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Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1

Titel: Das Buch der Gaben - Tommy Garcia ; Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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mal wieder seinen Rucksack aus, und die Hosen fanden zurück zu ihren Besitzern. Es würde noch eine Weile dauern, bis die Sachen an unseren Körpern trocken waren, aber erkälten würden wir uns bei den tropischen Temperaturen ganz sicher nicht.
    Eine Weile standen wir unschlüssig herum. Der Anspannung unseres Abenteuers der Seeüberquerung folgte bereits die nächste Herausforderung. Und wer begibt sich schon leichten Herzens auf einen unbekannten Pfad ineinem fremden Land, von dem man nicht einmal weiß, wo es sich befindet?
    »Ich hab schon wieder Hunger!«, druckste Sanne, und auch ich fühlte ein deutliches Grummeln im Bauch.
    Tommy lachte. »Tja, mit Chips kann ich euch leider nicht mehr dienen. Die sind alle, aber vielleicht finden wir Früchte oder irgendwas anderes Essbares. So ein Urwald müsste doch allerhand zu bieten haben. Also, was meint ihr, gehen wir los?«
    Was blieb uns anderes übrig? Es war zwar schön, die Gefahren für einen Augenblick beiseite zu schieben. Doch richtig entspannen konnten wir ja doch nicht, schließlich blieb immer die Gewissheit im Kopf, dass wir gleich weitermussten. Also dann.
    »Okay, bringen wir’s hinter uns«, sagte Janine und befühlte ihr T-Shirt, um zu sehen, wie weit es bereits getrocknet war. »Wer geht vor?«
    Gute Frage. Wir schauten einander an und forschten in den Gesichtern der anderen, ob vielleicht jemand freiwillig vorpreschen würde.
    »Ich geh vor!«, sagte ich und war von mir selbst überrascht. Ich hatte noch einen Mutvorsprung von meinem Seeabenteuer. Doch kaum hatte ich den Satz ausgesprochen, bereute ich mein Vorpreschen schon wieder. Jetzt bloß nicht übermütig werden! Andererseits, im Wald hatte ich mich schon immer wohlgefühlt. Der hier war halt nur ein bisschen größer als unserer.
    »Ja, ich geh vor. Und vielleicht sollte Tommy ganz hinten gehen.«
    »Gut. Mach ich«, sagte er und deutete zum Wald. »Aber du solltest meine Machete nehmen. Vielleicht wird’s enger oder der Pfad ist überwuchert, wer weiß.«
    Mit einem gewissen Stolz nahm ich die Machete, die gesichert in ihrem Futteral steckte, in die Hand und rief meinen Hund. Da Lazy zwar aufs Wort hört, aber leider nicht aufs erste, dauerte es noch ein Weilchen, bis wir uns in Bewegung setzen konnten. Jever wollte wie immer vorrennen, aber diesmal rief Tommy ihn zurück. In einem unübersichtlichen Wald konnte der kleine Hund verloren gehen. Außerdem wussten wir ja nicht, ob es größere Tiere gab, die vielleicht Appetit auf den Frechdachs hatten.
    Jever blieb also dicht bei uns, und Lazy tappte versonnen neben mir her, als wir die ersten Schritte in den Urwald hinein taten.
    Der Mut, den ich eben noch am Strand bewiesen hatte, schwand doch beträchtlich dahin, als wir ein Stück weit in den Wald eingedrungen waren. Der Boden des Pfades bestand aus verfilztem, altem Gestrüpp, festgetretenen Grasresten und abgestorbenen Blättern und Pflanzen. Als würde dieser Pfad benutzt werden. Unwillkürlich verlangsamte ich meine Schritte. Wer oder was hatte diesen Weg angelegt? War er womöglich durch regelmäßigen Wildwechsel entstanden? Und wenn, was für eine Art Wild konnte das sein?
    Vorsichtig spähte ich nach vorn und versuchte, den weiteren Verlauf des Pfades zu erkunden. Links und rechts neben uns im Unterholz waren die Wände undurchdringlich. In den wenigen Lücken, die es aber immerhin vier, fünf Meter über dem Erdboden gab, konnten wir Baumstämme sehen. Deren Umfang stellte alles in den Schatten, was ich jemals bei uns im heimischen Wald gesehen hatte. Ich hätte wetten können, dass mindestens acht bis zehn Leute nötig wären, einen dieser Bäume zu umfassen.
    Staunend und auch mit einer gewissen Ehrfurcht vor diesem Wald ging ich voran. Ich hörte die aufgeregten Atemzüge meiner Schwester, die so dicht hinter mir blieb, dass sie mir bald in die Hacken treten würde. Doch sonst nahm ich kaum etwas an Geräuschen wahr. Fieberhaft suchte ich das Dickicht um uns herum ab, ob ich vielleicht ein Tier entdecken würde. Aber ich sah nicht einmal eine noch so kleine Bewegung. Keine Vogelstimme war zu hören, kein aufgeschrecktes Flattern oder die Warnschreie irgendwelcher Tiere, die es doch in solch einem Wald geben musste. Zumal wir uns nicht ganz leise, sondern eher wie die Trampel durch diese Welt hier bewegten. Viele Tiere haben ein sensibles Gehör oder einen phänomenalen Geruchssinn, sie hätten uns bemerken müssen. Doch es blieb still.
    Aber das mit den nicht vorhandenen

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