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Das Bourne-Vermächtnis

Das Bourne-Vermächtnis

Titel: Das Bourne-Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sicherheitskräfte riegelten den Flughafen ab, auf den Hangardächern waren Scharfschützen in Stellung gegangen. Die aus allen Staaten der Welt zusammengeströmten Berichterstatter hatten sich schon zwei Stunden vor Beginn der Pressekonferenz einfinden müssen. Die Journalisten waren methodisch überprüft, ihre Ausweise streng kontrolliert und ihre Fingerabdrücke mit mehreren Fahndungsdateien verglichen worden. Die Fotografen waren davor gewarnt worden, ihre Filme vorzeitig einzulegen, weil ihre Kameras durchleuchtet und genau untersucht werden mussten.
    Alle Handys wurden beschlagnahmt, mit Etiketten versehen und außerhalb des Sicherheitsbereichs gelagert, um nach der Pressekonferenz zurückgegeben zu werden.
    Kein Detail war übersehen worden.
    Als der Präsident der Vereinigten Staaten seinen Auftritt hatte, begleitete ihn Jamie Hull gemeinsam mit einem Rudel Secret-Service-Agenten. Über einen Ohrhörer stand Hull in ständiger Verbindung mit jedem Mitglied seines Teams sowie den beiden anderen Sicherheitschefs.
    Gleich hinter dem US-Präsidenten kam der russische Präsident Alexander Jewtuschenko, der von Karpow und einer Gruppe grimmig dreinblickender FSB-Agenten eskortiert wurde. Dahinter folgten die Staatsoberhäupter der vier islamischen Staaten, jeder mit dem Leiter und mehreren Leuten des eigenen Sicherheitsdiensts.
    Die Zuschauer und Journalisten drängen nach vorn, wurden jedoch von dem Podium gestoppt, das die Würdenträger jetzt erklommen hatten. Die Mikrofone wurden getestet, die TV-Kameras gingen auf Sendung. Als Erster trat der US-Präsident ans Rednerpult. Er war ein großer, gut aussehender Mann mit Adlernase und scharfen Augen, denen nicht leicht etwas entging.
    »Liebe Bürger in aller Welt«, begann er mit kräftiger, ausdrucksvoller Stimme, die durch viele erfolgreiche Wahlkämpfe abgeschliffen, durch unzählige Pressekonferenzen geglättet und durch Reden vor kleinerem Kreis im Oval Office und in Camp David poliert worden war,
    »dies ist ein großer Tag für den Weltfrieden und den internationalen Kampf für Gerechtigkeit und Freiheit gegen die Kräfte von Gewalt und Terrorismus.
    Heute stehen wir erneut an einem Scheideweg der
    Weltgeschichte. Wollen wir zulassen, dass die gesamte Menschheit ins Dunkel von Angst und ständigem Krieg gestürzt wird, oder schließen wir uns zusammen, um unsere Feinde, wo immer sie sich verbergen mögen, ins Herz zu treffen?
    Die Mächte des Terrorismus sind gegen uns aufmarschiert. Und wir dürfen nicht verkennen, dass der Terrorismus eine moderne Hydra, ein vielköpfiges Ungeheuer ist. Obwohl wir keine Illusionen in Bezug auf den dornigen Weg liegen, der vor uns liegt, halten wir an unserem Wunsch fest, diesen Weg mit vereinten Kräften gemeinsam zu gehen. Nur vereint können wir das vielköpfige Ungeheuer besiegen. Nur vereint haben wir eine Chance, unsere Welt zu einem sicheren Ort für alle Bürger zu machen.«
    Diese kurze Rede des US-Präsidenten wurde mit gro
    ßem Beifall aufgenommen. Dann überließ er das Rednerpult dem russischen Präsidenten, der mehr oder weniger das Gleiche sagte – und ebenfalls großen Applaus erntete. Die vier arabischen Staatsoberhäupter sprachen nacheinander, und obwohl sie sich etwas zurückhaltender ausdrückten, betonten auch sie die dringende Notwendigkeit vereinter Anstrengungen, um den Terrorismus ein für alle Mal auszurotten.
    Dann hatten die Journalisten kurz Gelegenheit, Fragen zu stellen, bevor die sechs Männer sich für die Fotografen aufbauten. Sie gaben ein eindrucksvolles Bild ab, das noch denkwürdiger wurde, als sie sich an den Händen fassten und die Arme hochreckten: eine noch nie da gewesene Demonstration der Solidarität der politischen Systeme und Kulturen. Die Stimmung war zuversichtlich, als die Zuschauer sich langsam verliefen. Und selbst die abgebrühtesten Journalisten waren sich darüber einig, der Gipfel habe glänzend begonnen.
    »Wissen Sie eigentlich, dass ich beim dritten Paar Latexhandschuhe bin?«
    Stepan Spalko saß an dem zerschrammten, blutbespritzten Tisch auf dem Stuhl, auf dem am Vortag Annaka gesessen hatte. Vor sich hatte er ein Sandwich mit Schinken, Salat und Tomate, wie er es in den langen Genesungszeiten zwischen seinen Operationen in den Vereinigten Staaten lieben gelernt hatte. Das Sandwich lag auf einem Teller aus feinem Porzellan, und in der rechten Hand hielt Spalko ein Stielglas aus feinstem Kristall mit einem erlesenen Bordeaux.
    »Unwichtig. Es ist schon

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