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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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der Stirn stand. »Warum sind Sie so sicher, dass er’s ist?«
    »Mein Kontaktmann hat ihn mir beschrieben. Ich
    kenne das Phantombild, das in Umlauf gebracht worden ist.«
    Chan knirschte mit den Zähnen. Obwohl er wusste,
    dass dieses Gespräch wahrscheinlich ein schlimmes Ende nehmen würde, hörte er sich unaufhaltsam weitersprechen. »Sie haben gewusst, dass David Webb mit Jason Bourne identisch ist. Warum haben Sie mir das nicht gesagt?«
    »Weil ich keinen Grund dafür gesehen habe«, sagte Spalko gelassen. »Sie haben nach Webb gefragt, und ich habe die gewünschten Informationen geliefert. Es ist nicht meine Gewohnheit, anderer Leute Gedanken zu lesen.
    Aber ich finde Ihren Unternehmungsgeist lobenswert.«
    Chan erlebte einen so starken krampfartigen Hassanfall, dass er sich zittern fühlte. Aber er achtete darauf, weiter ruhig zu sprechen. »Wie lange dürfte Bourne Ihrer Meinung nach brauchen, um seine Hinweise zu Ihnen zurückzuverfolgen, nachdem er nun in Budapest ist?«
    »Ich habe bereits Schritte unternommen, um sicherzustellen, dass das nicht passiert«, sagte Spalkos. »Andererseits fällt mir natürlich auf, dass ich mir all diese Mühe hätte sparen können, wenn Sie den Scheißkerl umgelegt hätten, als Sie die Gelegenheit dazu hatten.«
    Chan, der diesem Mann misstraute, der ihn belogen und außerdem versucht hatte, ihn als Handlanger zu missbrauchen, spürte einen weiteren Hassanfall wie einen Stich ins Herz. Spalko wollte, dass er Bourne ermordete
    – aber weshalb? Das würde er herausbekommen müssen, bevor er selbst Rache übte. Als er jetzt weitersprach, hatte er ein wenig von seiner eisigen Selbstbeherrschung eingebüßt, sodass seine Stimme entschieden scharf klang.
    »Okay, ich lege Bourne um«, sagte er. »Aber das tue ich zu meinen Bedingungen und nach meinem Fahrplan, nicht nach Ihrem.«
    Humanistas, Ltd. besaß drei eigene Hangars auf dem Flughafen Ferihegy. In einem davon war ein Lastwagen, der einen Container trug, rückwärts an einen kleinen Jet herangestoßen, dessen silberner Rumpf das Symbol der Hilfsorganisation trug: ein grünes Kreuz mit einer beschützenden Hand. Uniformierte Männer verluden die letzten Waffenkisten in das Geschäftsreiseflugzeug, während Hassan Arsenow den Frachtbrief kontrollierte.
    Als er wegging, um mit einem der Uniformierten zu sprechen, wandte Spalko sich an Sina und sagte fast beiläufig: »In einigen Stunden fliege ich nach Kreta. Ich möchte, dass du mich begleitest.«
    Sie bekam vor Überraschung große Augen. »Scheich, ich soll mit Hassan nach Tschetschenien zurückkehren, um die letzten Vorbereitungen für unseren Einsatz zu treffen.«
    Er hielt ihren Blick fest. »Mit den letzten Vorbereitungen kommt Arsenow auch allein zurecht. Tatsächlich ist er meiner Einschätzung nach besser dran, wenn er nicht durch deine … Nähe abgelenkt wird.«
    Sina, die sich von seinem Blick wie aufgespießt fühlte, öffnete leicht den Mund.
    »Eines muss unmissverständlich klar sein, Sina.« Spalko sah Arsenow zu ihnen zurückkommen. »Ich werde dir nichts befehlen. Die Entscheidung liegt allein bei dir.«
    Trotz der Dringlichkeit des Augenblicks sprach er langsam und deutlich, und Sina erfasste die Bedeutung seiner Worte nur allzu gut. Er bot ihr eine Chance –
    auch wenn sie nicht wusste, wozu –, und ihr war bewusst, dass sie an einem Wendepunkt in ihrem Leben angelangt war. Wofür sie sich auch entschied, ein Zurück würde es nicht geben – das hatte er ihr durch seine nachdrückliche Art unmissverständlich klar gemacht. Die Entscheidung mochte bei ihr liegen, aber sie war sich sicher, dass eine Zurückweisung auf eine noch unbestimmte Weise ihr Ende bedeuten würde. Aber sie wollte gar nicht Nein sagen.
    »Ich wollte schon immer mal nach Kreta«, flüsterte sie, bevor Arsenow sie erreichte.
    Spalko nickte ihr zu. Dann wandte er sich an den
    tschetschenischen Terroristenführer. »Alles vollständig?«
    Arsenow sah von seinem Schreibbrett auf. »Wie könnte es anders sein, Scheich?« Er sah auf seine Uhr. »Sina und ich fliegen binnen einer Stunde ab.«
    »Tatsächlich begleitet Sina die Waffen«, sagte Spalko leichthin. »Die Sendung soll von meinem Fischerboot auf den Färöerinseln übernommen werden. Ich möchte, dass einer von euch beiden die Übergabe und den Weitertransport der Waffen nach Island beaufsichtigt. Du wirst bei deinen Leuten in der Heimat gebraucht.« Er lächelte. »Ich bin überzeugt, dass du Sina ein paar Tage entbehren

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