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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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CIA-Direktors hinter sich hatte, und benützte seinen Vornamen, um ihn zu entnerven.
    »Das wissen Sie selbst, verdammt noch mal!«, brauste Driver auf und tappte damit in die Falle, die Lindros ihm gestellt hatte. »Das haben Sie gewusst, als Sie zum ersten Mal hier aufgekreuzt sind. Ich hab’s auf Ihrem Gesicht gesehen, als Sie mit Felix Schiffer sprechen wollten.«
    »Ich wollte Ihnen Gelegenheit geben, reinen Tisch zu machen, bevor ich zum Direktor gehe.« Lindros machte es Spaß, dem von Driver vorgegebenen Kurs zu folgen, obwohl er keine Ahnung hatte, wohin er führen würde.
    Andererseits musste er vorsichtig sein. Ein falscher Schachzug, ein einziger Fehler konnte bewirken, dass Driver seine Ahnungslosigkeit bemerkte und wahrscheinlich dichthielt, bis er sich mit seinem Anwalt beraten konnte. »Dafür ist’s noch immer nicht zu spät.«
    Driver starrte ihn sekundenlang an, bevor er einen Handballen an seine feuchte Stirn drückte. Er sackte leicht zusammen, dann ließ er sich auf seinen Designerstuhl fallen.
    »Allmächtiger, ist das ein Schlamassel«, murmelte er.
    Als habe er einen schweren Körpertreffer einstecken müssen, geriet er ganz außer Atem. Er starrte die Rothko-Drucke an den Wänden an, als könnten sie sich in Türen zu Fluchtwegen verwandeln. Zuletzt, endlich in sein Schicksal ergeben, richtete er seinen Blick wieder auf den Mann, der geduldig vor ihm stand.
    Er machte eine Handbewegung. »Setzen Sie sich, Deputy Director.« Seine Stimme klang traurig. Als Lindros Platz genommen hatte, sagte er: »Angefangen hat die Sache mit Alex Conklin. Na ja, alles hat immer mit Alex angefangen, nicht wahr?« Er seufzte, als überwältigten ihn plötzlich wehmütige Erinnerungen. »Vor fast zwei Jahren ist Alex mit einem Vorschlag zu mir gekommen.
    Er hatte sich mit einem DARPA-Wissenschaftler angefreundet – angeblich nur zufällig, aber offen gesagt hatte Alex Verbindungen zu so vielen Leuten, dass ich bezweifle, dass irgendwas in seinem Leben zufällig passiert ist.
    Ihnen ist inzwischen klar, nehme ich an, dass der bewusste Wissenschaftler Felix Schiffer war.«
    Er machte eine kurze Pause. »Ich lechze nach einer Zigarre. Hätten Sie was dagegen?«
    »Nur zu«, sagte Lindros knapp. Das war also die Erklärung für den Geruch: Luftverbesserer. Wie alle staatlichen Einrichtungen war auch dieses Gebäude theoretisch rauchfrei.
    »Rauchen Sie eine mit?«, fragte Driver. »Sie waren ein Geschenk von Alex.«
    Als Lindros dankend abwehrte, zog Driver eine Schublade auf, nahm eine Zigarre aus einem Humidor und begann das umständliche Ritual des Anzündens. Lindros verstand, dass er etwas brauchte, um seine Nerven zu beruhigen. Er sog prüfend die Luft ein, als die erste bläuliche Rauchwolke durch den Raum zog. Eine kubanische Zigarre.
    »Alex hat mich aufgesucht«, fuhr Driver fort. »Nein, das stimmt nicht ganz – er hat mich zum Abendessen eingeladen. Er hat mir erzählt, er habe diesen Kerl von der DARPA kennen gelernt. Felix Schiffer. Er kam mit diesen Militärtypen nicht zurecht und suchte einen anderen Job. Würde ich seinem Freund helfen?«
    »Und Sie waren einverstanden?«, fragte Lindros. »Einfach so?«
    »Natürlich war ich das. General Baker, der DARPA-
    Chef, hatte uns erst im Vorjahr einen guten Mann abgeworben.« Driver nahm einen Zug von seiner Zigarre.
    »Rache ist süß. Ich habe die Chance, es diesem Kommiss-Stiefel Baker zu zeigen, bereitwillig ergriffen.«
    Lindros runzelte die Stirn. »Hat Conklin Ihnen bei diesem Abendessen erzählt, woran Schiffer bei der DARPA gearbeitet hat?«
    »Klar. Schiffers Fachgebiet war der gezielte Einsatz in der Luft schwebender Bakterien. Er hat an Methoden gearbeitet, mit Krankheitserregern verseuchte Räume zu reinigen.«
    Lindros setzte sich auf. »Zum Beispiel mit Milzbranderregern?«
    Driver nickte. »Genau.«
    »Wie weit war er damit?«
    »Bei der DARPA?« Driver zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung.«
    »Aber Sie haben sich doch bestimmt über seine bisherige Arbeit informiert, bevor er bei Ihnen eingetreten ist?«
    Driver funkelte ihn an, dann tippte er etwas auf seiner Computertastatur ein. Er drehte den Bildschirm zur Seite, damit beide ihn sehen konnten.
    Lindros beugte sich nach vorn. »Das kommt mir wie Geschwafel vor, aber ich bin eben kein Wissenschaftler.«
    Driver starrte das brennende Ende seiner Zigarre an, als könne er sich jetzt, im Augenblick der Wahrheit, nicht dazu überwinden, Lindros anzusehen. »Es ist Geschwafel, mehr

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