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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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fragen, was Ihr Euch dabei gedacht habt«, fuhr der Marine fort. »Ich weiß, was Ihr gedacht habt. Und ich werde hier und jetzt zugeben, dass es tatsächlich einen gewissen romantischen Reiz besitzt. Das wird sich in den Nachrichtenübertragungen bestimmt gut machen, wenn wir erst einmal nach Hause zurückgekommen sind.«
    »Captain …«
    »Aber bei mir macht sich das nicht gut!«, stieß Pahner nun zornig hervor. »Ich habe Marines verbraucht wie Trinkwasser, um Euer Leben zu retten, und dass Ihr das so einfach wegwerfen wolltet, nur umso eine dumme kleine Geste zu vollführen, das, Euer Hoheit, macht mich richtig stinksauer!«
    »Captain Pahner …«, versuchte Roger es erneut, und wurde langsam ebenfalls zornig.
    »Wollt Ihr Spielchen spielen, Euer Hoheit?«, fragte der Offizier jetzt und erhob sich endlich. Die beiden waren etwa gleichgroß, beinahe zwei Meter, doch Pahner war von den beiden die deutlich beeindruckendere Gestalt, ein moderner Herkules, sowohl was den Körperbau, als auch was die Körpermasse betraf.
    »Wollt Ihr Spielchen spielen?«, wiederholte er nun mit mühsam beherrscht ruhiger Stimme. »Fein! Ich bin ein Meister darin, Spielchen zu spielen. Ich lege meinen Posten nieder. Ihr seid jetzt der Scheiß-Kompaniechef!« Mit ausgestrecktem Finger tippte er dem Prinzen gegen die Stirn. » Ihr dürft Euch jetzt überlegen, wie wir es quer über diesen gottverdammten Planeten schaffen sollen, ohne dass uns die Munition und die Soldaten ausgehen!«
    »Captain …« Langsam begann Roger, regelrecht verzweifelt zu klingen.
    »Jawohl, Sir, ich werde einfach nur hinterher tappsen. Warum auch nicht, es gibt ja sowieso verdammt noch mal nicht das Geringste , was ich tun könnte!« Pahners Gesicht schlug zu einem beunruhigend roten Farbton um. »Ich bin richtig, richtig sauer auf Bilali, Euer Hoheit! Wisst Ihr auch, warum?«
    »Hä?« Dieses plötzliche non sequitur hatte Roger vollends verwirrt.
    »Nein wieso? Aber …«
    »Weil er nicht vergessen kann, dass er ein gottverdammter Marine ist!«, bellte Pahner. »Ich war schon ein Marine, bevor seine Mutter geboren ist, aber wisst Ihr, was die mir erklärt haben, als ich ganz frisch zur Garde gekommen bin?«
    »Nein. Aber Captain …«
    »Die haben mir gesagt, ich soll vergessen, dass ich ein Marine bin.
    Weil die Marines so viele tolle Traditionen wahren! Die Marines bringen immer ihre Toten heim. Marines missachten niemals einen Befehl. Marines lassen ihre Fahne nie in Feindeshand zurück. Aber in der Kaiserlichen Garde, da gibt es nur eine einzige Tradition. Und wissen Sie, wie die Tradition Ihres Regiments lautet, Colonel?«
    »Nein, vermutlich nicht. Aber Captain …«
    »Die Tradition lautet, dass es nur eine einzige Aufgabe gibt, nur einen Auftrag! Und wir haben diesen Auftrag immer erfüllt und sind nie daran gescheitert! Wissen Sie, wie dieser Auftrag lautet?«
    »Die Kaiserliche Familie beschützen«, sagte Roger und versuchte, nun endlich auch zu Wort zu kommen. »Aber Captain …«
    »Meint Ihr vielleicht, ich hätte Gelert gerne zurückgelassen?«, brüllte der Captain jetzt.
    »Nein, aber …«
    »Oder Bilali oder Nutte oder, um Gottes willen, Dobrescu? Meint Ihr, ich hätte gerne unseren einzigen Sanitäter zurückgelassen?«
    »Nein, Captain«, antwortete Roger und versuchte gar nicht mehr, ihm zu widersprechen.
    »Wisst Ihr, warum ich bereit war, diese wichtigen Leute aufzugeben? Soldaten, die ich selbst ausgebildet habe, einige davon über Jahre hinweg? Menschen, die ich wirklich liebe? Menschen, von denen Ihr bis vor kurzem noch nicht einmal gewusst habt, dass sie überhaupt existieren ?!«
    »Nein«, sagte Roger, und hörte endlich richtig zu. »Warum?«
    »Weil wir nur eine Aufgabe haben: Euch lebendig zurück nach Imperial City zu schaffen. Bis die Kinder von Kronprinz John rechtsgültig volljährig sind und das Parlament deren Anspruch auf den Platz in der Thronfolge bestätigt, seid Ihr – Gott sei uns gnädig! –
    Dritter in der Erbfolge auf den Thron des Kaiserreiches der Menschheit! Und ob Ihr das nun glaubt oder nicht, Eure Familie ist der einzige Kleber, der dieses ganze Kaiserreich der Menschheit zusammenhält, und deswegen besteht unsere Aufgabe – die Aufgabe der Garde – darin, diesen Kleber um jeden Preis zu beschützen. Alles, was dem im Wege steht, muss ignoriert werden! Alles!«, fauchte der Captain. »Das ist unser Auftrag. Das ist unser einziger Auftrag! Ich habe darüber nachgedacht, und ich bin zum dem Schluss

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