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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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übermitteln?«
    »Ganz einfach«, entgegnete der Schakal, drehte sich um, eine Waffe in der Hand, den Schalldämpfer aufgeschraubt. »Wir werden die Plätze tauschen.«
    »Was?«
    »Ich werde Nowgorod niederbrennen.« Carlos feuerte einen einzigen Schuss in Enriques Hals. Er wollte, dass so wenig Blut wie möglich auf den Waffenrock tropfte.

    In seinem Kampfanzug, mit den Abzeichen eines Majors der Armee auf den Schultern seiner Jacke, beteiligte sich Bourne an den Patrouillen des Militärpersonals, das nachts kreuz und quer durch das amerikanische Lager streifte. Sie waren nicht viele, vielleicht dreißig Männer, die die ganze Fläche von dreizehn Quadratkilometern abdeckten, wie Benjamin gesagt hatte. In den ›städtischen‹ Gegenden waren sie gewöhnlich zu Fuß unterwegs, paarweise. In ›ländlichen‹ Gegenden fuhren sie Militärfahrzeuge. Der junge Trainer hatte einen Jeep angefordert.
    Von der Kommissarssuite im US-Hauptquartier waren sie zu einem militärischen Lagerhaus westlich des Flusses gebracht worden, wo Benjamins Papiere ihnen Einlass und einen Jeep verschafft hatten. Drinnen beobachteten die erstaunten Wachen, wie der stille Bourne mit einem Kampfanzug, einem Karabiner mit Bajonett, einer 45er Automatic und fünf Magazinen echter Munition ausgestattet wurde. Letzteres bekam er erst nach einem Bestätigungsanruf bei Krupkins unwissenden Untergebenen im Moskauer Hauptquartier. Als sie wieder draußen waren beschwerte sich Jason: »Was ist mit den Magnesiumfackeln und mindestens drei oder vier Granaten? Sie haben zugesagt, mir alles zu besorgen, was ich brauche, nicht nur die Hälfte!«
    »Sie kommen«, antwortete Benjamin und raste vom Parkplatz des Lagerhauses. »Die Fackeln sind drüben beim Fahrzeugdepot, und die Granaten sind nicht Teil der normalen Ausrüstung. Sie liegen in Stahlkammern unten am Tunnel, an allen Tunneln, bei den Notfallwaffen.« Der junge Trainer warf Bourne einen Blick zu, einen Hauch von Humor auf seinem Gesicht, als das Licht der Scheinwerfer über den offenen Jeep huschte. »Höchstwahrscheinlich in der Annahme eines NATO-Überfalls.«
    »Das ist dumm. Wir würden aus der Luft kommen.«
    »Nicht bei einem Luftstützpunkt, der nur neunzig Sekunden Flugzeit entfernt ist.«
    »Ich will diese Granaten haben. Wird es Schwierigkeiten geben, sie zu bekommen?«
    »Nicht wenn Krupkin weiter gute Arbeit geleistet hat.« Das
hatte er. Vier russische Armeehandgranaten wurden abgezählt und von Benjamin gegengezeichnet. »Wohin?«, fragte er, als der Soldat in der amerikanischen Uniform zum Wachlokal aus Beton zurückkehrte.
    »Das sind nicht gerade die üblichen amerikanischen Ausgaben«, sagte Jason, als er die Granaten sorgfältig eine nach der anderen in den Taschen seiner Jacke verstaute.
    »Sie sind auch nicht zum Training gedacht. Die Lager sind nicht militärisch orientiert, sondern hauptsächlich zivil. Wenn diese Dinger benutzt werden, dann nur zu allgemeinen Schulungszwecken... Wohin fahren wir jetzt?«
    »Rufen Sie zuerst das Hauptquartier. Fragen Sie nach, ob an irgendeinem der Grenzpunkte etwas passiert ist.«
    »Mein Beeper hätte sich gerührt...«
    »Ich traue den Beepern nicht, ich ziehe Worte vor«, unterbrach Jason. »Gehen Sie ans Funkgerät.«
    Benjamin tat es, wechselte in die russische Sprache und benutzte die Kodes, die nur dem leitenden Stab zugeteilt waren. Eine knappe russische Antwort kam aus dem Lautsprecher, der junge Trainer legte das Mikrofon zurück und drehte sich Bourne zu. »Keine Aktivitäten«, sagte er. »Nur ein paar Treibstofflieferungen zwischen den Lagern.«
    »Was ist das?«
    »Hauptsächlich Benzinzuteilungen. Einige Lager haben größere Tanks als andere, also verlangt die Logistik Routineumlagen, bis die Hauptlieferungen flussabwärts verschifft werden.«
    »Sie verteilen nachts?«
    »Das ist günstiger, als wenn die Lastwagen tagsüber durch die Straßen führen. Denken Sie daran, hier ist alles verkleinert. Wir sind eben durch Seitenstraßen gefahren, aber es gibt an den zentralen Stellen eine ganze Instandhaltungsarmee, die die Läden und Büros und Restaurants saubermacht, um sie für die Aufgaben des nächsten Tages vorzubereiten. Große Lastwagen wären da keine Hilfe.«
    »Mein Gott, es ist Disneyland... Also gut, fahren Sie an die ›spanische‹ Grenze, Pedro.«
    »Um dorthin zu kommen, müssen wir durch ›England‹
und ›Frankreich‹. Ich glaube nicht, dass es viel ausmacht, aber ich spreche kein Französisch. Oder

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