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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sagen kann, wo du bist - was ich auch gar nicht unbedingt wissen will, Jason.«
    Bourne blinzelte und schüttelte seinen Kopf. »Ich vergesse immer noch manche Dinge, Kaktus; zum Beispiel, dass du und Mo Freunde seid.«
    »Oh, der gute Doktor ruft mich wenigstens einmal im Monat an und sagt: ›Kaktus, du Aas, zieh deinen Pierre-Cardin-Anzug und deine Gucci-Schuhe an und lass uns essen gehen.‹ Und ich sage: ›Wo soll ein alter Nigger solche Klamotten herbekommen?‹, und er sagt zu mir: ›Du hast doch bestimmt einen Supermarkt im besten Viertel der Stadt.‹ Na, das ist jedenfalls eine Übertreibung, so wahr mir Gott helfe. Ich hab zwar hier und da ein Stückchen weißen Grundbesitz, aber da gehe ich nicht mal in die Nähe.«
    Beide Männer lachten, und dann sah Jason in das dunkle Gesicht und die warmen, schwarzen Augen vor ihm. »Was mir gerade einfällt. Vor dreizehn Jahren im Krankenhaus in Virginia... da hast du mich besucht. Außer Maria und den Regierungskötern bist du der Einzige gewesen.«
    »Panov hatte verstanden, Bruder Hase. Als ich in meiner wenig offiziellen Stellung für dich in Europa arbeitete, sagte ich Morris einmal, dass man nicht das Gesicht eines Mannes unter einer Linse studiert, ohne etwas über ihn zu lernen. Ich wollte mit dir über die Dinge sprechen, die ich unter der Linse vermisst hatte, und Morris hielt es für eine gute Idee... Doch jetzt Schluss mit den Vertraulichkeiten, nur noch so viel, dass es wirklich schön ist, dich zu sehen, Jason. Andererseits, um dir die Wahrheit zu sagen, bin ich nicht glücklich, dich zu sehen, wenn du verstehst, was ich damit meine.«
    »Ich brauche deine Hilfe, Kaktus.«
    »Genau das macht mich unglücklich. Du hast schon genug mitgemacht, und du wärst nicht hier, wenn es dich nicht nach mehr gelüstete.«
    »Du musst mir helfen.«
    »Dann musst du einen verdammt guten Grund angeben,
der beim Onkel Doktor auch zieht. Ich will nichts mehr anrühren, was dich noch tiefer in den Schlamassel bringt... Ich habe deine nette Frau mit dem dunkelroten Haar ein paarmal im Krankenhaus getroffen - sie ist was Besonderes, Bruder, und deine Kinder müssen es auch sein, du verstehst also, dass ich nicht die geringste Lust habe, etwas zu tun, was ihnen schaden könnte. Verzeih mir, aber ihr alle seid für mich wie liebe Verwandte aus einer Zeit, über die wir nicht sprechen. So sehe ich das.«
    »Aber ihretwegen brauche ich deine Hilfe.«
    »Drück dich deutlicher aus.«
    »Der Schakal ist mir auf den Fersen. Er hat uns über Hongkong ausfindig gemacht, und er hat mich und meine Familie, meine Frau und die Kinder, gefunden. Bitte, hilf mir.«
    Die Augen des alten Mannes weiteten sich. »Weiß das der Doktor?«
    »Er ist auch betroffen. Vielleicht billigt er nicht, was ich tue, aber wenn er ehrlich zu sich selbst ist, dann weiß er, dass es im Grunde um den Schakal und mich geht. Hilf mir, Kaktus.«
    Der alte Schwarze sah sich seinen Klienten genau an. »Bist du in guter Verfassung, Bruder?«, fragte er. »Hast du noch genug Saft in den Knochen?«
    »Ich laufe jeden Morgen zehn Kilometer und stemme mindestens einmal in der Woche in der Uni meine Gewichte...«
    »Das habe ich nicht gehört. Über Colleges und Universitäten will ich nichts hören.«
    »Dann hast du es nicht gehört.«
    »Natürlich nicht. Es scheint, du bist in guter Verfassung, würde ich sagen.«
    »Es ist gut durchdacht, Kaktus«, sagte Jason ruhig. »Manchmal ist es nur ein Telefon, das plötzlich klingelt, oder Marie, wenn sie zu lange mit den Kindern wegbleibt und ich sie nicht erreichen kann... oder jemand, den ich nicht kenne, hält mich auf der Straße an, um mich nach dem Weg zu fragen. Der Schakal. Solange die Möglichkeit besteht, dass er lebt, muss ich auf ihn gefasst sein, weil er nicht aufhören wird, nach mir zu suchen. Die Ironie dabei ist, dass seine Jagd womöglich
auf einer Annahme beruht, die gar nicht stimmt. Aber das ist noch nicht richtig klar.«
    »Hast du daran gedacht, ihn das wissen zu lassen?«
    »Soll ich vielleicht eine Anzeige im Wall Street Journal aufgeben? ›Lieber alter Kumpel Carlos: Ich muss dir unbedingt was mitteilen.‹«
    »Mach keine Witze, Jason, es ist nicht unmöglich. Dein Freund Alex könnte einen Weg finden.«
    »Wenn es einen gäbe, er hätte ihn bereits ausfindig gemacht.«
    »Ich glaube, ich kann da nicht mitreden... Also lass uns an die Arbeit gehen, Bruder Hase. Was hast du dir gedacht?« Kaktus ging voran durch einen geräumigen Kreuzgang zu

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