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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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stehenden Schlamm zu sacken. So müde, wie sie alle waren, bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie nicht mehr aufwachen würden, wenn ihnen das passierte.
    »Na ja«, erwiderte Julian nachdenklich, als sich die Schleusen des Himmels öffneten und eine typische Marduk-Sintflut über sie hereinbrechen ließ, »irgendetwas könnte versuchen, uns zu fressen.«
    Pahner hatte Wachposten abgestellt, die das behelfsmäßige Lager zu umkreisen und immer wieder ihre roten Lampen auf jedes einzelne Individuum zu richten hatten. Allgemein hoffte man, dass diese Kombination aus Bewegung und Licht die Vampir-Motten fern halten würde. Natürlich musste man sich auch um die Ungeheuer in diesem Sumpf Sorgen machen. Und es bestand ja stets die Möglichkeit, dass die von Bewegung und Licht angezogen wurden, aber dagegen konnte man im Augenblick herzlich wenig tun.
    Alles in allem sah es ganz so aus, als stünde den Marines eine äu
    ßerst unschöne Nacht bevor.
    »Nein, Kostas!«, widersprach Roger und schüttelte den Kopf, als er den Gegenstand sah, den Matsugae hervorgeholt hatte. »Nimm du den!«
    »Mir geht es gut, Euer Hoheit!«, erklärte der Kammerdiener mit einem müden Lächeln auf den Lippen. Der normalerweise stets adrett gekleidete Diener war von schwarzem Schleim bedeckt. »Wirklich.
    Ihr solltet nicht in derartigem Schlamm schlafen, Herr. Das ist einfach nicht richtig !«
    »Kostas«, sagte Roger und rückte das Seil um seine Brust so zurecht, dass er nicht in den Schlamm fallen konnte, er es aber dennoch jederzeit schnell würde herausziehen können, »das ist ein Befehl! Du wirst diese Hängematte nehmen und sie irgendwo festbinden, und dann wirst du da reinklettern. Und du wirst die ganze Nacht darin schlafen. Und du wirst dich auch wirklich ausruhen! Ich werde morgen wieder auf dem Rücken von diesem Viech sitzen, und du nicht, also kann ich sehr wohl eine Nacht mal im Stehen verbringen! Ich habe weiß Gott genügend Nächte mit Zechgelagen durchgemacht, da wird mich eine weitere schlaflose Nacht nicht gleich umbringen, wirklich!«
    Matsugae klopfte Roger auf die Schulter und wandte sich dann ab, damit der Prinz nicht sah, das ihm die Tränen in den Augen standen. Ohne es auch nur zu merken, hatte Roger damit angefangen, erwachsen zu werden. Endlich.
    »So, das ist jetzt aber wirklich etwas, von dem ich geschworen hätte, ich kriege es niemals zu sehen«, meinte Kosutic leise.
    Sergeant Major Kosutic hatte es geschafft, ein Seil so zu ziehen, dass sie komplett aus dem Wasser herausgekommen war – sie hing in ihrem Kampfgeschirr. Wie lange sie das durchhalten würde, das wusste sie nicht, aber wenigstens jetzt war sie erst einmal nicht mehr auf den Beinen. Wenn sie schlief, dann würde sie vermutlich aussehen wie irgendetwas aus einem schlechten Horror-Holovideo: eine Leiche, die an einem Fleischerhaken baumelte.
    »Jou«, sagte Pahner, ebenso leise. Er hatte sich, ebenso wie der Rest der Kompanie, an einem Baum festgebunden. Auch er hatte eine Hängematte im Gepäck, aber in die hatte er O'Casey gewickelt.
    Für sich selbst würde er sie auf keinen Fall benutzen, so lange nicht jeder Soldat seiner Kompanie eine hatte. Und Roger war, anscheinend ohne zuerst darauf hingewiesen werden zu müssen, zur gleichen Entscheidung gelang.
    Erstaunlich.

Kapitel 36
    »Aufwachen!«
    Julian schüttelte die Private am Arm. Die Perlkugelgewehrschützin hing schlaff vom Baum herab, ihr Gesicht Grau im matten Licht der ersten Dämmerung, und öffnete mit Mühe ein Auge. Sie schaute sich um, betrachtete ihre nasse, unglaublich schlammige Umgebung und stöhnte laut auf.
    »Bitte, töte mich!«, krächzte sie.
    Julian schüttelte nur lachend den Kopf und ging weiter. Einige Augenblicke später blieb er stehen, richtete den Blick nach oben und sah Sergeant Major Kosutic, die sich schnarchend langsam an dem Seil drehte, von dem sie herabhing. Wieder schüttelte er den Kopf, dachte über die verschiedenen, durchaus belustigenden Möglichkeiten nach, die ihm angesichts dieser Situation durch den Kopf gingen, und kam dann zu dem Schluss, dass sie allesamt seinem Gesundheitszustand alles andere als zuträglich sein würden.
    »Aufwachen, Sergeant Major!«, rief er hinauf und berührte ihren Stiefel, als der gerade in Reichweite schwang.
    Die NCO hatte ihre Perlkugelpistole herausgerissen gezogen auf ihn gerichtet, bevor sie noch ganz wach war.
    »Julian?«, fragte sie dann grunzend und räusperte sich dann.
    »Morgen, Sergeant Major«,

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