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Das Bourne Ultimatum

Titel: Das Bourne Ultimatum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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brauchen wir uns nicht länger um sie zu kümmern, oder?«
    »Aus der hohlen Hand würde ich sagen, nein, Sir... Außer dass, wie ich gerade sehe, der alte verehrte Richter ziemlich hastig den Weg herunterläuft. Ich glaube, er will zu mir.«
    »Wahrscheinlich wird er Ihnen danken wollen. Es kommt ein Sturm von Basse-Terre auf, und wir werden Nachrichten
vom Büro des Gouverneurs brauchen, falls die Telefone ausfallen.«
    »Ich werde mich selbst um alles kümmern, was er braucht, Sir!«
    »Nun, die Zähne brauchen Sie ihm nicht zu putzen.«
     
    Brendan Prefontaine hastete durch die Tür der Lobby. Er hatte gewartet, bis der Franzose zur ersten Villa abgebogen war, hatte dann die Richtung geändert und war direkt zum Hauptkomplex gelaufen. Wie so oft in den vergangenen dreißig Jahren musste er beim Laufen eilends nachdenken, um für bestimmte Details plausible Erklärungen zu finden. Er fand einige offensichtliche und einige weniger wahrscheinliche, aber dennoch nicht weniger mögliche Begründungen. Er hatte gerade einen unvermeidbaren, aber dummen Fehler begangen. Unvermeidbar, weil er nicht darauf vorbereitet gewesen war, beim Empfang im Tranquility Inn einen falschen Namen anzugeben, falls eine Identifikation erforderlich würde, und dumm, weil er dem Helden Frankreichs einen falschen Namen genannt hatte... Na ja, nicht so dumm. Die Ähnlichkeit ihrer Nachnamen hätte zu unerwünschten Komplikationen führen können. Er wollte ja nur erfahren, was Randolph Gates so erschreckte, dass er die fünfzehntausend Dollar herausgerückt hatte. Seine wirkliche Dummheit hatte darin bestanden, keinerlei Vorsichtsmaßnahmen für irgendwelche Eventualitäten vorbereitet zu haben. Er näherte sich dem Empfangstisch und dem großen, schlanken Angestellten dahinter.
    »Guten Abend, Sir«, schrie der Angestellte förmlich, was den Richter veranlasste, sich umzuschauen, dankbar, dass sich nur so wenige Gäste in der Lobby aufhielten. »Wie immer ich Ihnen dienlich sein kann, seien Sie meiner größten Sorgfalt versichert!«
    »Ich würde mich schon besser fühlen, wenn Sie Ihre Stimme etwas senken würden, junger Mann.«
    »Ich werde flüstern«, sagte der Angestellte kaum hörbar.
    »Was haben Sie gesagt?«
    »Wie kann ich Ihnen helfen?«, setzte der Mann mit leiser Stimme erneut ein.

    »Reden wir in Ruhe miteinander.«
    »Gewiss. Ich fühle mich geehrt.«
    »Sehr gut«, sagte Prefontaine. »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Was immer Sie wünschen.«
    »Pssst!«
    »Gewiss.«
    »Wie viele Leute in meinem Alter vergesse ich häufig etwas. Das verstehen Sie doch, nicht wahr?«
    »Ein Mann von Ihrer Weisheit vergisst schwerlich etwas.«
    »Was? Egal. Ich reise inkognito. Sie wissen, was ich meine.«
    »Aber sicher, Sir.«
    »Ich habe mich unter meinem Namen eingetragen, Prefontaine...«
    »Das haben Sie«, unterbrach der Angestellte. »Ich weiß.«
    »Das war ein Fehler. Mein Büro und die Leute, denen ich gesagt habe, mich anzurufen, werden es unter meinem mittleren Namen Patrick tun. Es ist eine harmlose Maßnahme, um mir meine verdiente Ruhe zu gönnen.«
    »Ich verstehe«, sagte der Angestellte vertraulich.
    »Wirklich?«
    »Natürlich. Wenn man wüsste, dass so ein wichtiger Mann wie Sie unter unseren Gästen ist, würden Sie hier wenig Ruhe finden. Als jemand anders bleiben Sie völlig unbelästigt.«
    »Ja, ja...«
    »Ich werde die Liste höchstpersönlich korrigieren, Herr Richter.«
    »Richter? Ich habe nichts von einem Richter gesagt.«
    Auf dem Gesicht des Mannes spiegelte sich Verwirrung. »Ihr untertänigster Diener.«
    »Und niemandem ein Wort!«
    »Ehrenwort, niemand außer dem Besitzer weiß etwas von der vertraulichen Natur Ihres Besuches, Sir«, flüsterte der Angestellte und lehnte sich über den Tisch. »Alles ist völlig diskret!«
    »Heilige Maria, dieses Arschloch am Flughafen.«
    »Mein scharfsinniger Onkel«, fuhr der Angestellte fort, ohne Prefontaines leise, monotone Stimme gehört zu haben,
»hat mir ganz deutlich gesagt, dass es eine Ehre für uns sei, mit so bedeutenden Persönlichkeiten zu tun zu haben, die absolute Vertraulichkeit beanspruchen. Verstehen Sie, er rief mich in diesem Sinne an...«
    »Ist gut, ist gut, junger Mann, ich verstehe jetzt und schätze alles, was Sie tun. Sorgen Sie nur dafür, dass der Name in Patrick geändert wird, und sollte irgendjemand hier nach mir fragen, soll ihm oder ihr dieser Name genannt werden. Wir verstehen uns?«
    »Mit aller Deutlichkeit,

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