Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Bronze-Bataillon

Das Bronze-Bataillon

Titel: Das Bronze-Bataillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber , John Ringo
Vom Netzwerk:
erobern wollen, also erschien es mir ratsam, mir einen gewissen Anreiz zu überlegen, um euch … anzuspornen.«
    »Einen ›Anreiz‹«, wiederholte Pahner tonlos.
    »Ganz genau. Ich bin mir ziemlich sicher, dass eure Truppe Pasule für mich wird einnehmen wollen, wenn ich ihnen sage, dass sie die Wahl haben, genau dass zu tun, oder aber ihre Anführer sterben.«
    »Okay, okay«, sagte Kosutic und machte eine Handbewegung, um die anderen zur Ruhe zu bringen. »Wir müssen ruhig bleiben, Leute!«
    »Wir sollten die sofort da rausholen!«, verkündete Jasco.
    »Ich weiß, dass unsere Befehle anders lauten, aber Befehle, die unter Zwang erteilt wurden, sind rechtsunwirksam!«
    »Natürlich, Sir«, erwiderte Kosutic. »Erklären Sie das dem Captain!«
    »Na ja …«
    Das Gespräch fand im ›Offiziers-Quartier‹ im dritten Stockwerk des Besucherflügels statt. Der blassgelbe Raum, in dem der Prinz sich für dieses folgenschwere Abendessen vorbereitet hatte, war jetzt durch die kommissarische Kommandogruppe beinahe überfüllt.
    »Lieutenant«, gab Julian zu bedenken, nachdem er einen Blick auf sein Pad geworfen hatte, »außerhalb dieses Gebäudes stehen bis zu einem Bataillon Krabbler. Sie sind uns gegenüber im Vorteil, und sie haben unsere Lasttiere. Wir würden uns unseren Weg ins Freie erkämpfen müssen, und dann noch bis ganz nach oben hinauf in den Thronsaal.«
    »Der Captain hat Recht, Lieutenant Jasco«, merkte nun auch Sergeant Major Kosutic an. »Wir warten den richtigen Augenblick ab, und in der Zwischenzeit spielen wir einfach mit. Wir werden warten müssen, bis die Chancen auf unserer Seite sind, nicht auf deren Seite. Die Zeit dafür haben wir!«
    »Das läuft falsch so!«, erregte sich der Offizier. »Wir sollten jetzt sofort in diesen Thronsaal vordringen. Immerhin ist er ein Mitglied der Kaiserlichen Familie !«
    »Jou«, sagte Kosutic mit ruhiger Stimme. »Ganz gewiss sogar. Und auch noch ein verdammt gefährliches.«
    Ruhig lauschte Roger den blutrünstigen Ankündigungen des brandneuen Kommandanten der Wache, was jedem Menschen widerfahren würde, der sich den Befehlen widersetze. Der neue, schwergepanzerte Kommandant erläuterte das ausgiebigst, und als er geendet hatte, entblößte Roger zu einem Lächeln die Zähne.
    »Du bist der Nächste«, sagte er mit liebenswürdiger Stimme.
    Der Kommandant der Wache warf dem Prinzen einen finsteren Blick zu. Aber der Mardukaner wandte den Blick ab, bevor Roger es tat, und dann zog sich der Krabbler zurück und schloss die Tür hinter sich.
    Roger wandte sich von der Tür ab und schaute sich um. Die Suite war groß und luftig; mehrere Fenster boten einen guten Ausblick auf die Rückseite des Schlosses. Auf der Ringmauer in der Ferne, so bemerkte er, standen zahlreiche Wachen, die mit Fackeln in der Hand darauf achteten, ob irgendjemand einen Fluchtversuch unternahm.
    Auf dem Boden lagen die hier allgegenwärtigen Kissen, daneben fanden sich die niedrigen Tische, wie sie für die Hadur-Region typisch zu sein schienen; in den Ecken standen ›Nachteimer‹, um sich erleichtern zu können. Alles in allem war ihr Quartier sogar noch recht angenehm.

    »Wir müssen hier raus«, flüsterte er.
    »Und habt Ihr auch schon einen Vorschlag, wie wir das anstellen sollen?«, fragte Pahner und gab Despreaux den Helm zurück, den er sich von ihr geborgt hatte. Anders als der Prinz war der Captain der Inbegriff der Kaltblütigkeit und der Ruhe selbst.
    »Na ja, ich hätte Lust, mir ein Gewehr zu nehmen und jede Stunde eine Wache umzubringen, bis sie uns entweder von allein gehen lassen oder sich wenigstens überlegen, wie man außer Sicht bleibt, während man Wache schiebt«, stieß Roger wütend hervor und warf einen finsteren Blick in Richtung der Wache auf der Mauer.
    »Und damit würdet Ihr Vergeltungsmaßnahmen heraufbeschwören«, erwiderte der Captain kühl. »Solange wir nicht direkt in ein Gefecht verwickelt sind, sind wir relativ fein raus. Wir sollten, bis es so weit kommt, unseren Spielraum ausschöpfen! Gewalttätigkeiten würden zu diesem Zeitpunkt unseren Handlungsspielraum nur einschränken, nicht erweitern!«
    »Haben Sie einen Plan?«, fragte O'Casey. »Es klingt nämlich ganz so.«
    »Nicht im eigentlichen Sinne«, erwiderte Pahner und warf einen Blick aus dem Fenster. Der kleinere Mond, Sharma, stieg gerade am Himmel auf, und der matte Schein des Himmelskörpers war in der Dunkelheit jenseits der Fenster eher körperlich zu spüren als zu sehen.

Weitere Kostenlose Bücher