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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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welche zu hinterlassen, aber man weiß nie.« Er zeigte auf den Toten.
    »Seht euch bloß diese Verbrennungen an! Und die Stichwunden scheinen sehr tief zu sein.«
    »Gefoltert«, sagte sein Sergeant, ein schmalhüftiger junger Mann. »Von einem Profi.«
    »Dieser hier ist mehr als ein Profi.« Csilla beugte sich nach vorn und schnüffelte, als sei der Leichnam eine Schweinehälfte, die er in Verdacht hatte, nicht mehr ganz frisch zu sein. »Ihm macht die Arbeit Spaß.«
    »Der Anrufer hat gesagt, der Täter sei hier in der Wohnung.«
    Kommissar Csilla blickte auf. »Wenn nicht in der
    Wohnung, dann bestimmt im Haus.« Er trat vom Kühlschrank zurück, als die Spurensicherer mit ihren Köfferchen und Kameras hereinkamen. »Lassen Sie die Männer ausschwärmen.«
    »Schon veranlasst«, sagte sein Sergeant in einem Ton, als wolle er seinen Boss dezent daran erinnern, dass er nicht die Absicht habe, ewig Sergeant zu bleiben.
    »Wir waren lange genug bei dem Toten«, entschied
    Kommissar Csilla. »Mal sehen, was unsere Leute machen.«
    Als sie den Korridor entlanggingen, erläuterte der Sergeant, Erdgeschoss und Aufzug würden bereits überwacht. »Dem Mörder bleibt nur noch der Weg nach oben.«
    »Schicken Sie Scharfschützen aufs Dach«, sagte Kommissar Csilla.
    »Bereits veranlasst«, antwortete sein Sergeant. »Ich habe sie gleich mit dem Aufzug nach oben geschickt.«
    Csilla nickte. »Wie viele Stockwerke über uns? Drei?«
    »Genau.«
    Csilla nahm je zwei Treppenstufen auf einmal.
    »Nachdem das Dach besetzt ist, können wir uns Zeit lassen.«
    Sie brauchten nicht lange, um die Tür zu dem kurzen Gang zu finden.
    »Wohin führt die?«, fragte Csilla.
    »Weiß ich nicht«, sagte sein Sergeant, der sich darüber ärgerte, dass er’s nicht wusste.
    Als die beiden Männer den Gang betraten, sahen sie die zerschrammte Stahltür am anderen Ende. »Wo die wohl hinführt?« Csilla betrachtete sie prüfend. »Oben und unten Riegel.« Er beugte sich nach vorn, sah blankes Metall glänzen. »Die sind vor kurzem geöffnet worden.«
    Er zog seine Pistole und öffnete die schwere Tür, hinter der eine unverputzte Ziegelwand sichtbar wurde.
    »Unser Mörder dürfte ebenso frustriert gewesen sein wie wir.«
    Csilla starrte das Mauerwerk an und versuchte zu erkennen, ob einzelne Teile davon neu waren. Dann streckte er eine Hand aus, drückte gegen einen Ziegel nach dem anderen. Der sechste Ziegel, den er berührte, bewegte sich kaum merklich. Weil er spürte, dass seinem Sergeanten ein überraschter Ausruf auf der Zunge lag, hielt er ihm rasch den Mund zu und bedachte ihn mit einem warnenden Blick. Dann flüsterte er ihm ins Ohr:
    »Nehmen Sie drei Männer mit, und durchsuchen Sie das Nachbarhaus.«
    Anfangs glaubte Bourne, der sein Gehör in der pechschwarzen Dunkelheit bis zum Äußersten anstrengte, das Geräusch komme von einer der Ratten, mit denen sie sich diesen feuchten und unbequemen Raum zwischen den Brandmauern von Molnars Haus und dem Nachbarhaus teilten. Dann wiederholte es sich, und er erkannte, was es war: das Scharren eines Ziegelsteins auf Mörtel.
    »Sie haben unser Versteck gefunden«, flüsterte er und umklammerte Annakas Hand. »Wir müssen hier raus.«
    Der Raum, in dem sie sich befanden, war eng, kaum schulterbreit, aber er schien unendlich weit ins Dunkel über ihren Köpfen hinaufzureichen. Sie standen auf einer Art Gitterrost aus Leitungsrohren. Der Rost wirkte nicht sehr stabil, und Bourne dachte lieber nicht an die Tiefe, in die sie stürzen mussten, falls eines dieser Rohre oder sogar mehrere nachgaben.
    »Weißt du, wie wir hier wieder herauskommen?«, flüsterte Bourne.
    »Ich denke schon«, sagte sie ebenso leise.
    Annaka wandte sich nach rechts, tastete sich mit den Händen die Brandmauer des Nachbarhauses entlang.
    Einmal stolperte sie, richtete sich wieder auf. »Irgendwo hier muss es sein«, murmelte sie.
    Sie tasteten sich weiter vorwärts, setzten einen Fuß vor den anderen. Dann gab plötzlich ein Rohr unter Bournes Gewicht nach, und sein linker Fuß trat ins Leere. Er warf sich so heftig zur Seite, dass er mit der Schulter gegen die Wand prallte, wobei Molnars Notebook ihm aus der
    Hand gerissen wurde. Er versuchte noch, es wieder zu erwischen, als Annaka bereits nach unten griff, um ihn zu packen und heraufzuziehen. Das Notebook prallte von einem anderen Rohr ab, fiel durch die Lücke, die das gebrochene Leitungsrohr hinterlassen hatte, und verschwand in der Tiefe.
    »Alles in Ordnung mit

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