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Das brennende Land

Das brennende Land

Titel: Das brennende Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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den größten Teil der Garnisonsbesatzung in Lundene gelassen und nur meine eigenen Haustruppen mitgenommen, meine Krieger und Schwurmänner, die Kämpfer, denen ich bis in den Tod vertraute. Sechs dieser Männer hatte ich angewiesen, in Lundene zu bleiben, um mein Haus zu bewachen. Den Befehl über sie führte Cerdic, mein Kampfgefährte seit vielen Jahren. Er hatte mich angefleht, ihn mitzunehmen, und dabei beinahe geschluchzt. «Du musst Gisela und meine Familie beschützen», hatte ich ihm erklärt, und so blieb Cerdic zurück. Wir ritten auf dem Viehweg, auf dem Schafe und Rinder zum Schlachten nach Lundene getrieben wurden, zunächst Richtung Westen. Die Leute hielten ihren Blick auf die Rauchsäulen in der Ferne gerichtet, und viele Thegn unterhielten einen Ausguck auf Dächern oder hohen Bäumen. Aber sie schienen nicht sehr aufgeregt zu sein. Mehr als einmal wurden wir für Dänen gehalten, und dann flohen die Leute in aller Hast in die Wälder, doch sobald klar wurde, wer wir waren, kehrten sie zurück. Sie hätten ihr Vieh zur nächsten Burgfestung treiben sollen, denn schließlich drohte Gefahr, aber das Volk zögert immer, sein Heim zu verlassen. Ich befahl ganzen Dörfern, mit den Rindern, Schafen und Ziegen nach Suthriganaweorc zu gehen, aber ich bezweifle, dass die Leute mir gehorchten. Sie blieben lieber, wo sie waren, bis sie den heißen Atem der Dänen im Nacken spürten.
    Und die Dänen blieben im Süden, also hatten die Dorfbewohner vielleicht recht. Wir wandten uns nun selbst nach Süden, ritten hoch auf die Hügel und erwarteten jeden Augenblick, die Plünderer zu entdecken. Ich hatte meine Späher ein gutes Stück vorausreiten lassen. Es war schon später Vormittag geworden, bis einer von ihnen ein rotes Tuch schwenkte, zum Zeichen, dass er etwas Auffälliges gesehen hatte. Ich galoppierte auf den Hügelkamm, doch ich sah nichts Besonderes im Tal unter mir.
    «Da sind Leute geflohen, Herr», berichtete der Späher. «Sie haben mich gesehen und sind zwischen den Bäumen verschwunden.»
    «Vielleicht sind sie ja vor dir davongelaufen.»
    Er schüttelte den Kopf. «Sie waren schon in heller Aufregung, als ich sie bemerkte, Herr.»
    Wir ließen unseren Blick über das weite Tal schweifen, das in saftigem Grün unter der Sommersonne lag. An seinem gegenüberliegenden Ende erhoben sich baumbestandene Hügel, und die nächste Rauchsäule erhob sich hinter diesem Hügelkamm. Das Tal wirkte friedlich. Ich sah kleine Felder, die Strohdächer eines Dorfes, einen breiten Weg, der nach Westen führte, und das Glitzern eines Flusses, der sich zwischen feuchten Auen dahinwand. Einen Feind sah ich nicht, doch die vollbelaubten Bäume hätten Haralds gesamte Horde verbergen können. «Was genau hast du gesehen?», fragte ich.
    «Frauen, Herr. Frauen und Kinder. Und ein paar Ziegen. Sie sind in diese Richtung gerannt.» Er deutete westwärts.
    Also flohen sie aus dem Dorf. Der Späher hatte ein paar von ihnen zwischen den Bäumen entdeckt, aber jetzt war keine Spur mehr von ihnen zu sehen. Was immer sie in die Flucht getrieben haben mochte, man konnte nichts erkennen, keinen Rauch in dem langen, weiten Tal, aber das musste nicht heißen, dass Haralds Männer hier nicht lauerten. Der Späher saß dicht neben mir auf seinem Pferd. Ich nahm sein Zaumzeug und führte sein Pferd ein Stück vom Hügelkamm hinunter. Ich dachte an den Tag vor so vielen Jahren, an dem ich zum ersten Mal in die Schlacht gezogen war. Ich war mit meinem Vater zusammen, der den Fyrd befehligte, diese Schar von Männern, die zum Kampf von ihren Feldern gerufen werden und als Waffen meist nur Hauen oder Sensen oder Äxte haben. Wir waren zu Fuß und deshalb ein langsames, schwerfälliges Heer. Die Dänen, unsere Feinde, waren beritten. Nachdem ihre Schiffe gelandet waren, hatten sie sich als Erstes Pferde gesucht, und dann hatten sie uns tanzen lassen. Wir hatten daraus gelernt. Wir hatten gelernt, wie die Dänen zu kämpfen, doch jetzt vertraute Alfred nur noch auf seine befestigten Städte, um Haralds Überfall aufzuhalten, und das bedeutete, dass Harald in den ländlichen Gegenden von Wessex frei umherziehen konnte. Seine Männer, das wusste ich, waren beritten. Vermutlich hatte er mehr Krieger als Pferde, sodass seine Truppen nach Pferden suchten. Unsere erste Aufgabe war es daher, diese Plünderer zu töten und uns die erbeuteten Pferde zurückzuholen. Sicher befand sich solch ein Trupp am östlichen Ende des Tals. Ich fragte einen Mann

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