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Das Buch der Schatten 2

Das Buch der Schatten 2

Titel: Das Buch der Schatten 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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hinüber. Hatte sie mich am Abend zuvor mit Cal im Auto gesehen? »Was meinst du damit?«
    »Deine blauen Flecken sind viel besser«, sagte Mary K. und sah aus dem Seitenfenster. »O Gott, da ist er.«
    Beim Anblick von Bakker Blackburn, der vor dem Biogebäude rumhing und offensichtlich auf Mary K. wartete, kniff ich die Augen zusammen.
    »Mary K., er wollte dir wehtun«, erinnerte ich sie.
    Sie biss sich auf die Lippe und sah zu ihm hinüber. »Es tut ihm schrecklich leid«, murmelte sie.
    »Du kannst ihm nicht vertrauen.« Ich nahm meinen Rucksack und wir öffneten die Autotüren.
    »Ich weiß«, sagte meine Schwester und sah wieder zu ihm hinüber. »Ich weiß.« Sie ging zu ein paar Freundinnen, und ich machte mich auf den Weg zu den Betonbänken, wo sich der Hexenzirkel versammelte.
    »Morgan«, drang Ravens Stimme aus einigen Schritten Entfernung zu mir. Ich wandte den Kopf und sah, dass sie und Bree auf mich zukamen.
    Ich sagte nichts.
    »Dein Gesicht sieht ja schon wieder ziemlich normal aus«, sagte Raven höhnisch. »Hast du einen magischen Spruch angewandt, um’s zu richten? Oh, warte, das darfst du ja nicht, richtig?«
    Ich ging einfach weiter. Sie auch. Mir dämmerte, dass die beiden mir bis zum Osteingang der Schule folgen würden.
    Jenna und Matt sahen uns zuerst. Dann begegnete Cal meinem Blick und schenkte mir ein vertrautes Lächeln. Ich erwiderte es. Sein Blick wurde kalt, als er Bree und Raven hinter mir entdeckte.

    »Hi, Leute«, sagte Jenna mit ihrer gewohnten Freundlichkeit. »Bree, wie läuft’s?«
    »Spitzenmäßig«, sagte Bree sarkastisch. »Alles ist toll. Und bei dir?«
    »Gut«, sagte Jenna. »Ich hatte die ganze Woche noch keinen Asthmaanfall.« Ihr Blick richtete sich auf mich und ich senkte die Augen.
    »Ehrlich?«, fragte Raven.
    »Hey, Bree«, rief Seth Moore. Er kam in seiner viel zu weiten Hose, die ihm um die Knöchel hing, auf uns zu.
    »Hi«, sagte Bree und ließ dieses eine Wort klingen wie ein Versprechen. »Warum hast du mich gestern Abend nicht angerufen?«
    »Wusste nicht, dass ich das sollte«, sagte er. »Weißt du was … heute Abend ruf ich dich dafür zweimal an.« Bei diesem klaren Zeichen der Ermutigung machte er ein freudestrahlendes Gesicht, trat von einem Fuß auf den anderen und sah Bree an.
    »Abgemacht«, sagte sie mit schmeichlerischer, einladender Stimme – die jeder, der zwei Gehirnzellen besaß, die miteinander interagieren konnten, augenblicklich durchschaute.
    »Hör doch auf damit, Bree«, sagte Robbie plötzlich. Alle anderen wirkten überrascht, doch mir fiel wieder der Blick ein, mit dem er Bree neulich in der Turnhalle angeschaut hatte.
    »Waaaas?« Bree sah ihn mit großen Augen an.

    »Hör auf damit«, sagte er und klang gelangweilt und sauer. »Es ist überhaupt nicht abgemacht. Seth, verzieh dich. Du wirst sie nicht anrufen.«
    Alle starrten Robbie an, dessen Gesicht entschlossen war und starr vor Ablehnung.
    Seth begegnete seinem Blick. »Und wer bist du?«, fragte er streitlustig. »Ihr Dad?«
    Robbie zuckte die Achseln, und mir ging auf, wie groß und schwer er war. Er wirkte ziemlich bedrohlich, neben ihm kam Seth mir eher schmächtig und jung vor. »Wie auch immer«, sagte er. »Vergiss sie.«
    »Robbie!«, rief Bree, die Hände in die Hüften gestemmt. »Was bildest du dir ein? Ich kann mich verabreden, mit wem ich will! Himmel, du bist ja schlimmer als Chris!«
    Robbie schaute auf sie hinunter. »Hör auf, Bree«, sagte er ruhiger. »Du willst ihn doch gar nicht.« Er hielt ihrem Blick eine ganze Weile stand. Ich sah zu Jenna hinüber und sie zog eine Augenbraue hoch.
    Bree machte den Mund auf, als wollte sie etwas sagen, doch es kam nichts heraus. Sie wirkte wie hypnotisiert.
    »Hey!«, sagte Seth. »Sie gehört dir nicht! Du kannst ihr doch nicht vorschreiben, wen sie will!«
    Robbie hob langsam den Blick und richtete ihn auf Seth, als wäre der ein winziger Käfer. »Wie auch immer«, sagte er noch einmal, drehte sich um und ging
in das Schulgebäude, denn es klingelte gerade zur ersten Stunde.
    Einen Moment lang sah Bree ihm überrascht hinterher, dann sah sie rasch zu mir, und es war wie in alten Zeiten, als wir im Bruchteil einer Sekunde mit einem einzigen Blick unglaublich viele Informationen austauschen konnten. Dann wandte sie sich ab, Raven kicherte, und die beiden gingen davon. Seth stand da, guckte blöd aus der Wäsche, drehte sich schließlich um und entfernte sich unter leisem Gemurmel.
    »Sie kann wirklich jeden

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