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Das brennende Land

Das brennende Land

Titel: Das brennende Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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in meinen Reihen, der diesen Teil des Landes gut kannte. «Hier hat Edwulf einen Besitz, Herr», sagte er. «Edwulf?»
    «Ein Thegn, Herr.» Grinsend machte er mit der Hand eine Bewegung, als streiche er über einen enormen Bauch. «Dick und fett ist er.» «Also ist er reich?» «Sehr, Herr.»
    All das deutete darauf hin, dass die Dänen ein lohnendes Nest zum Ausplündern gefunden hatten, und auch wir würden leichte Beute machen. Die einzige Schwierigkeit bestand darin, dreihundert Männer über den Hügelkamm zu führen, ohne vom östlichen Ende des Tales aus entdeckt zu werden. Doch dann fanden wir einen Weg, den die Bäume verbargen, und um die Mittagszeit hatte ich meine Männer im Wald westlich von Edwulfs Besitz versteckt. Dann legte ich den Köder aus.
    Ich schickte Osferth mit zwanzig Männern einen Pfad hinunter, der direkt auf die Rauchsäulen im Süden zuführte. Ich befahl ihnen, nie unmittelbar zu Edwulfs Palas hinüberzusehen, wo die Dänen jetzt plünderten, wie ich inzwischen wusste. Finan nämlich, der sich wie ein Geist zwischen den Bäumen bewegen konnte, war nahe an den Palas herangekrochen und berichtete bei seiner Rückkehr von einem Dorf mit etwa zwanzig Häusern, einer Kirche und zwei großen Scheunen. «Sie reißen das Stroh von den Dächern», sagte er. Das bedeutete, dass die Dänen die Dächer aller Häuser durchsuchten, weil einige Leute ihre Schätze dort im Stroh versteckten. «Und sie wechseln sich an ein paar Frauen ab.»
    «Was ist mit Pferden?»
    «Sie machen es nur mit Frauen», sagte Finan. Dann sah er meinen Blick, und sein Grinsen erstarb. «Sie haben eine ganze Herde in einer Koppel.»
    Also ritt Osferth los, und die Dänen schnappten nach dem Köder wie eine Forelle, die auf der Jagd nach einer Fliege aus dem Wasser steigt. Sie sahen ihn, aber er gab vor, sie nicht zu sehen, und plötzlich galoppierten vierzig oder mehr Dänen los, um Osferth abzufangen, der so tat, als erschrecke er sich ganz furchtbar, und sich dann westwärts wandte, um vor der Linie meiner versteckten Männer entlangzupreschen.
    Und dann war es so leicht, wie das Silber aus einer Kirche zu stehlen. Hundert meiner Männer brachen zwischen den Bäumen hervor und fielen den Dänen in die Flanke. Sie hatten keine Möglichkeit zu entkommen. Zwei unserer Feinde rissen die Zügel ihrer Pferde zu stark herum, und die Tiere stürzten in einem Wirbel von Hufen und Erde zu Boden. Andere versuchten, in die Richtung zu fliehen, aus der sie gekommen waren, und wurden von Speeren in den Rücken getroffen. Die erfahreneren Krieger schwenkten auf uns zu, weil sie hofften, unsere Angriffslinie durchbrechen zu können, aber wir waren zu viele, und meine Männer kreisten die feindlichen Reiter ein. Ich war nicht dabei. Ich führte meine übrigen Männer zu Edwulfs Palas, wo die restlichen Dänen zu ihren Pferden hasteten. Ein Mann, dem noch das Untergewand um die Beine hing, stolperte von einer schreienden Frau weg und wollte einen Haken schlagen, als er mich kommen sah. Smoka, mein Pferd, verlangsamte seinen Schritt, der Mann wollte ausweichen, doch Smoka brauchte keine Führung, und Schlangenhauch, mein Schwert, fuhr in den Schädel des Mannes. Die Klinge blieb stecken, sodass ich den sterbenden Dänen beim Weiterreiten mitschleifte. Blut spritzte an meinem Arm empor, dann endlich fiel der zuckende Körper zu Boden.
    Ich trieb Smoka weiter, tötete die meisten Männer östlich   der Siedlung und schnitt den überlebenden Dänen den Rückzug ab. Finan hatte inzwischen Späher auf den Gipfel des südlich gelegenen Hügels geschickt. Warum, fragte ich mich, hatten die Dänen keine Kundschafter auf dem Hügelkamm postiert, von dem aus wir die Flüchtlinge gesehen hatten?
    Es gab unendlich viele kleinere Gefechte in diesen Tagen. Die Dänen von Ostanglien plünderten die Bauerngehöfte in der Gegend von Lundene, und wir rächten uns, indem wir tief in den dänischen Herrschaftsbereich eindrangen, um zu brennen, zu töten und zu plündern. Es bestand zwar ein Friedensvertrag zwischen Alfreds Wessex und Ostanglien, aber einen gierigen Dänen kümmerten die Worte nicht, die auf irgendeinem Pergament standen. Ein Mann, der auf Sklaven, Vieh oder einfach nur auf ein Abenteuer aus war, konnte über die Grenze Merciens reiten und sich nehmen, was er wollte, und wir ritten nach Osten und taten das Gleiche. Mir gefielen solche Raubzüge. Ich konnte dabei meine jüngsten Männer den Kampf üben, sie im Angesicht des Feindes die

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