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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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gibt, denen zufolge der FND weiß, wo die stecken.« Der NCO setzt sich auf einen der dreibeinigen Tische und ließ den Kopf sinken. »Wenn die Kerle vom Flottennachrichtendienst uns das einfach nur sagen würden, dann wären wir schon unterwegs dahin! Verdammt noch mal, wie haben Raider-Teams auf diese gottverdammten Planeten geschickt und dokumentiert , was da vor sich geht – auf diese Weise haben wir unsere Leute doch erst verloren! Ich weiß, dass wir wenigstens ein paar von denen würden zurückbringen können!«
    »Das sind also nur Gerüchte ? Das ergibt durchaus Sinn. Ich kann einfach nicht glauben, das so etwas in der heutigen Zeit wirklich passieren soll!«
    »Ach, verdammt noch mal, Kostas, jetzt mach doch mal die Augen auf!«, fauchte Julian. »Ich habe diese verdammten Bilder von Calypso gesehen, und die Leute da sehen aus, als kämen sie aus einem Internierungslager aus den Dolch-Jahren! Das sind ein Haufen Skelette, die mit Holzwerkzeugen herumlaufen und Löwenzahn ausbuddeln müssen, in Gottes Namen!«
    Ruhig schaute der Kammerdiener ihn an.
    »Ich glaube, dass Sie das für die Wahrheit halten. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich das von anderer Seite verifiziere?«
    »Nein, überhaupt nicht«, seufzte der NCO. »Fragen Sie einfach irgendeinen diensterfahreneren Marine! Ach, zum Teufel, fragen Sie doch O'Casey, wenn wir sie wieder zurückhaben. Ich bin mir sicher, dass sie darüber bestens Bescheid weiß. Aber das Wichtige an dem Ganzen ist: so schlimm dieser Ort hier auch sein mag – Menschen tun einander täglich zehnmal Schlimmeres an!«
    Aufmerksam behielt Poertena die Mardukaner im Auge. Er hatte schon vor langer Zeit damit aufgehört, zu bedauern, dass er ihnen gezeigt hatte, wie man beim Kartenspiel ›Schummeln‹ konnte. Es hatte auch wenig Sinn, das zu bedauern; denn er konnte den Dschinn ja nicht wieder in die Flasche zurückbringen, nachdem er ihn einmal herausgelassen hatte, wie sehr er sich auch abmühte.
    Doch es stellte sich heraus, dass diese vier Arme sie zu geradezu begnadeten Falschspielern machten.
    Zum ersten Mal war ihm das Problem recht bald nach der ›Demonstration‹ aufgefallen, die er seinen Kumpanen auf dem Weg von Voitan hierher gegeben hatte. Plötzlich begann er, der bisher immer recht regelmäßig beim Poker gewonnen hatte, immer häufiger zu verlieren. Da das Spiel sich nicht verändert hatte, bedeutete das, dass seine Gefährten besser geworden sein mussten. Erst als Cranla bei einem beinahe unbemerkt gebliebenen Austausch zweier Karten Mist baute, kapierte Poertena, was wirklich vor sich ging.
    Obwohl die Mardukaner mit ihren ›Falschhänden‹ relativ ungeschickt waren, war es dennoch recht einfach, eine oder zwei wichtige Karten unbemerkt zu verdecken, und dann musste man sie nur noch schnell austauschen. Einmal erwischte er sie, weil das Ass, das auf dem Tisch lag, von Schleim bedeckt war: Denat, der gerissene kleine Scheißkerl, hatte sich überlegt, dass er eine Karte in der Schleimschicht auf seiner Epidermis verbergen und dann bei Nachfrage auch noch deutlich vorweisen konnte, dass er ›nichts in den Händen‹ hatte.
    Jetzt war gerade Pik Trumpf. Es gab immer noch Möglichkeiten, beim Spiel zu betrügen; aber da alle zweiundfünfzig Karten im Spiel waren, war es etwas schwieriger. Was allerdings im Augenblick auch kein Trost war, denn Tratan ließ auf den aktuellen Stich ein Ass fallen und stach damit den König des Pinopaners.
    »Ganz ruhig, Poertena«, grunzte der große Mardukaner. »Als Nächstes wirst du noch glauben, diese hirnlosen Weibchen würden uns Tipps geben!« Er deutete auf die nächststehende Mardukanerin, die zusammengekauert an den Kartenspielern vorbeischlurfte und den Boden mit einer Hand voll Gerstenreis-Stroh fegte; die ganze Zeit über summte und murmelte sie dabei tonlos vor sich hin.
    Eine Gruppe der einfältigen Bauersfrauen war am vorangegangenen Tag zu ihnen geschickt worden, um sauber zu machen, und sie waren einfach geblieben. Das war nicht weiter überraschend: Bei den Menschen wurden sie besser behandelt als irgendwo sonst in der Stadt. Doch in der kurzen Zeit, die sie nun hier waren, während die Kompanie darauf wartete, zu erfahren, was der König eigentlich beabsichtigte, hatten sich diese harmlosen kleinen Geschöpfe fast völlig unsichtbar gemacht.
    Tratans Geste ließ Poertena aufblicken, und er schnaubte belustigt.
    »Das glaubä ich nich'«, meinte er dann.
    Die kleine, zurückhaltende Mardukanerin bemerkte

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