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Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
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»Andererseits habe ich die Erfahrung gemacht, dass bloßes Abwarten, bis der Gegner etwas unternimmt, häufig die Fehler in dessen Planung aufdeckt.«

Kapitel 48
    Kostas Matsugae beobachtete die Reihe zusammengekauerter Gestalten, die zahlreiche Säcke Gerstenreis hereinschleppten. Das waren die ersten Mardukanerinnen, abgesehen von den Familien der Treiber, die die Kompanie zu Gesicht bekam, seit sie Q'Nkok verlassen hatten. Und ganz offensichtlich waren sie für diese Aufgabe ausgewählt worden, weil sie in keiner Weise bedrohlich wirkten und außerdem unterdurchschnittlich intelligent waren. Außerdem waren sie dünn wie Bohnenstangen.
    Der Kammerdiener nickte und schaute sich um, als der letzte Getreidesack hereingetragen wurde. Der Bereich, in dem die Nahrungsmittelvorräte aufgestapelt wurden, lag außerhalb des Blickfeldes der Mardukaner-Wachen, die vor den Gästequartieren postiert waren. Schnell öffnete Matsugae einen Topf und bedeutete den Mardukanerinnen, zu ihm zu kommen.
    »Das ist ein Stew mit etwas Gerstenreis darin«, erklärte er und deutete dann auf einen Stapel kleiner Schüsseln. »Ihr könnt jeder eine Schüssel haben! Aber bitte, jede nur eine!«
    Nachdem die fast herzergreifend dankbaren Mardukanerinnen fort waren, blickte er auf und stellte fest, dass Julian ihn von der Tür aus beobachtete. Der Alkoven zur einen Seite der Tür stellte genau genommen eine Wachstube dar, aber da in dem ganzen Raum nichts anderes als Wachen untergebracht waren, hatte man ihn zu einer Vorratskammer umfunktioniert.
    »Haben Sie ein Problem damit, dass ich ausgerechnet hier Almosen verteilte, Sergeant?« Matsugae hob einen der Säcke an und ging auf die Tür zu; langsam war es an der Zeit, das Abendessen vorzubereiten.
    »Nein.« Der Marine nahm dem Kammerdiener den Zwanzig-Kilo-

    Sack mit Leichtigkeit aus der Hand und warf ihn sich über die Schulter. »Wohltätigkeit scheint in dieser Stadt Mangelware zu sein.
    Ist nichts dagegen einzuwenden, wenn das mal geändert wird.«
    »Das ist die verabscheuungswürdigste Stadt, die jemals zu besuchen ich das Missvergnügen hatte«, verkündete Matsugae. Dann schüttelte er den Kopf und verzog das Gesicht. »Sie spottet jeder Beschreibung – sogar jeglicher Vorstellungskraft!«
    »Na ja«, entgegnete der Sergeant und setzte ein grimmiges Lächeln auf. »Es ist schon schlimm – das will ich gerne zugeben. Aber das ist nicht das Schlimmste, was die Galaxis zu bieten hat. Haben Sie schon einmal von den ›Wiederaufbau-Welten‹ der Saints gehört?«
    »Nicht viel«, gab der Kammerdiener zu. »Also, ich habe davon gehört, aber ich ›weiß‹ nicht viel darüber. Andererseits glaube ich, dass das allgemeine Konzept der Saints durchaus nicht seiner Berechtigung entbehrt. Viele Planeten wurden tatsächlich durch übereifriges Terraformieren und ungehemmten Abbau von Bodenschätzen so weit geschädigt, dass es einfach nicht mehr möglich gewesen wäre, sie in einen ursprünglicheren Zustand zu versetzen. Das heißt aber nicht, dass ich ein Saint-Sympathisant wäre«, fügte er hastig hinzu.
    »Hätte ich auch nicht gedacht. Sie hätten niemals die Loyalitätsprüfungen überstanden, wenn Sie ein SaintSymp wären. Oder zumindest hoffe ich, dass Sie diese Prüfungen dann nicht geschafft hätten. Aber haben Sie jemals irgendwelche Berichte über diese sogenannten ›Wiederaufbau-Welten‹ gelesen? Unvoreingenommen?«
    »Nein«, erwiderte Matsugae, während sie gemeinsam die Küche betraten. In dem großen Kamin am Ende des Wachraums war die Glut bereits entfacht worden, und an einem Schwenkarm hing ein großer Topf, jederzeit bereit, übers Feuer gehängt zu werden. In dem Raum war es erstaunlich heiß – als wäre hier der Vorraum zur Hölle –, und Matsugae machte sich daran, die Ingredienzien für das Abendmahl zusammenzusuchen. »Sollte ich das?«

    »Vielleicht.« Der Sergeant stellte den Getreidesack auf den Boden.
    »Die Theorie ist Ihnen bekannt?«
    »Das sind ehemals kolonisierte Planeten, die die Saints in den ursprünglichen, unberührten Zustand zurückversetzen wollen«, erklärte der Kammerdiener, während er anfing, die einzelnen Zutaten abzumessen und in den Topf zu geben. »Sie versuchen damit, jede Spur terrestrischer Lebensformen darauf auszulöschen.« Er lächelte und deutete auf den Topf. »Heute gibt's zur Abwechslung mal Stew und Gerstenreis!« Julian schnaubte, doch er lächelte nicht.
    »Das ist die Theorie, richtig«, stimmte er zu. »Aber wie

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