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Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten - Böse Mächte: Band 6 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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ist das?«
    » Lasagne«, gestand Sky. » Es ist kurz vor sieben.«
    » Oh, Jesus«, stöhnte ich, hohl und hungrig und erschöpft.
    » Hier«, sagte Sky forsch und hielt mir ein Bündel aus hellgrünem Leinen hin. » Das ist für dich. Ich habe dir oben ein Bad eingelassen und ein paar reinigende Kräuter, Öle und so weiter reingetan. Entspann dich schön in der Wanne, dann geht’s dir gleich besser. Danach ziehst du das hier an, nichts drunter. Keine Unterhose, kein Schmuck, kein Nagellack, nichts im Haar. Okay?«
    Ich nickte und ging die Treppe rauf. Hunter war im Bad, als ich eintrat, und legte gerade ein grobes, ungebleichtes Handtuch heraus. Ich hatte schon mal hier geduscht, doch jetzt kam es mir seltsam intim vor, hier ein Bad zu nehmen– besonders so kurz nachdem wir uns auf seinem Bett geküsst hatten. Ich wurde rot, und er warf mir einen undurchdringlichen Blick zu, verließ den Raum und schloss hinter sich die Tür.
    Das Bad war wunderschön hergerichtet, sehr romantisch, das Licht war aus und überall brannten Kerzen. Aus der freistehenden Wanne stieg in Schwaden Wasserdampf auf und auf dem Wasser schwammen violette Blütenblätter, Rosmarin und Eukalyptus. Ich zog mich aus und tauchte selig unter. Ich weiß nicht, wie lange ich mit geschlossenen Augen in der Wanne lag und den Duft einatmete und spürte, wie sämtliche Spannung aus mir wich. Am Boden der Wanne war feinkörniges Salz, mit dem ich mir die Haut abrieb, denn es würde mir helfen, mich zu reinigen und negative Energie zu zerstreuen.
    Ich spürte, dass Sky näher kam, und dann klopfte sie an die Tür und rief: » Zehn Minuten. Alyce ist bald hier.«
    Rasch nahm ich die handgemachte Seife und einen Waschlappen und rieb mich von oben bis unten damit ab. Dann wusch ich mir die Haare, duschte mich von Kopf bis Fuß mit frischem Wasser ab und rubbelte so lange mit dem rauen Handtuch über meine Haut, bis ich trocken war. Ich fühlte mich wie eine Göttin: sauber, leicht, rein, fast ätherisch. Die schrecklichen Vorfälle des Tages verloren an Bedeutung, und ich fühlte mich zu allem bereit, als könnte ich mit einer Handbewegung die Sterne am Himmel neu anordnen.
    Ich kämmte mir meine langen, feuchten Haare mit einem Holzkamm, den ich auf der Ablage fand, und zog die hellgrüne Robe über. Als ich barfuß nach unten schwebte, warteten Alyce, Sky und Hunter in dem Raum auf mich, in dem wir das Kreisritual gemacht hatten. Unsicher blieb ich in der Tür stehen und mein erster Gedanke war: Hunter weiß, dass ich hier drunter nackt bin. Doch seine Miene verriet nichts, und dann kam Alyce mit ausgestreckten Händen auf mich zu, und wir umarmten uns. Sie trug eine lavendelfarbene Robe, ähnlich der, die ich übergestreift hatte, und ihre Haare sah ich zum ersten Mal offen, silbern flossen sie ihr den halben Rücken hinunter. Sie wirkte ernst, und ich war unendlich dankbar, dass sie das hier für mich tun wollte.
    Sky und Hunter kamen zu uns und umarmten uns, und ich spürte deutlich, wie Hunters schlanker Körper sich an mich schmiegte. Dann fiel mein Blick auf den Boden, wo er schon Kreise gezogen hatte. Es waren drei: ein äußerer weißer Kreis aus Kreide, ein mittlerer aus Salz und ein innerer Kreis aus einem goldenen Pulver, das würzig roch, wie Safran. Dreizehn weiße Stumpenkerzen säumten den äußeren Kreis und Alyce und ich traten durch die Öffnungen der Kreise. Wir setzten uns im Schneidersitz einander gegenüber auf den Boden, sahen uns lächelnd in die Augen, und Hunter schloss die Kreise und sang magische Schutzsprüche.
    » Morgan von Kithic und Alyce von Starlocket, seid ihr einverstanden, wissentlich und willentlich heute Abend hier ein tàth meànma brach zu machen?«, fragte Sky formell.
    » Ja«, antwortete ich, auch wenn Nervosität in mir aufstieg. War ich wirklich bereit? Konnte ich Alyce’ Wissen annehmen? Oder würde ich am Ende blind werden wie die Hexe, von der Hunter mir erzählt hatte?
    » Ja«, antwortete Alyce.
    » Dann lasst uns beginnen«, sagte Hunter. Er und Sky zogen sich ein paar Schritte zurück und setzten sich, an Kissen gelehnt, an eine Wand. Ich bekam den Eindruck, sie waren wie Beobachter, die herbeispringen und helfen würden, falls irgendetwas schiefging.
    Alyce streckte die Hände aus und legte sie mir auf die Schultern und ich tat dasselbe bei ihr. Wir beugten die Köpfe vor, bis unsere Stirnen sich leicht berührten. Die Augen hatten wir noch offen. Ihre Schultern waren glatt und rund unter meinen

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