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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Hauptquartier zwinkerte mit seinen Augen und starrte auf die grünen Buchstaben auf dem Bildschirm vor sich. Was er las, ergab eigentlich keinen Sinn, aber die Genehmigungen blieben unangefochten. Zum fünften Male hatte der Kommandant des ›spanischen‹ Lagers die nördliche Grenze nach ›Deutschland‹ in beiden Richtungen überquert und fuhr jetzt wieder zurück nach ›Frankreich‹. Zweimal hatte der Techniker, als die Kodes übermittelt worden waren und in Übereinstimmung mit der in Kraft gesetzten, höchsten Alarmstufe gestanden hatten, die Grenzkontrollen von ›Israel‹ und ›Italien‹ angerufen, und man hatte ihm gesagt, es sei nur ein Tanklastwagen durchgefahren. Das war die Information, die er dem für den Kode zugelassenen Trainer Benjamin gegeben hatte, aber jetzt wunderte er sich. Warum sollte ein so hochrangiger Beamter einen Tanklastzug fahren?... Andererseits, warum nicht? In Nowgorod war Korruption an der Tagesordnung, und vielleicht suchte der Kommandant nach korrupten Machenschaften oder kassierte bei Nacht seinen Anteil. Dennoch, da keine Meldung über eine verlorene oder gestohlene Karte vorlag und die Computer keinen Einspruch erhoben, war es besser, sich nicht um die Sache zu kümmern. Man wusste nie, wer sein nächster Vorgesetzter sein konnte.
     
    »Faites vite s’il vous plaît!«, sagte Bourne zu der Wache am Grenzübergang, als er dem Mann seine Karte gab.
    »Da... oui«, erwiderte der Wachmann und ging eilig zur Maschine, um die Genehmigung einzuholen, als ein gewaltiger Tanklastwagen in der anderen Richtung auf dem Weg nach ›England‹ durchfuhr.
    »Bestehen Sie nicht zu sehr auf dem Französisch«, sagte Benjamin auf dem Vordersitz neben Jason. »Diese Jungs geben sich größte Mühe, aber sie sind keine Linguisten.«

    »Cal-if-fornia ... here I come «, sang Bourne leise. »Sind Sie sicher, dass Sie und Ihr Vater nicht zu Ihrer Mutter nach L.A. wollen?«
    »Halten Sie den Mund!«
    Der Wachmann kam zurück, salutierte, und die Eisenschranke wurde angehoben. Jason gab Gas, und nur Augenblicke später sah er einen in Flutlicht gehüllten, dreistöckigen Nachbau des Eiffelturms. Weiter entfernt gab es rechts einen Miniatur-Champs-Elysées mit einer hölzernen Reproduktion des Arc de Triomphe, hoch genug, um unverkennbar zu sein. Nachdenklich wanderten Bournes Gedanken zurück zu diesen unruhigen, schrecklichen Stunden, als er und Marie durch Paris gelaufen waren und verzweifelt versucht hatten, einander zu finden... Marie, o Gott, Marie! Ich möchte zurückkommen. Ich möchte wieder David sein. Er und ich, wir sind so viel älter geworden. Er macht mir keine Angst, und ich ärgere ihn nicht mehr... Wer? Wen von uns?
    »Warten Sie«, sagte Benjamin und berührte Jasons Arm. »Langsam.«
    »Was ist?«
    »Stopp«, rief der junge Trainer. »Fahren Sie rechts ran und machen Sie den Motor aus.«
    »Was ist los mit Ihnen?«
    »Ich bin nicht sicher.« Benjamin hielt seinen Kopf in den Nacken gelegt, seine Augen in den klaren Nachthimmel und auf das schimmernde Leuchten der Sterne gerichtet. »Keine Wolken«, sagte er geheimnisvoll. »Keine Stürme.«
    »Es regnet auch nicht. Na und? Ich möchte zum spanischen Lager!«
    »Da ist es wieder...«
    »Wovon, zum Teufel, reden Sie?« Und dann hörte es auch Bourne... weit weg, das Geräusch von fernem Donner, aber die Nacht war klar! Wieder geschah es und wieder und wieder, ein tiefes Grollen nach dem anderen.
    »Da!«, rief der junge Russe aus Los Angeles, stand im Jeep auf und deutete nach Norden. »Was ist das?«
    »Das ist Feuer, junger Mann«, antwortete Jason zögernd, während er selbst aufstand und das pulsierende, gelbe Glühen
anstarrte, das den Himmel in der Ferne erhellte. »Und ich würde sagen, das ist das spanische Lager. Da wurde er ursprünglich ausgebildet, und deshalb ist er zurückgekommen - um den Laden in die Luft zu sprengen! Das ist seine Rache!... Gehen Sie runter, wir müssen hin!«
    »Nein, Sie irren sich«, unterbrach Benjamin und ließ sich eilig auf den Sitz fallen, während Bourne den Motor startete und den Jeep ruckartig anfahren ließ. »›Spanien‹ ist nicht mehr als fünf oder sechs Meilen von hier. Dieses Feuer ist viel weiter weg.«
    »Zeigen Sie mir einfach nur den schnellsten Weg«, sagte Jason und trat das Gaspedal bis auf den Boden durch.
    Unter den umherwandernden Blicken des Trainers, die von plötzlichen Ausrufen wie »Hier abbiegen!«, und »Nach rechts!«, und »Die Straße runter!«,

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