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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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gekommen, dass ich die Soldaten nicht würde überreden können, sich zurückzuziehen und Gelert zurückzulassen. Aber die Kompanie wäre vermutlich verloren gewesen, wenn wir uns in diesem Gelände auf ein Gefecht eingelassen hätten. Deswegen«, sagte er leise, »bin ich weggelaufen …«
    »Ich habe sie zurückgelassen, mir vollends der Tatsache bewusst, dass ich sie damit zum Tode verurteilt habe. Aus einem einzigen Grund. Und wisst Ihr, was genau dieser Grund war?«
    »Mein Leben zu retten«, erwiderte Roger leise.
    »Also was denkt Ihr wohl, wie ich mich gefühlt habe, als ich mich umgedreht habe und Ihr wart nicht da? Nachdem ich all diese Leute geopfert hatte? Nur um herauszufinden, dass das alles umsonst war?«
    »Es tut mir Leid, Sir«, versuchte Roger eine Entschuldigung. »Ich habe nicht nachgedacht.«
    »Nein«, fauchte Pahner. »Das habt Ihr nicht! Und das ist völlig in Ordnung, ja, es wird sogar erwartet, wenn man es mit einem neuen, noch nicht hinter den Ohren trockenen Lieutenant zu tun hat. Diejenigen, die mit viel Glück und knapper Not irgendwie überleben, die es irgendwie schaffen, die lernen letztendlich irgendwann das Denken. Aber ich kann nicht das Risiko eingehen, dass Ihr es nicht schafft! Ist das klar?«
    »Ja«, antwortete Roger und starrte auf den Boden.
    »Wenn wir Euch verlieren, dann können wir uns genauso gut gleich alle die Kehle durchschneiden. Ist Euch das klar?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Roger, Sie sollten wirklich lernen zu denken«, sagte der Marine jetzt sehr viel sanfter. »Sie sollten wirklich verdammt schnell denken lernen. Ich habe beinahe die gesamte Kompanie wieder zurückgeführt, um Sie zu holen. Und wir alle wären auf diesem Abhang gefallen, weil wir Sie niemals dort hätten herausholen und uns dann noch erfolgreich hätten zurückziehen können. Wir wären dort alle gefallen! Wir alle. Bilali und Nutte und Despreaux und Eleanora und Kostas und alle anderen. Haben Sie das verstanden?«
    »Ja.« Rogers Stimme war kaum hörbar, und wieder hatte er den Blick fest auf den Boden gerichtet.
    »Und wessen Schuld wäre das gewesen? Ihre oder die von Bilali?«
    »Meine.« Roger seufzte, und Pahner schaute ihn einige Sekunden an, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, dann nickte er.
    »Also gut. Nachdem wir das jetzt geklärt haben …«, begann er und wartete, bis Roger ebenfalls nickte.
    »Colonel«, fuhr er dann fort, ohne zu lächeln, »ich denke, es wird an der Zeit, dass wir Ihnen einen anderen Dienstgrad verpassen.«
    Erneut streckte er die Hand aus und tippte dem Prinzen gegen die Stirn, diesmal jedoch deutlich sanfter. »Ich denke, Sie sollten den Dritten als Zugführer übernehmen, Colonel. Ich weiß, dass das ein gewaltiger Rückschritt im Dienstgrad ist, aber ich brauche wirklich einen Zugführer. Trauen Sie sich das zu, Colonel?«
    Endlich hob Roger wieder den Blick, schaute den Marine an und nickte, den Blick leicht verschwommen.
    »Ich werde es versuchen.«
    »Also gut, Lieutenant MacClintock. Ihr Platoon Sergeant ist Gunnery Sergeant Jin. Er ist ein erfahrener NGO, und ich denke, Sie können viel dabei lernen, wenn Sie auf seinen Rat hören. Ich erinnere Sie daran, dass Zugführer einer der gefährlichsten Jobs im Corps ist.
    Halten Sie den Kopf unten und Ihr Pulver trocken!«
    »Jawohl, Sir«, sagte Roger und salutierte erneut.
    »Sie sollten sich jetzt lieber nach da oben begeben, Lieutenant«, meinte der Captain nüchtern. »Ihr Zug ist schon kräftig damit beschäftigt, sich zu verschanzen. Ich denke, Sie sollten sich so schnell wie möglich mit Ihrer neuen Lage vertraut machen.«
    »Jawohl, Sir!« Roger salutierte erneut.

    »Wegtreten«, sagte Pahner und schüttelte den Kopf, als der Prinz die geborstene Straße hinauftrabte, die zur Zitadelle führte. Wenigstens hatte er Roger jetzt völlig unzweideutig in die Weisungskette eingefügt, auch wenn ihm der Gedanke daran äußerst unangenehm war, wie wohl der Kommandant der Kaiserlichen Garde darüber denken mochte. Die Mittel, derer sich Pahner dabei bedient hatte, würden ihm wohl nur schwerlich gefallen. Wenn es Pahner jetzt allerdings doch gelänge, diesen junge Idioten wirklich am Leben zu halten! Zugführer war tatsächlich der gefährlichste Posten im Corps.
    Allerdings war dieser Posten kaum gefährlicher, als dabei zuzusehen, wie Prinz Roger wie einer seiner eigenen ziellosen Gewehrkugel-Querschläger durch die Gegend schoss.
    Einen Augenblick lang sah er dem Prinzen noch hinterher. Dann kam er zu

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