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Das Buch der Schatten 2

Das Buch der Schatten 2

Titel: Das Buch der Schatten 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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Kumpel Robbie, beobachtete Bree und Seth mit kaum verhohlener Eifersucht. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt und sein ganzer Körper war angespannt.
    Huch, dachte ich erstaunt. Er hatte nie ein Wort darüber verloren, dass er auf Bree stand.
    Dann bekam ich Schuldgefühle. Wieso auch, ich hatte ihn nie danach gefragt.
    »Kommen Sie schon, Bree«, rief Ms Lew verärgert.
    Bree warf mir noch ein überlegenes Lächeln zu, als wäre die ganze Show allein für mich gedacht, um mir zu zeigen, wie heiß sie war und wie unbedeutend ich dagegen war. Ein zorniger Funke flammte in mir auf. Den Blick fest auf sie gerichtet, hakte ich impulsiv einen Finger in den V-Ausschnitt meines T-Shirts und zog ihn nach unten, sodass das silberne Pentagramm zu sehen war, das Cal einst getragen hatte und das jetzt mir gehörte.
    Bree wurde sichtlich blass und schnappte scharf nach Luft. Dann zog sie den Arm zurück, machte eine Faust und donnerte den Volleyball mit aller Kraft direkt auf mich zu. Automatisch hob ich die Hand vor das Gesicht, Sekundenbruchteile bevor der mit Wucht geschlagene Ball auf mich zuschoss. Er warf mich um, und die ganze Klasse sah, wie ich mit dem Kopf auf dem Holzboden aufschlug. Ein salziger, metallischer Geruch warnte mich eine Sekunde, bevor sich meine Nase und
mein Mund mit Blut füllten. Ich legte die Hände übers Gesicht und wollte mich aufsetzen, damit ich nicht an dem Blut erstickte, und es lief mir durch die Finger über mein T-Shirt.
    Alle schnappten erschrocken nach Luft und redeten durcheinander, und Ms Lew sagte mit dringlicher und beherrschter Stimme: »Lassen Sie mich mal sehen.« Sie schob mir sanft die Hände vom Gesicht weg, und da sah ich Bree über ihr stehen und mich ansehen, Entsetzen und Schreck im Gesicht.
    Ich sah sie an, während ich mich bemühte, kein Blut zu schlucken. Ihr Mund ging auf, und sie sagte stumm: »Tut mir leid. « Einen Augenblick lang sah sie wieder so aus wie die alte Bree und das machte mich fast glücklich. Dann ließ plötzlich der Schock nach und mein Gesicht tat höllisch weh.
    »Bist du okay?«, fragte jemand.
    »Hm«, stöhnte ich und hob die Hände an die Nase. »Tut weh.«
    »Okay, Morgan«, sagte Ms Lew. »Können Sie aufstehen? Wir bringen Sie besser in mein Büro, damit ich Eis drauflegen kann. Ich glaube, wir sollten Ihre Mutter anrufen.« Sie half mir hoch und rief: »Macht euch wieder ans Spiel, Mädchen. Bettina, holen Sie Papiertücher und wischen Sie das Blut auf, damit niemand darin ausrutscht. Ms Warren, ich erwarte Sie nach der Stunde in meinem Büro.«

    Beim Rausgehen warf ich einen letzten Blick auf Bree. Sie erwiderte meinen Blick, doch plötzlich war jeder Rest Freundschaft oder Gefühl verschwunden, ausgetauscht durch Berechnung. Der Mut verließ mich, und Tränen traten mir in die Augen.
    Als Mom mich abholen kam, trug sie noch ihre Arbeitsklamotten. Besorgt brachte sie mich in die Notaufnahme, wo man mein Gesicht röntgte. Die Nase war gebrochen und meine Lippe musste mit einem winzigen Stich genäht werden. Alles war geschwollen und ich sah aus wie eine Halloweenmaske.
    So weit war es gekommen zwischen Bree und mir.

17
DER NEUE HEXENZIRKEL
    14. April 1983
    Meine Erbsen gehen hübsch auf - ich hatte schon befürchtet, ich hätte sie zu früh gesetzt. Sie sind ein Symbol für mein neues Leben: Ich kann nicht glauben, dass sie von ganz allein so kräftig wachsen, ohne jede magische Hilfe. Manchmal ist das Bedürfnis, in Kontakt mit der Göttin zu treten, so unglaublich stark, dass es regelrecht wehtut - wie ein Schmerz, etwas, was versucht herauszukommen. Aber dieser Teil meines Lebens ist vorbei, alles, was mir aus dieser Zeit noch geblieben ist, ist mein Name. Und Angus.
    Wir haben einen neuen Mitbewohner: ein grauweißes Kätzchen. Ich habe sie Bridget getauft. Sie ist ein lustiges kleines Ding mit einer zusätzlichen Zehe an jeder Tatze und dem lautesten Schnurren, das ich je gehört habe. Ich bin froh, sie zu haben.
    – M.R.
     
    Als ich am Nachmittag mit einem Eisbeutel auf dem Gesicht im Bett lag, läutete es an der Tür.
    Ich spürte sofort, dass es Cal war. Mein Herz klopfte schmerzlich. Ich lauschte, während er mit meiner Mutter
sprach. Doch obwohl ich mich ganz stark konzentrierte, konnte ich kaum verstehen, was sie sagten.
    »Also, ich weiß nicht«, hörte ich Mom sagen.
    »Um Himmels willen, Mom. Ich bleibe die ganze Zeit dabei und spiele den Anstandswauwau«, drang Mary K.s Stimme viel lauter zu mir. Sie stand wohl direkt

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