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Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung

Titel: Das Buch der Schatten 1 - Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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glaube, ich bin am Wochenende gar nicht in der Stadt«, meinte Janice und wirkte halb enttäuscht und halb erleichtert.
    Wir vier sahen zu, wie Cal zu Brees anderen Freunden ging, die auf den Bänken am Rand des Schulhofs saßen. Nachdem er mit ihnen gesprochen hatte, ging er zu den Kiffern, die sich an der Tür zur Cafeteria versammelt hatten. Das Witzige war, dass er immer genauso aussah wie die Leute, mit denen er sprach. Wenn er bei den Einserschülern wie Tamara, Janice und mir stand, kam er vollkommen glaubwürdig als sagenhafter, brillanter, unglaublich wissbegieriger Gelehrtentyp rüber. Wenn er bei Brees Freunden stand, wirkte er cool, lässig und hip – ein Trendsetter. Und wenn er neben Raven und Chip stand, konnte ich ihn mir gut als Kiffer vorstellen, der jeden Tag nach der Schule Pot rauchte. Erstaunlich, wie ungezwungen er mit allen umging.
    In gewisser Weise beneidete ich ihn darum, denn ich fühlte mich nur mit einer kleinen Gruppe Menschen wohl, meinen guten Freunden. Genau genommen mit meinen beiden besten Freunden, Bree und Robbie. Ich kannte sie quasi, seit wir auf der Welt waren und unsere Familien in derselben Straße wohnten. Das war, bevor Brees Familie in ein großes, modernes Haus mit Blick über den Fluss zog und lange bevor wir uns mit verschiedenen Cliquen zusammentaten. Bree und ich
waren an unserer Schule die Einzigen, denen es gelang, ihre Freundschaft aufrechtzuerhalten, obwohl wir inzwischen unterschiedlichen Cliquen angehörten.
    Cal war sozusagen universell. Und obwohl mich der Gedanke nervös machte, wollte ich unbedingt zu dieser Party gehen.

3
DER KREIS
    »Streife nachts nicht umher, denn Hexen nutzen alle Mondphasen zur Ausübung ihrer Künste. Bleib sicher zu Hause, bis die Sonne den Himmel erhellt und das Böse wieder in sein Versteck treibt.«
    NOTIZEN EINES DIENER GOTTES
Bruder Paolo Frederico, 1693
     
    Ich werfe das Netz aus. Bete für meinen Erfolg, dass es mir gelingt, unsere Zahl zu vergrößern und die zu finden, nach denen ich suche.
     
    Das Licht von der Veranda warf einen Schatten auf unseren Rasen. Vor mir ging ein kleineres, dunkleres Ich über den vertrockneten knisternden Herbstrasen zu meinem Auto.
    »Was ist mit Breezy ?«, fragte ich.
    »Sie macht so ein komisches klingelndes Geräusch«, sagte Bree.
    Ich verdrehte die Augen und hoffte, dass sie mich sehen konnte. Brees teures, sensibles Auto hatte dauernd die eine oder andere Macke. So viel zu ausgefallenen fahrbaren Untersätzen.

    Ich öffnete die Fahrertür und setzte mich auf den kühlen Vinylsitz meines Boots, meines wunderschönen weißen Chrysler Valiant, Baujahr ’71. Mein Vater machte gern Witze darüber, dass mein Auto mehr wog als ein U-Boot, also tauften wir es »Das Boot«, nach dem Titel des absoluten Lieblingsfilms meines Vaters. Bree stieg auf der anderen Seite ein, und wir winkten meinem Vater, der gerade den Müll rausbrachte, zum Abschied.
    »Fahr vorsichtig, Schatz«, rief er.
    Ich warf den Motor an und blickte aus meinem Fenster gen Himmel. Der fahle Mond war eine dünne, scharfe Sichel. Ein Wolkenfetzen trieb darüber und verdunkelte ihn, sodass die Sterne umso klarer hervortraten.
    »Erzählst du mir noch, wo Chris ist?«, fragte ich, als ich auf den Riverdale Drive fuhr.
    Bree seufzte. »Ich habe ihm gesagt, ich hätte dir versprochen, mit dir hinzufahren«, sagte sie.
    »O Mann, sag bloß«, stöhnte ich. »Ich habe Angst, nachts allein Auto zu fahren, richtig?«
    Bree rieb sich die Stirn. »Tut mir leid«, murmelte sie. »Er klammert wie Hölle. Warum sind Typen so? Man geht eine Weile mit ihnen aus, und plötzlich glauben sie, sie besitzen einen.« Sie zitterte, obwohl es nicht besonders kühl war. »Bieg jetzt rechts auf die Westwood.«

    Die Westwood führte direkt aus der Stadt hinaus, nach Norden.
    Bree wedelte mit dem Blatt Papier herum, auf dem die Wegbeschreibung stand. »Wie das wohl wird? Cal ist wirklich … anders, nicht wahr?«
    »Mhm.« Ich trank einen Schluck Selters und ließ das Gespräch ersterben. Ich sprach nur ungern mit Bree über Cal, wusste allerdings nicht so recht, warum.
    »Okay, okay!«, sagte Bree einige Minuten später aufgeregt. »Hier ist es! Halt hier!« Sie befreite sich schon von ihrem Sicherheitsgurt und griff nach ihrer Makramee-Handtasche.
    »Bree«, sagte ich höflich und schaute mich um. »Wir sind mitten im verdammten Nirgendwo.«
    Technisch gesehen war man natürlich immer irgendwo. Aber diese verlassene Straße am Rand der Stadt kam

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