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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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murmelte Sir Henry und lehnte sich zurück.
    »Ungefähr«, fuhr Lemuel fort, »wie hoch waren Ihre Ausgaben?«
    »Nicht ungefähr, sondern präzise«, beteuerte der stellvertretende Direktor der Einwanderungsbehörde und holte ein kleines Notizbuch aus der Brusttasche seiner Uniform. »Mein brillanter Onkel ist immer präzise«, bemerkte Buckingham Pritchard.

    »Danke, Neffe.«
    »Wie viel?«, beharrte der Anwalt.
    »Präzise sechsundzwanzig Pfund und fünf englische Shilling oder den Gegenwert von hundertzweiunddreißig East Caribbean Dollar, die ECs zum letzten Wechselkurs auf die nächste doppelte Nullstelle abgerundet - in diesem Fall habe ich vierundsiebzig Cents weggelassen, somit verbucht.«
    »Erstaunlich«, murmelte Sykes wie betäubt.
    »Ich habe gewissenhaft jede Quittung aufbewahrt«, fuhr der stellvertretende Direktor fort und nahm beim Lesen Geschwindigkeit auf. »Sie sind in meiner Wohnung an der Old Bay Street in einer Stahlkassette verschlossen und umfassen Folgendes: eine Gesamtsumme von sieben Dollar und achtzehn Cents für Ortsgespräche nach Tranquility, da ich mein Bürotelefon nicht benutzen wollte, dreiundzwanzig Dollar und achtzehn Cents für das Ferngespräch nach Paris... ein Abendessen für mich und meinen Neffen im Vue Point, natürlich ein Geschäftsessen...«
    »Das genügt«, unterbrach Jonathan Lemuel und betupfte sich mit einem Taschentuch die Stirn, obwohl der tropische Ventilator für den Raum vollkommen ausreichte. »Ich bin darauf vorbereitet, zu gegebenem Zeitpunkt alles vorzulegen...«
    »Ich sagte, das genügt.«
    »Sie sollten wissen, dass ich einen Taxifahrer zurückgewiesen habe, als er anbot, den Preis auf einer Quittung heraufzusetzen, und ihn in meiner offiziellen Position dafür gerügt habe.«
    »Genug!«, donnerte Sykes mit hervortretenden Adern an seinem Hals. »Sie beide sind Trottel allererster Ordnung! In John St. Jacques einen Verbrecher gleich welcher Art zu sehen ist lachhaft!«
    »Sir Henry«, unterbrach der jüngere Pritchard. »Ich habe selbst gesehen, was im Tranquility Inn vorgegangen ist! Es war schrecklich. Särge am Anleger, die Kapelle in die Luft gesprengt, Regierungsboote um die ganze friedliche Insel herum - Schüsse, Sir! Es wird Monate dauern, bis wir wieder voll funktionsfähig sind.«

    »Genau!«, brüllte Sykes. »Und glauben Sie, St. Jacques würde willentlich seinen eigenen Besitz zerstören, sein eigenes Geschäft?«
    »Es sind schon seltsamere Dinge in der Welt der Kriminalität geschehen, Sir Henry«, sagte Cyril Sylvester Pritchard wissend. »In meiner offiziellen Eigenschaft habe ich schon viele, viele Geschichten gehört. Die Vorgänge, die mein Neffe beschrieben hat, nennt man Ablenkungstaktiken zur Herstellung der falschen Vorstellung, dass die Schurken die Opfer sind. Das hat man mir alles gründlich erklärt.«
    »Oh, das hat man, ja?«, rief der ehemalige Brigadier der britischen Armee. »Nun, lassen Sie mich Ihnen etwas anderes erklären, ja? Sie sind von einem internationalen Terroristen, der auf der ganzen Welt gesucht wird, für dumm verkauft worden! Kennen Sie die allgemein üblichen Strafen für die Hilfe und Unterstützung solcher Mörder? Ich sage es Ihnen deutlich, für den Fall, dass es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte: Es ist der Tod durch ein Erschießungskommando oder, weniger nachsichtig, das Erhängen in aller Öffentlichkeit! Also, wie ist diese gottverdammte Nummer in Paris?«
    »Unter diesen Umständen«, sagte der stellvertretende Direktor der Einwanderungsbehörde und nahm alles, was von seiner Würde übrig war, zusammen, ungeachtet der Tatsache, dass sich sein Neffe in seinen linken Arm gekrallt hatte und seine Hand zitterte, als er nach seinem Notizbuch griff, »schreibe ich sie für Sie auf... Man fragt nach einem schwarzen Vogel. Auf französisch, Sir Henry. Ich spreche ein paar Worte, Sir Henry. Auf französisch, Sir Henry.«
     
    John St. Jacques ging in die Bibliothek des neuen, gesicherten Hauses, einem Anwesen an der Chesapeake Bay, wohin ihn eine bewaffnete Wache, die leger als Wochenendgast mit weißen Hosen und einem riesigen, weiten Jackett bekleidet war, gerufen hatte. Der Wächter, ein muskulöser, mittelgroßer Mann mit scharf geschnittenen spanischen Zügen, stand im Türrahmen. Er deutete auf das Telefon auf dem großen Schreibtisch aus Kirschbaumholz.
    »Für Sie, Mr. Jones. Es ist der Direktor.«

    »Danke, Hector«, sagte Johnny und hielt kurz inne. »Ist dieses Mr.-Jones-Zeug

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