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Das Buch der Schatten 2

Das Buch der Schatten 2

Titel: Das Buch der Schatten 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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selbst eine Grube gegraben.
    »Könntest du mir einen Gefallen tun?«, fragte er.
    »Was?« Ich hatte Angst vor dem, was er sagen könnte.
    »Könntest du einfach ignorieren, was andere sagen?«
    »Ich versuch’s«, sagte ich leise.
    »Könntest du mir noch einen Gefallen tun?«
    Ich sah ihn an.
    »Könntest du mich noch einmal küssen? Es fing gerade an, interessant zu werden.«
    Auch wenn mir nach Weinen zumute war, beugte ich mich lachend über ihn und küsste ihn. Er hielt mich fest, drückte mich an sich, von der Brust bis zu den Knien. Seine Hände fuhren über meinen Rücken, meine Taille und wanderten neugierig unter mein T-Shirt. Ich spürte, wie er über das Muttermal unter meinem rechten Arm strich, wie seine Finger die erhöhten Ränder abfuhren.
    »Das habe ich schon immer«, flüsterte ich. Er hatte es nicht gesehen, aber es war ein rosafarbenes Mal, knapp vier Zentimeter lang. Ich hatte immer gefunden, es sehe
aus wie ein kleiner Dolch. Wenn ich jetzt daran dachte, musste ich lächeln: Ich könnte behaupten, es sehe aus wie einer der Dolche, die ich in Practical Magick gesehen hatte, ein Athame.
    »Ich liebe es«, murmelte Cal und fuhr seine Kontur noch einmal ab. »Es ist ein Teil von dir.« Dann küsste er mich wieder und ich schwappte auf einer Welle der Gefühle davon.
    »Denk an Magie«, flüsterte Cal, und mein Gehirn war so zerstreut, dass ich nicht verstand, was er damit meinte. Er streichelte mich weiter und sagte: »Magie ist ein starkes Gefühl und das hier ist ein starkes Gefühl. Bring die beiden zusammen.«
    Wenn ich in diesem Augenblick versucht hätte, etwas zu sagen, wäre nur Blödsinn herausgekommen. Doch in meinem Kopf verknüpften sich seine Worte miteinander und ergaben vage einen Sinn. Ich dachte daran, wie ich mich fühlte, wenn ich Magie wirkte oder magische Energie aktivierte: mächtig, vollkommen, ich hatte dann das Gefühl, mit den Dingen verbunden, Teil der Welt zu sein. Bei der Berührung von Cals Händen empfand ich etwas Ähnliches und doch ganz anderes: Auch das hier war Macht und so etwas wie Aktivierung von Energie, aber es war auch wie eine Tür, die woanders hinführte.
    Und dann begriff ich es. Es kam alles zusammen. Unsere Lippen, die sich berührten, unser Atem, der sich
verband, unsere Gedanken, in Einklang miteinander, meine Hände auf seiner Haut, seine Hände auf meiner, und es fühlte sich fast so an, als wären wir in einem Kreis und die Energie überall um einen herum, und man musste nur zugreifen.
    Wir waren von einer Energie umgeben, die uns verband. Er schob mein T-Shirt hoch und meine Brüste berührten die warme Haut seiner Brust und wir hielten und küssten einander und Magie funkelte. Jedes Wort, dass ich in diesem Augenblick hätte sagen können, wäre ein magischer Spruch gewesen. Jeder Gedanke eine magische Anweisung. Alles, was ich zu mir gerufen hätte, wäre gekommen.
    Es war weit mehr als beglückend.
    Als wir aufhörten und ich die Augen aufschlug, war es draußen dunkel. Ich hatte keine Ahnung, wie spät es war, und schaute auf meine Uhr, um zu sehen, ob ich zu spät zum Abendessen kommen würde.
    Stöhnend zog ich mein T-Shirt zurecht.
    »Wie spät ist es?«, murmelte Cal und hob die Hände schon zu seinen Hemdknöpfen.
    »Halb sieben«, sagte ich. »Ich muss los.«
    »Okay.«
    Als ich die Hand nach dem Türgriff ausstreckte, zog er mich noch einmal an sich, sodass ich auf seinem Schoß landete.
    »Das war unglaublich«, flüsterte er und küsste meine
Wange. Er grinste breit. »Ich meine, das war wirklich unglaublich!«
    Ich lachte, fühlte mich immer noch mächtig, als er die Autotür öffnete. »Bis morgen«, sagte er. »Und heute Nacht denke ich an dich.«
    Er ging zu seinem Auto hinüber. Als ich mich auf den Fahrersitz von Das Boot setzte und den Motor anwarf, drohten mich meine Gefühlen fast zu überwältigen.
    Erst später, in der Nacht, als ich im Bett lag, fiel mir wieder ein, dass ich ihm nicht von der blonden Hexe erzählt hatte.
     
    Am Donnerstagmorgen war der einzige freie Parkplatz direkt hinter Breezy, Brees schickem BMW. Ich dachte, wie leicht es doch wäre, ihr Auto mit meinem zu zerquetschen, und dann legte sich ein leicht ironisches Lächeln auf meine Lippen, weil ich so einen gemeinen, unmagischen Gedanken hatte.
    »Du siehst anders aus«, sagte Mary K., als ich mein Auto vorsichtig in die Lücke fuhr. Sie blickte in den Make-up-Spiegel an der Sonnenblende und trug noch einmal Lipgloss auf.
    Verdutzt sah ich zu ihr

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