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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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reicht«, entschied Spalko und nahm dem Wissenschaftler das Handy aus den kraftlosen Fingern. Er trennte die Verbindung und steckte das Handy ein.
    »Was haben Sie ihr angetan?« Dr. Sidos Stimme zitterte von der Gewalt der Emotionen, die ihn durchfluteten.
    »Noch nichts«, sagte Spalko leichthin. »Und ihr passiert auch nichts, Peter, solange Sie mir gehorchen.«
    Dr. Sido schluckte, als Spalko wieder von ihm Besitz ergriff. »Wohin … wohin bringen Sie mich?«
    »Wir machen eine kleine Reise«, sagte Spalko, während er ihn zu der wartenden Limousine führte. »Stellen Sie sich einfach vor, Sie machten Urlaub, Peter. Einen wohl verdienten Urlaub.«
    Kapitel vierundzwanzig
    Die Klinik Eurocenter Bio-I befand sich in einem modernen Gebäude mit bleigrauer Steinfassade. Bourne betrat sie mit dem flotten, selbstbewussten Schritt eines Mannes, der weiß, wohin er unterwegs ist und warum.
    Das Innere der Klinik sprach von Geld, von viel Geld.
    Das Foyer war in Marmor gehalten. Zwischen klassizistischen Säulen standen Bronzestatuen. In die Wände waren bogenförmige Nischen eingelassen, in denen Büsten von historischen Halbgöttern aus Biologie, Chemie, Mikrobiologie und Epidemiologie aufgestellt waren. In dieser friedlichen, luxuriösen Umgebung fiel der hässliche Metalldetektor besonders störend auf. Hinter der skelettartigen Struktur stand die hohe Theke der Rezeption, die mit drei gestresst wirkenden Empfangsdamen besetzt war.
    Bourne passierte den Metalldetektor ohne Zwischenfall, weil das Gerät seine Keramikpistole nicht erfasste.
    An der Rezeption kam er sofort zur Sache.
    »Alexander Conklin. Ich möchte zu Dr. Peter Sido«, sagte er so forsch, dass es fast wie ein Befehl klang.
    »Ihren Ausweis bitte, Mr. Conklin«, sagte eine der Empfangsdamen, die unwillkürlich auf seinen Tonfall reagierte und sich etwas aufrechter hinsetzte.
    Bourne legte ihr seinen falschen Pass hin, dessen Foto die Empfangsdame kurz mit seinem Gesicht verglich, um seine Identität zu prüfen, bevor sie ihn Bourne zurückreichte. Dann gab sie ihm einen weißen Besucherausweis.
    »Den tragen Sie bitte ständig, Mr. Conklin.« Bournes Tonfall und Benehmen waren so selbstsicher, dass sie gar nicht fragte, ob Sido ihn erwartete, sondern voraussetzte,
    »Mr. Conklin« habe einen Termin bei Dr. Sido. Sie erklärte dem neuen Besucher, wohin er gehen musste, und Bourne machte sich auf den Weg.
    »Für seine Abteilung sind spezielle Ausweise vorgeschrieben: weiße für Besucher, grüne für angestellte Arzte, blaue für Assistenten und sonstige Mitarbeiter« , hatte Eszti Sido ihm erzählt, deshalb musste er nun als Erstes versuchen, einen geeigneten Angestellten zu finden.
    Auf dem Weg zur Abteilung Epidemiologie begegnete er vier Männern, von denen jedoch keiner dem richtigen Typus entsprach. Er brauchte jemanden ungefähr in seiner Größe.
    Unterwegs öffnete er jede Tür, die nicht in ein Büro oder Labor führte, und hielt Ausschau nach einem Lagerraum oder dergleichen, in den das Klinikpersonal nicht oft kommen würde. Das Reinigungspersonal machte ihm keine Sorgen, weil es vermutlich erst abends anrücken würde.
    Endlich sah er einen Mann in der richtigen Größe und mit dem richtigen Gewicht auf sich zukommen. An seinem weißen Labormantel trug er einen grünen Dienstausweis, der ihn als Dr. Lenz Morintz identifizierte.
    »Entschuldigung, Dr. Morintz«, sagte Bourne verlegen lächelnd. »Könnten Sie mir erklären, wie ich zur Abteilung Mikrobiologie komme? Ich habe mich verlaufen, fürchte ich.«
    »Das haben Sie allerdings«, sagte Dr. Morintz. »Hier kommen Sie geradewegs zur Abteilung Epidemiologie.«
    »Du liebe Güte«, sagte Bourne. »Da habe ich mich
    wirklich verlaufen.«
    »Keine Sorge«, sagte Dr. Morintz. »Ich erkläre Ihnen, wie Sie gehen müssen.«
    Als der Bakteriologe sich umdrehte, um Bourne den Weg zu zeigen, traf ihn ein Handkantenschlag, der ihn zusammenklappen ließ. Bourne fing ihn auf, bevor er den Boden berührte. Indem er ihn mehr oder weniger aufrichtete und halb trug, schleppte er Dr. Morintz in den nächsten Lagerraum zurück und ignorierte dabei den brennenden Schmerz in seinen gebrochenen Rippen.
    Drinnen machte Bourne Licht, schlüpfte aus seiner Lederjacke und stopfte sie in ein Regal. Dann zog er Dr.
    Morintz den Labormantel mitsamt dem daran befestigten Dienstausweis aus. Mit dem hier lagernden Verbandmaterial fesselte er dem Doktor die Beine, band ihm die Hände auf dem Rücken zusammen und klebte

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