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Das Buch der Schatten 2

Das Buch der Schatten 2

Titel: Das Buch der Schatten 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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berührt zu werden. Wie könnte man sie da nicht weiter verfolgen wollen?

    Cal berührte mich von hinten am Arm und ich drehte mich zu ihm um. Er lächelte mich an. »Es ist schön, dich hier zu haben«, sagte er. »Und ich bin froh, dass du gekommen bist. Ich wollte dir etwas geben.«
    Ich sah ihn fragend an.
    »Hier.« Er hob die Hände und knotete das Lederband um seinen Hals auf. Das silberne Pentagramm schimmerte im Licht der Lampe. Der Anhänger war mit das Erste gewesen, was mir an ihm aufgefallen war, und ich weiß noch, dass ich damals dachte, wie sehr er mir gefiel. Ich trat näher und Cal band ihn mir um den Hals. Der Anhänger fiel auf mein Brustbein und Cal zeichnete auf meinem T-Shirt mit dem Finger seine Konturen nach.
    »Danke«, flüsterte ich. »Es ist wunderschön.« Ich hob die Hände, schlang sie ihm um den Hals und zog ihn an mich. Er kam mir auf halbem Weg entgegen und küsste mich.
    »Wie läuft es zu Hause?«, fragte Cal einen Augenblick später, mich immer noch im Arm haltend.
    Ich hatte das Gefühl, ich könnte ihm alles sagen. »Komisch«, sagte ich, löste mich aus seiner Umarmung und ging im Zimmer herum. »Ich habe meine Eltern kaum gesehen. Mom war heute zu Hause, und da habe ich sie nach meiner Adoption gefragt, und sie hat gesagt, sie bräuchte noch etwas Zeit.« Ich schüttelte den Kopf und sah mir Cals hohes Bücherregal an, die Reihen voll Bücher über Hexerei, magische Sprüche,
Kräuter, Runen … Am liebsten hätte ich mich hingesetzt und angefangen zu lesen und wäre ganz lange nicht mehr aufgestanden.
    »Sobald ich daran denke, dass sie mich angelogen haben, werde ich unglaublich zornig«, erklärte ich Cal, die Hände zu Fäusten geballt. Ich stieß Luft aus. »Aber heute hat meine Mutter … ich weiß nicht … älter ausgesehen. Irgendwie zerbrechlich.«
    Neben Cals Bett blieb ich stehen. Er kam zu mir herüber und streichelte mir über den Rücken. Ich nahm seine Hand und legte sie an meine Wange.
    »Ein Teil von mir hat das Gefühl, sie sind nicht meine richtige Familie«, sagte ich. »Und ein anderer Teil von mir denkt: Natürlich sind sie meine richtige Familie. Sie fühlen sich an wie meine richtige Familie.«
    Er nickte und strich mir mit der Hand über den Arm. »Es ist seltsam, wenn Menschen, die man gut zu kennen glaubt, einem plötzlich irgendwie fremd sind.«
    Er klang, als spräche er aus Erfahrung, und ich schaute zu ihm auf.
    »So ist es auch bei meinem Vater«, sagte er. »Er war der Hohepriester des Hexenzirkels meiner Mutter, als sie noch verheiratet waren. Und dann lernte er in dem Hexenzirkel eine andere Frau kennen. Mom und ich haben gemeine Witze darüber gemacht, dass sie ihn mit einem Liebeszauber belegt hat, aber am Ende, glaube ich, hat er sie … einfach mehr geliebt.«

    Ich hörte den Schmerz in seiner Stimme, lehnte den Kopf an seine Brust und schlang die Arme um seine Taille.
    »Sie leben jetzt in Nordengland«, fuhr Cal fort. Seine Brust vibrierte beim Sprechen unter meinem Ohr. »Sie hatte aus erster Ehe schon einen Sohn in meinem Alter, und zusammen haben sie, glaube ich, noch zwei Kinder bekommen.«
    »Wie schrecklich«, meinte ich.
    Er atmete langsam ein und aus. »Ich weiß nicht. Vielleicht habe ich mich inzwischen auch daran gewöhnt. Und ich glaube, so funktioniert das. Nichts ist statisch, die Dinge verändern sich dauernd. Das Beste, was man tun kann, ist, sich zusammen mit ihnen zu verändern und sich an das zu halten, was man hat.«
    Schweigend dachte ich über meine Situation nach.
    »Ich glaube, das Wichtige ist, den Zorn und die negativen Gefühle zu überwinden, denn die stehen der Magie im Weg«, sagte Cal. »Es ist schwer, aber manchmal muss man sich einfach entscheiden, diese Gefühle loszulassen.«
    Seine Stimme verlor sich und wir standen eine Weile nur eng umschlungen da. Schließlich warf ich widerwillig einen Blick auf meine Uhr.
    »Apropos loslassen. Ich glaube, ich muss«, sagte ich.
    »Schon?« Cal beugte sich über mich, um mich zu küssen. Er murmelte etwas gegen meine Lippen.

    Lächelnd wand ich mich aus seiner Umarmung. »Was hast du gesagt?«
    »Nichts.« Er schüttelte den Kopf. »Ich hätte nichts sagen sollen.«
    »Was?«, fragte ich jetzt besorgt. »Was ist?«
    »Nichts«, antwortete er. »Ich musste … mir ging nur plötzlich mùirn beatha dàn durch den Kopf. Du weißt schon.«
    Ich sah ihn an. »Was? Wovon redest du da?«
    »Du weißt schon«, sagte er noch einmal und klang fast schüchtern. »Mùirn

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