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Das Buch der Schatten 2

Das Buch der Schatten 2

Titel: Das Buch der Schatten 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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getroffen«, sagte ich und fing an zu keuchen. Genau genommen hatte sie gesagt, sie wäre mit Cal im Bett gewesen. Was nicht ganz dasselbe war.
    Tamara zuckte die Achseln. »Vielleicht, aber mir ist nichts davon zu Ohren gekommen. Es kann eh nicht viel bedeutet haben. Oh, rate mal, wer Janice um ein Date gebeten hat! Du kriegst überhaupt nichts mehr mit von dem ganzen Klatsch.«
    »Wer?«
    »Ben Reggio«, verkündete Tamara. »Sie haben sich zweimal zum Lernen verabredet.«

    »O toll«, sagte ich. »Sie passen gut zusammen. Ich hoffe, es funktioniert.«
    Es war angenehm normal, mit Tamara über alltägliches Highschoolzeug zu reden. So aufregend, fantastisch und mächtig meine Wicca-Erfahrungen auch waren, sie gaben mir leicht das Gefühl, isoliert zu sein. Und sie waren ziemlich kräftezehrend. Es war schön, mal ein paar Minuten nicht über etwas Tiefschürfendes oder Leben veränderndes nachdenken zu müssen.
    Nach unseren Runden wurden wir für ein Volleyballspiel in Mannschaften aufgeteilt. Die Mädchen waren mit Ms Lew auf der einen Seite der Turnhalle und die Jungen mit ihrem Trainer auf der anderen.
    Bree und ich spielten nicht in einer Mannschaft.
    »Himmel, sieh dir bloß Robbie an«, flüsterte ein Mädchen hinter mir. Ich drehte mich um und sah Bettina Kretts im Gespräch mit Paula Arroyo. »Er ist ja total scharf.«
    Ich sah zu Robbie hinüber. Mit toller Haut und ohne Brille bewegte er sich mit neuem Selbstvertrauen über das Volleyballfeld.
    »Ich habe gehört, Anu Radtha aus der Abschlussklasse soll gefragt haben, wann Robbie denn an unsere Schule versetzt worden sei«, sagte Paula leise.
    Ich zog eine Augenbraue hoch. Anu war die ältere Schwester von einem alten Schwarm von Bree, Ranjit. Anu dachte also, Robbie sei ein neuer Schüler, und
zwar einer, der die Aufmerksamkeit einer Schülerin der Abschlussklasse wert war.
    »Hat er eine Freundin?«, fragte Bettina.
    »Ich glaub nicht«, antwortete Paula. Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als der Ball in unser Feld kam. Wir spielten uns den Ball zweimal zu und ich schlug ihn übers Netz. Ich wollte unbedingt weiterhören, was sie sagten.
    »Er hängt mit den Hexen rum«, sagte Bettina, was mich ganz schön schockierte. Sie stand ein Stück weg und sprach mit leiser Stimme. Nur wenn ich mich sehr konzentrierte, konnte ich hören, was sie sagte. Ich hatte keine Ahnung, dass die Leute an der Schule unsere Gruppe als »die Hexen« bezeichneten.
    »Ja, ich hab ihn mit Cal und den anderen gesehen«, sagte Paula. »Hey, wenn er keine Freundin hat, warum lädst du ihn nicht zum Spiel ein?«
    Bettina kicherte. »Vielleicht mach ich das sogar.«
    Soso, dachte ich und schlug den Ball hinüber zu Sarah Fields. Sie schlug ihn über das Netz zu Janice, und Janice blockte ihn, und er landete mit einem schnellen, sauberen Rums genau zwischen Bettina und Alessandra Spotford, was uns einen Punkt kostete und unseren Gegnerinnen das Aufschlagsrecht gab.
    Bree war Aufschlägerin ihrer Mannschaft, und während sie den Ball hielt, stieß jemand von der anderen Seite der Turnhalle einen bewundernden Pfiff aus. Sie
schaute auf, ihr Blick schoss von einem Jungen zum nächsten, bis er bei Seth Moore hängen blieb, der ihr ein breites, geiles Lächeln schenkte. Seth sah auf punkige Art gut aus. Er trug die Haare in einem Bürstenschnitt, hatte im linken Ohr zwei silberne Ohrringe und besaß hübsche haselnussbraune Augen.
    Bree grinste zurück und wackelte mit den Schultern.
    Automatisch schaute ich zu Chris Holly, Brees letztem Ex. Er beobachtete das Ganze mit so etwas wie frostiger Feindseligkeit, doch er sagte nichts und rührte sich auch nicht vom Fleck.
    »Kommen Sie, Miss Warren«, rief Ms Lew.
    »Du und ich, Baby!«, rief Seth.
    Bree lachte und dann begegneten sich unsere Blicke. Sie schenkte mir ein höhnisches, überlegenes Lächeln, als wollte sie sagen: Siehst du? Bei dir würden Jungs so was nie machen. Ich versuchte, gelangweilt dreinzublicken, auch wenn ich alles andere als gelangweilt war. Cal war der einzige Junge, der mich je beachtet hatte. Dass Bree hier so eine Show abzog, tat mir weh – genau wie sie es beabsichtigt hatte.
    »Jederzeit!«, rief Bree Seth zu und machte sich bereit zum Aufschlag. Mehrere von Seths Mannschaftskameraden taten mit viel Theater so, als müssten sie ihn festhalten. Jetzt lachten alle – alle, außer mir, Chris Holly … und noch jemand. Als ich Robbies Gesicht sah, blieb mir fast der Mund offen stehen. Der gute
alte Robbie, mein

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