anzahl von Ausweisen bei sich, die auch die Dokumentenabteilung des Deuxieme Bureau täuschen würden.«
»Was ist mit den anderen beiden?«, wollte Bourne wissen.
»Stille Untergebene, kontrolliert und unterwürfig. Ebenfalls Experten ihres Fachs... Da kommt er!«
Man sah Sergej durch die Glastür herauskommen. Er wandte sich nach links, und Augenblicke später überquerte er den breiten Boulevard und lief zu dem Citroen. Er erreichte den Wagen, ging um die Motorhaube herum und kletterte hinter das Lenkrad.
»Alles in Ordnung«, sagte er, indem er seinen Kopf über den Vordersitz beugte. »Madame ist noch nicht zurückgekehrt. Die Wohnungsnummer ist einundzwanzig, zweiter Stock, rechte Vorderseite. Sie ist gründlich gesäubert, es gibt keine Abhörgeräte.«
»Sind Sie sicher?«, fragte Conklin. »Wir haben hier keinen Platz für Irrtümer, Sergej.«
»Unsere Geräte sind die besten, Sir«, antwortete der KGB-Mitarbeiter
lächelnd. »Es schmerzt mich, es zu sagen, Sir, aber sie wurden von der General Electronics Corporation im Auftrag von Langley entwickelt.«
»Zwei Punkte für unsere Seite«, sagte Alex.
»Minus zwölf, weil ihr euch die Pläne habt klauen lassen«, schloss Krupkin.
»Wo sind die anderen beiden Männer?«, fragte Bourne.
»In den Korridoren um die Lobby herum, Sir. Ich gehe nachher zu ihnen, und wir haben einen Wagen zur Unterstützung am anderen Ende der Straße... Ich fahre Sie jetzt hin.«
»Warten Sie einen Moment«, unterbrach Conklin. »Wie kommen wir rein? Was sagen wir?«
»Es ist schon alles geklärt, Sie brauchen nichts zu sagen. Sie sind autorisiertes Geheimpersonal des französischen SEDCE...«
»Des was?«
»Der Dienststelle für Außendokumentation und Gegenspionage«, antwortete Alex. »Das ist Langley hier am ähnlichsten.«
»Was ist mit dem Deuxieme?«
»Spezialabteilung«, sagte Conklin nebenbei, in Gedanken woanders. »Manche sagen, es sei eine Eliteeinheit, andere wieder was anderes... Sergej, werden die das nicht überprüfen?«
»Das haben sie schon, Sir. Nachdem ich dem Portier und seinem Helfer meinen Ausweis gezeigt hatte, habe ich ihnen eine Geheimnummer gegeben, die die Dienststelle und meinen Status bestätigt hat. Anschließend habe ich Sie alle drei beschrieben, eine Unterhaltung abgelehnt und nur um Zugang zu Madame Laviers Wohnung gebeten... Ich fahre jetzt hinüber. Das macht einen besseren Eindruck auf den Portier.«
»Manchmal ist die Einfachheit, wenn sie von Amtsgewalt gestützt wird, die beste Täuschung«, bemerkte Krupkin, als der Citroen durch den spärlichen Verkehr über die breite Straße zum Eingang des Appartementkomplexes aus weißem Stein manövriert wurde. »Fahr den Wagen um die Ecke außer Sichtweite, Sergej«, befahl der KGB-Offizier und langte
nach dem Türgriff. »Und mein Funkgerät, wenn ich bitten darf?«
»Ja, Sir«, erwiderte sein Mitarbeiter, als er Krupkin ein winziges elektronisches Gerät über den Sitz
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