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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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genau machen die das wirklich? Wie ›ent-terraformieren‹ sie diese Welten?
    Und was für Welten sind das? Und wo sind die Kolonisten, die darauf gelebt haben?«
    »Warum diese Fragen, Sergeant?«, fragte nun Matsugae. »Soll ich annehmen, dass Ihnen die Antworten darauf bekannt sind, mir hingegen nicht?«
    »Jou.« Ein wenig verärgert nickte Julian. »Mir sind die Antworten bekannt. Also gut: wie ›ent-terraformieren‹ sie diese Planeten? Sie fangen mit den Kolonisten an. Meistens ganz arme Bauern – auf keiner dieser Welten wird irgendetwas angebaut, woran die Saints auch nur das geringste Interesse haben. Deswegen können sie auch leichten Herzens auf diese Welten verzichten. Also treiben sie die Bewohner zusammen und zwingen sie dazu, den Schaden ›wiedergutzumachen‹, den ein paar Generationen auf diesen Planeten angerichtet haben. Da sie Landwirte und Terraformierer sind – oder zumindest die Nachfahren von Landwirten und Terraformierern –, bevor sie den Saints untergekommen sind, haben sie sich de facto der
    ›ökologischen Misswirtschaft‹ schuldig gemacht.«
    »Aber …?«, hub der Kammerdiener an, und sein Tonfall verriet seine Verwirrung.
    »Warten Sie!« Der Sergeant hob die Hand. »Ich glaube, ich werde Ihre Frage gleich beantworten. Also, sie zwingen die Bewohner dieser Welten dazu, den Prozess ›umzukehren‹. Und da Menschen, allein schon ihrer Stoffwechselendprodukte wegen, ihre Umwelt ver
    ändern, selbst wenn auf alles andere verzichtet würde, sorgen diese
    ›Heiligen‹ dafür, dass jeder neu entstehende Schaden von vornherein minimiert wird. Und das tun sie, indem sie die Nährstoffe der Arbeiter so einschränken, dass jeder weniger als eintausend Kalorien pro Tag zu sich nimmt.«
    »Aber das ist …«
    »In etwa die Hälfte dessen, was man zum Leben braucht?«, fragte der Sergeant mit einem bösartigen Grinsen. »Nein! Wirklich? Ist ja 'n Ding!«
    »Wollen Sie damit sagen, dass sie ihre eigenen Kolonisten verhungern lassen?«, fragte Matsugae ungläubig nach. »Das ist schwer zu glauben! Wo ist der Bericht der Menschenrechtskommission?«
    »Es geht hier um Planeten in der Nähe des Zentrums des Saints-Reiches«, betonte Julian. »Teams der MRK werden nicht einmal in die Nähe irgendwelcher Wiederaufbau-Planeten gelassen. Laut Aussagen der Saints sind diese Planeten vollständig verlassen und stehen nun unter Quarantäne, also welches Interesse sollte bitte die MRK an denen haben? Außerdem«, fügte er dann verbittert hinzu,
    »haben sie die Arbeit an und mit den Kolonisten schon vor Jahren abgeschlossen.«
    »Mein Gott, Sie meinen das ernst«, sagte der Kammerdiener sehr leise. Er ließ sich von dem offensichtlich zornigen NGO dabei helfen, den Topf mit Wasser aufzufüllen und dann über das Feuer zu schwenken. »Das ist doch Wahnsinn!«
    »›Wahnsinn‹ ist für die Denkweise der Saints exakt das richtige Wort«, stieß Julian wütend hervor. »Selbstverständlich ist die Arbeit nie ganz ›abgeschlossen‹«, fügte er dann mit einem verzerrten Lächeln hinzu.
    »Ach?«, sagte Matsugae vorsichtig.
    »Klar. Ich meine, da gibt es doch immer irgendein von Menschen eingeschlepptes Unkraut, das irgendwo auf diesen ›unverdorbenen‹
    Planeten wuchert«, entgegnete der Sergeant leichthin. »Deswegen werden sie immer wieder Menschen dorthin schicken müssen, um dieses Zeug auszurotten.«
    »Und wo nehmen sie diese Menschen her?«
    »Also, zuerst wären da die politischen Gefangenen«, meinte Julian und begann, die einzelnen Gruppen an den Fingern abzuzählen.
    »Dann sind da andere ›umweltschädigende Subjekte‹, etwa die Raucher. Dann sind da ›normale‹ Gefangene, die weiterhin in Gefängnissen unterzubringen einfach viel zu viel Aufwand darstellen würde. Zuletzt sollen dann noch, und es soll wirklich nicht bedeuten, dass diese Aufzählung eine Art W'ertung darstellt, Angehörige anderer politischer Systeme genannt werden, die nach Ansicht der höherrangigen Saints keinerlei Nutzen besitzen«, schloss er dann mit gepresster Stimme, die seine unterdrückte Wut deutlich erkennen ließ.
    »Zum Beispiel?«, fragte Matsugae, jetzt noch vorsichtiger.
    »Zum Beispiel Insertionsteams der Raider«, entgegnete der Marine verbittert. »Im letzten Jahr haben wir drei Teams verloren, und das Einzige, was wir von den Saints zu hören kriegen, ist immer nur
    ›Wir haben keinerlei Kenntnisse über deren Verbleib‹.«
    »Oh.«
    »Und das allerschlimmste daran ist, dass es diese Gerüchte

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