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Das Buch der Schatten 2

Das Buch der Schatten 2

Titel: Das Buch der Schatten 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiernan Cate
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Eingangshalle gingen und in den linken Flügel des Hauses. »Da geht eindeutig was ab«, sagte er, und ich nickte.
    »Das wird lustig, wenn die zusammenkommen. Da fliegen die Funken.«
    Cal klopfte zweimal an die hohe Holztür, die zu dem großen Raum führte, den Selene für die Zusammenkünfte ihres Hexenzirkels nutzte. Dann öffnete er sie und wir traten ein. Der Raum wirkte heute ganz anders als an dem Abend, als ich allein hier gewesen war,
zitternd und durcheinander. Heute glühte er im Licht von mindestens hundert Kerzen. In der Luft hing Weihrauchduft und Männer und Frauen standen herum und unterhielten sich.
    »Morgan, meine Liebe, wie schön, dich zu sehen.« Ich drehte mich um und stand vor Alyce aus Practical Magick. Sie trug ein langes purpurrotes Batikgewand und ihr silbernes Haar hing ihr offen um die Schultern.
    »Hi«, sagte ich. Ich hatte ganz vergessen, dass sie Starlocket angehörte. Rasch suchte ich nach David, dem Verkäufer, der mich immer so nervös machte. Er sah mich und lächelte und ich lächelte vorsichtig zurück.
    »Wie geht es dir?«, fragte Alyce und es schien mehr zu sein als nur eine höfliche Frage.
    Ich überlegte. »Auf und ab«, antwortete ich ehrlich.
    Sie nickte, als verstünde sie.
    Cal hatte mich für einen Augenblick verlassen und kehrte jetzt mit seiner Mutter zurück. Sie trug ebenfalls ein langes, weites Gewand, doch ihres war strahlendrot und mit goldenen Monden, Sternen und Sonnen bedruckt. Es sah umwerfend aus.
    »Hallo, Morgan«, sagte sie mit ihrer klangvollen, schönen Stimme, nahm meine Hände und gab mir, wie in Europa üblich, ein Küsschen auf beide Wangen. Ich fühlte mich wie eine Königin. Sie sah mir in die Augen und legte mir eine Hand an die Wange. Nach einigen Augenblicken nickte sie. »Es war schwer«, murmelte
sie. »Ich fürchte, es wird noch schwerer. Aber du bist sehr stark …«
    »Ja.« Ich war selbst überrascht, dass ich es laut und deutlich aussprach. »Ich bin sehr stark.«
    Selene Belltower taxierte mich einen Augenblick, dann lächelte sie Cal und mich wie anerkennend an. Er schenkte seiner Mutter ein Grinsen und nahm meine Hand.
    Ihr Blick schweifte durch den Raum und blieb dann auf einer Person hängen.
    »Cal, ich möchte dir jemanden vorstellen«, sagte sie, und in ihrer Stimme war ein Unterton, den ich nicht verstand.
    Ich folgte ihrem Blick und sprang fast einen halben Meter in die Luft, als ich das Mädchen mit dem hellen Haar sah, mit dem sich Bree und Raven auf dem Friedhof getroffen hatten. Ich machte den Mund auf, um etwas zu sagen, doch eine Anspannung in Cals Hand ließ mich zu ihm aufsehen.
    Er machte ein ganz seltsames Gesicht. Am ehesten ließ es sich mit … räuberisch beschreiben. Ich hatte Mühe, ein Zittern zu unterdrücken. Plötzlich hatte ich das Gefühl, ihn überhaupt nicht zu kennen.
    Ich folgte ihm durch den Raum.
    »Sky, das ist mein Sohn, Cal Blaire«, sagte Selene und stellte sie einander vor. »Cal, das ist Sky Eventide.«
    Wortlos löste Cal seine Hand aus der meinen und
streckte sie ihr entgegen. Sky schüttelte sie und ihre nachtschwarzen Augen blickten unverwandt in die seinen. Ich hasste sie. Mein Magen verkrampfte sich, als ich sah, wie sie einander mit Blicken maßen. Ich hätte ihr am liebsten die Augen ausgekratzt und sie in Stücke gerissen und ich holte zitternd Luft.
    Dann sah Cal mich an. »Das hier ist meine Freundin, Morgan Rowlands«, sagte er. Immerhin bezeichnete er mich als seine Freundin, das beruhigte mich ein wenig. Sie richtete ihre dunklen Augen auf mich, die wie zwei Kohlenstückchen wirkten, und als ich ihr die Hand schüttelte, spürte ich deren Kraft.
    »Morgan«, sagte Sky. Sie war Engländerin, und sie hatte eine unglaublich musikalische, singende Stimme, eine Stimme, die ich augenblicklich singen, magische Sprüche sagen und rituelle Gesänge intonieren hören wollte. Weshalb ich sie natürlich noch mehr hasste.
    »Selene hat schon von dir gesprochen«, sagte Sky. »Ich freue mich, dich näher kennenzulernen.«
    Nur über meine Leiche, dachte ich, doch ich zwang meine Lippen zu etwas, das einem Lächeln ähnelte. Ich spürte Cals Anspannung, spürte die Ausstrahlung seines Körpers neben mir, als er sie ansah und sie praktisch mit den Augen verschlang. Sky Eventide betrachtete Cal ruhig, als sähe sie die Herausforderung in ihm und würde sich ihr stellen.
    »Ich glaube, Hunter kennst du schon«, sagte sie und
zeigte hinter sich auf jemanden, der uns den Rücken zugewandt

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