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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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wir vor Jahren versäumt haben.“
    „Du meinst, wir müssen zurück und es vernichten?“
    Eduard nickte, langsam.
    „Und – das Buch?“ Cloud fuhr sich mit der Handfläche über die Stirn. Sie war naß.
    „Ich habe alles versucht, diesen Rouven Blandow ausfindig zu machen“, erwiderte Eduard. „Heute morgen, kurz nachdem du angerufen hattest, bekam ich einen Hinweis von meinem Verleger. Vor einem halben Jahr ungefähr hat er einem Prediger auf der Straße zugehört, der ständig davon geredet hatte, daß der Weltuntergang naht. Er sagte noch mehr solche Dinge, die mich sehr an die Tonbandaufnahme von ihm erinnerte. Ich bin mir fast sicher, daß er es ist.“
    „Du hast deinem Verleger davon er –?“
    „Natürlich nicht“, unterbrach ihn Eduard. „Vielleicht mußte es einfach so sein, denn mein letztes Buch war ein Teil von unserem Erlebnis. Darin kommt auch die Rede von diesem Rouven vor. Mein Verleger wollte mich nur darauf aufmerksam machen. Weiter nichts.“
    „Seltsamer Zufall“, murmelte Cloud vor sich hin.
    „Habe ich mir auch gedacht“, entgegnete Eduard. Er legte ihm seine Hand auf die Schulter. „Wir müssen etwas unternehmen, Dumpkin“, sagte er in einem eindringlichen Ton. „Deine Kinder, auch sie sind in Gefahr.“
    „Was schlägst du vor?“ Cloud konnte das Zittern seiner Stimme nicht verbergen. Unruhig flackerten seine Augen hin und her.
    „Wir müssen Rouven Blandow finden“, erwiderte Eduard bestimmend. „Mit seiner Hilfe gelingt es uns vielleicht, dieses – Gesicht zu vernichten.“
    „Hast du wieder davon geträumt?“ fragte Cloud sofort darauf.
    Eduard sagte nichts. Er nickte nur.
    „Und du meinst, mit ihm haben wir eine Chance?“
    Eduard nickte wiederum.
    „Wir hatten ihn damals beschimpft und betrogen“, setzte Cloud dagegen. „Denkst du, er hat das vergessen?“
    „Ich weiß es nicht“, zuckte Eduard mit der Schulter. „Er ist unsere einzige Hoffnung.“
    „Und ohne ihn?“ versuchte Cloud auf seinem Standpunkt zu beharren.
    „Wir brauchen das Buch, Dumpkin. Immer noch!“ Er nahm seine Hand von Clouds Schulter und wandte sich für einen Augenblick auf die Seite. Dem Haus entgegen. „Wir hatten es damals nicht ernst genug genommen“, sagte er leise. Sein Blick fiel auf eines der Fenster des oberen Stockwerkes. Ihm war, als sehe er in diesem Moment den kleinen Larsen hinter dem Vorhang verschwinden. „Selbst Rouven wußte damals wahrscheinlich nicht, worum es eigentlich ging.“
    „Wo sollen wir ihn finden?“ fragte Cloud darauf. „Verdammt noch mal, wo?“ Wut stieg in ihm auf. Wut über sich selbst, daß er damals so blind gewesen ist. Einfach blind und es nicht verstanden hatte, daß es um vieles mehr ging, als nur um irgendein Buch. „Wir hätten es damals schon tun sollen“, zischte er in sich hinein.
    Eduard drehte sich wieder seinem Freund zu. Bis auf das Äußerste spannten sich seine Gesichtsmuskeln. „Ich lasse ihn suchen“, hauchte er Cloud entgegen. „Geld darf in solch einem Fall keine Rolle spielen.“
    Cloud sog die Luft tief durch seine Nase. „Gehen wir ins Haus“, sagte er unvermittelt. „Mir ist auf einmal eiskalt.“
    „Wir müssen versuchen, Showy zu erreichen“, meinte Eduard nachdenklich, als sie das Haus betraten.
    „So wie er immer geschrieben hat, ist er ja weit herumgekommen“, entgegnete Cloud. „Vielleicht hat er mal etwas über Blandow erfahren.“
    Meni hatte zwischenzeitlich etwas zum Essen vorbereitet. Janina schlief, tief und fest. Neben dem elterlichen Schlafzimmer befand sich außer Larsens Zimmer noch ein kleinerer Raum, den Meni liebevoll für den neuen Zuwachs hergerichtet hatte. Larsen schlich sich in regelmäßigen Abständen in das Zimmer, um nach seinem Schwesterlein zu sehen.
    Cloud machte sich sofort daran, mit Jean Hensen zu telefonieren. Eduard stellte sich im Wohnzimmer vor die breite Fensterfront. Er mußte an Clouds Erlebnis denken, das er ihm vorhin geschildert hatte. Wer konnte diese Gestalt gewesen sein? Wer? So sehr er es auch zu verdrängen versuchte, immer wieder sah er es vor sich. Dieses Gesicht, wie es ihn durch die Fensterscheibe hindurch anblickte.
    „Onkel Eduard“, vernahm er plötzlich Larsens Stimme hinter sich. Kurz zuckte er zusammen. Langsam wandte Eduard sich um. Larsen hielt ihm ein Blatt Papier entgegen, auf dem etwas gemalt zu sein schien. „Das habe ich für dich gemalt, Onkel Eduard“, sagte er. Augenblicklich, wie Eduard es zu sich nahm, drehte Larsen sich um

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