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Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Titel: Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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»Ich fahre auch mit ihr nach Hause.«
    »Du kommst jetzt mit mir«, beharrte Chris.
    »Nein, danke«, sagte Bree und sah mir in die Augen. Ich schenkte ihr ein winziges ermutigendes Lächeln.
    Chris fluchte und verschwand dann vor sich hin murmelnd zwischen den Bäumen. Ich drückte Brees Arm.
    Dann warf ich einen Blick auf Cal. Er hockte mit
gebeugten Knien da und hatte die Ellbogen darauf gestützt. In seinem Körper schien keinerlei Spannung zu sein. Er beobachtete nur.
    Raven, Bree und ich blieben. Ben Reggio ging, Jenna blieb, also blieb Matt natürlich auch. Robbie ging ebenfalls nicht, das war gut. Beth Nielson blieb und auch Sharon Goodfine und Ethan Sharp. Alessandra zögerte, blieb dann aber, genau wie Suzanne und Todd.
    Als es so aussah, als wären alle, die gehen wollten, gegangen, waren wir noch zu dreizehnt.
    »Cool«, sagte Cal und stand auf. »Danke, dass ihr bleibt. Fangen wir an.«

4
VERBANNUNG
    »Sie tanzen nackt unter dem Blutmond in ihren unheiligen Riten, und wehe dem, der sie ausspähen will, denn er wird da, wo er steht, zu Stein verwandelt.«
    HEXEN, ZAUBERER UND MAGIER
Altus Polydarmus, 1618
     
    Während wir unsicher herumstanden, nahm Cal einen Ast und zog einen großen perfekten Kreis um das Feuer herum in die Erde. Bevor er die beiden Enden des Kreises schloss, bedeutete er uns mit einer Geste hereinzutreten, und dann schloss er den Kreis, als würde er eine Tür schließen. Ich kam mir fast ein bisschen wie ein eingepferchtes Schaf vor.
    Dann holte Cal eine Schachtel mit Salz heraus und streute es überall um den gezogenen Kreis. »Mit diesem Salz reinige ich unseren Kreis«, sagte er.
    Bree und ich sahen einander an und lächelten zaghaft.
    »Okay, jetzt fassen wir uns an den Händen«, sagte Cal und streckte die Hände aus. Eine Welle der Befangenheit schwappte über mich hinweg, als mir klar wurde, dass ich seiner linken Hand am nächsten stand.
Er nahm meine rechte und hielt sie fest. Raven ging an Cals andere Seite und nahm seine noch freie Hand fest in die ihre.
    Bree war auf meiner anderen Seite, dann kamen Jenna und Matt, Beth, Alessandra, Todd und Suzanne. Sharon, Ethan und Robbie bildeten die andere Seite, und Robbie hielt Ravens andere Hand.
    Cal hob meine Hand und unsere Arme stiegen zu dem kleinen Fleck klaren Himmels über uns auf. »Dank der Göttin«, sagte Cal mit kräftiger Stimme. Er sah sich im Kreis um. »Jetzt sagt ihr es mir nach.«
    »Dank der Göttin«, sagten wir, obwohl meine Stimme so leise war, dass ich bezweifelte, dass ich überhaupt etwas sagte. Ich überlegte, wer die Göttin wohl war.
    »Dank dem Gott«, sagte Cal, und erneut wiederholten wir seine Worte.
    »Heute sind Tag und Nacht gleich lang«, fuhr Cal fort. »Heute tritt die Sonne in das Zeichen der Waage, das Symbol des Gleichgewichts.«
    Todd kicherte und Cal warf ihm einen raschen Blick zu.
    Mir schienen in der rechten Hand eine Milliarde zusätzlicher Nervenenden zu wachsen. Ich versuchte, nicht so viel darüber nachzudenken, ob ich Cals Hand zu fest oder zu locker hielt und ob meine Hand aus Nervosität womöglich feucht war.
    »Von heute an dominiert die Dunkelheit das Licht«,
sagte Cal. »Heute ist die Herbst-Tagundnachtgleiche. Es ist die Zeit der Ernte, in der die Früchte eingeholt werden. Wir danken der Mutter Erde, die uns nährt.« Er sah sich noch einmal im Kreis um. »Jetzt sagt ihr: ›Gesegnet sei.‹«
    »Gesegnet sei«, wiederholten wir. Ich betete, dass meine Hand in Cals Hand nicht furchtbar anfing zu schwitzen. Seine Hand war rau und stark, umfasste die meine so fest wie möglich, ohne mir wehzutun. Fühlte sich meine Hand dagegen lächerlich schlaff an?
    »Es ist Zeit, die Felder zu bestellen«, sagte Cal mit seiner ruhigen Stimme. »Wir bestellen die Felder, um auch im nächsten Jahr Früchte ernten zu können. Der Kreis des Lebens nährt uns immer von neuem.« Er sah sich im Kreis um. »Jetzt sagen wir alle: ›Gesegnet sei.‹«
    »Gesegnet sei«, sprachen wir ihm nach.
    »Wir danken dem Gott, der sich selbst opfert, um wiedergeboren zu werden«, sagte Cal. Ich runzelte die Stirn, denn das Wort opfert gefiel mir nicht. Er nickte uns zu.
    »Gesegnet sei«, sagten wir.
    »Jetzt lasst uns atmen«, sagte Cal, senkte den Kopf und schloss die Augen. Einer nach dem anderen taten wir es ihm nach.
    Ich hörte Suzanne übertrieben laut ein- und ausatmen und öffnete die Augen einen Spaltbreit. Todd grinste blöd. Ihre Reaktion ärgerte mich.

    »Okay«, fuhr Cal nach ein paar

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