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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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dir?«, fragte Annaka, als er wieder neben ihr stand.
    »Mir fehlt nichts«, sagte er grimmig, »aber das Notebook ist futsch.«
    Im nächsten Augenblick erstarrte er, weil er hinter ihnen langsame, vorsichtige Bewegungen hörte – außer ihnen atmete hier noch jemand! Er zog die Stablampe aus seiner Tasche und ließ den Daumen auf der Schiebetaste. Er brachte seine Lippen dicht an Annakas Ohr. »Er ist mit uns hier drinnen. Kein Wort mehr.« Während er ihr Nicken spürte, stieg ihm der Duft ihrer nackten Haut in die Nase: ein teures Eau de Toilette mit Limonenöl und Moschus.
    Dann schepperte hinter ihnen etwas, als ein Schuh des Polizeibeamten gegen eine Rohrmuffe stieß. Alle drei blieben sekundenlang stocksteif stehen. Bournes Herz jagte. Dann ertastete Annaka seine Hand und führte sie die Mauer entlang zu einer Stelle, wo der Mörtel zwischen den Ziegeln fehlte oder herausgekratzt worden war.
    Hier ergab sich jedoch ein weiteres Problem. Sobald sie die Geheimtür in der Mauer aufstießen, würde der Polizeibeamte hinter ihnen den blassen Lichtschein –
    und sei er noch so schwach – sehen, der von der anderen Seite einfiel. Er würde sie sehen und erkennen, wohin sie unterwegs waren. Bourne riskierte es, seine Lippen an Annakas Ohr zu legen und zu flüstern: »Du musst mich warnen, kurz bevor du die Tür öffnest.«
    Sie drückte seine Hand, um zu zeigen, dass sie verstanden hatte, und hielt sie weiter fest. Als er den nächsten Druck spürte, zielte er mit der Stablampe hinter sich und schaltete sie ein. Der gleißend helle Lichtstrahl blendete ihren Verfolger für einen Augenblick, und Bourne verwandte seine ganze Energie darauf, Annaka zu helfen, die ungefähr einen mal einen Meter messende Geheimtür aufzustoßen.
    Annaka schlüpfte hindurch, während Bourne den
    Lichtstrahl weiter auf ihren Verfolger gerichtet hielt. Aber dann fühlte er die Leitungsrohre unter seinen Stiefelsohlen vibrieren, und im nächsten Augenblick traf ihn ein gewaltiger Schlag.
    Kommissar Csilla versuchte, trotz des blendend hellen Lichtstrahls etwas zu erkennen. Sein Aufflammen hatte ihn überrascht, was ihn ärgerte, weil er stolz darauf war, stets auf alles gefasst zu sein. Er schüttelte mit zusammengekniffenen Augen den Kopf, aber das nützte nichts
    – das helle Licht blendete ihn. Blieb er, wo er war, bis die Lampe ausgeknipst wurde, war der Mörder verschwunden, bevor er ihn einholen konnte. Deshalb nutzte Csilla sein eigenes Überraschungsmoment aus und griff an, obwohl er geblendet war. Vor Anstrengung grunzend stürmte er über die unter seinen Füßen nachgebenden Rohre hinweg, er hielt den Kopf wie ein Straßenkämpfer gesenkt und prallte so mit dem Täter zusammen.
    Im Nahkampf schadete es nicht weiter, dass Csilla geblendet war, als er sich daran machte, seine Fäuste, die Handkanten und die Absätze seiner festen Schuhe genau so einzusetzen, wie er es auf der Akademie gelernt hatte.
    Er war ein Mann, der an Disziplin, Exaktheit und die energische Ausnützung von Vorteilen glaubte. In dem Augenblick, in dem er sich auf den Mörder stürzte, wusste er genau, dass sein Angriff völlig überraschend kam, deshalb deckte er ihn sofort mit einem Hagel von Schlägen ein, um seinen Vorteil bestmöglich zu nutzen.
    Aber der Mann war kräftig gebaut und stark. Noch
    schlimmer war, dass er ein erfahrener Nahkämpfer war, sodass Csilla fast augenblicklich erkannte, dass er in einem längeren Kampf unterliegen würde. Deshalb versuchte er, eine rasche Entscheidung herbeizuführen. Dabei machte er den schlimmen Fehler, eine Halsseite ungeschützt zu lassen. Er spürte einen überraschenden Druck, aber keinen Schmerz. Als seine Beine unter ihm nachgaben, war er schon bewusstlos.
    Bourne kroch durch die Geheimtür in der Mauer und half Annaka, das Ziegelquadrat wieder einzusetzen.
    »Was war mit dir?«, fragte sie atemlos.
    »Ein Polizeibeamter war schlauer, als für ihn gut war.«
    Sie befanden sich auf einem weiteren kurzen Gang mit unverputzten Ziegelwänden. Hinter einer Tür lag ein Korridor des Nachbarhauses im warmen Licht von
    Wandleuchtern auf den Tapeten mit Blumenmuster.
    Hier und da standen Sitzbänke aus dunklem Holz.
    Annaka hatte bereits den Rufknopf des Aufzugs gedrückt, aber als er heraufkam, konnte Bourne in dem schmiedeeisernen Käfig zwei Polizeibeamten mit schussbereiten Waffen sehen.
    »Verdammt!«, sagte er, ergriff Annakas Hand und zog sie hinter sich her ins Treppenhaus. Aber als er dort schwere

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