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Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Das Buch der Schatten: Roman (German Edition)

Titel: Das Buch der Schatten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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verhindern.
    „Ich komme wieder, Liebes“, flüsterte Cloud. Meni ließ es geschehen. Sie wich nicht mehr zurück, als Cloud sie in die Arme nahm.
    „Wann?“ schluchzte Meni.
    „In den nächsten Tagen, Liebes.“ Fest klammerte er seine Frau an sich. „Es muß sein“, hauchte er. „Es muß.“
    *
    Meni war früh zu Bett gegangen. Sie hatte diese Ruhe dringend nötig. Nachdem Larsen sich von Eduard für den Tag verabschiedet hatte, brachte Cloud ihn in sein Zimmer.
    „Wir müssen leise sein“, flüsterte Cloud ihm ins Ohr. „Du weißt ja, deine Mutter braucht dringend Schlaf.“
    „Ich weiß Daddy“, flüsterte Larsen zurück. „Hast du mich noch lieb, Daddy?“ fragte er ihn darauf.
    Cloud versuchte zu lächeln. „Aber ja, mein Junge. Natürlich habe ich dich lieb. Warum fragst du denn so etwas?“
    „Nur so, Daddy“, erwiderte Larsen belanglos. „Gute Nacht Daddy.“ Larsen zog sich die Bettdecke bis an den Hals und schloß seine Augen.
    „Gute Nacht, mein Junge“, sagte Cloud verwundert über das Verhalten seines Sohnes. Leise verließ er das Zimmer. Die Tür lehnte er wie immer nur an. Vorsichtig schlich Cloud sich in das Schlafzimmer. Menis Atem ging ruhig und gleichmäßig. Längere Zeit beobachtete er seine Frau. Sie schien einen sanften Schlaf zu haben. Beruhigt schloß er die Tür. Lautlos begab er sich noch in das Zimmer von Janina. Ab und zu kam ein Husten aus ihr hervor. Nichts Beunruhigendes. Auch diese Tür ließ er nur angelehnt.
    Eduard wartete zwischenzeitlich im Wohnzimmer auf ihn. Er hatte sich so gesetzt, daß er den Eingang, wie auch die breite Fensterfront, im Auge behalten konnte.
    „Hast du es noch einmal bei Showy versucht?“ fragte Eduard, als Cloud den Raum betrat.
    „Seit einer Stunde nicht mehr“, erwiderte Cloud. „Werde es aber gleich noch einmal versuchen.“
    „Hilf Gott, daß er da ist“, sagte Eduard zu sich. Unbewußt griff er in seine Hosentasche. Das Blatt Papier, das Larsen ihm gegeben hatte, bekam er zu fassen. Langsam zog er es hervor, begann es von neuem zu betrachten. Es waren keine gerade Linien, auch kreuzten sich die Endpunkte und bildeten dadurch nicht eine exakte Spitze. Dennoch war es eindeutig. Larsen hatte ihm das Siegel Salomons aufgezeichnet. Eduard war es unbegreiflich, wo Larsen, kaum fünf Jahre alt, dieses Symbol schon gesehen haben könnte.
    Clouds Stimme ließ ihn aufhorchen. Über Eduards Gesicht flog ein freudiger Schimmer. Cloud schien Showy erreicht zu haben. Mehrere Minuten vergingen, in denen Cloud ein angeregtes Telefongespräch führte. Leise legte Cloud danach den Hörer wieder auf.
    „Und?“ fragte Eduard sofort, als sein Freund das Wohnzimmer betrat.
    Mit gesenktem Kopf setzte Cloud sich Eduard gegenüber. Geraume Zeit verging, in der er nichts sagte. Er saß nur da, hing irgendwelchen Gedanken nach und sagte nichts. Eduard hielt immer noch das Blatt in der Hand. Erwartungsvoll musterte er sein Gegenüber, seinen Freund, der langsam seine Blicke zu ihm richtete.
    „Showy kneift“, sagte er, kaum hörbar mit zitternder Stimme.
    Eduard atmete tief durch. Mehrmals hintereinander.
    „Showy – kneift?“ wiederholte er. Fassungslos starrte er auf Cloud, bewegte abwehrend seinen Kopf hin und her.
    „Er will nichts mehr damit zu tun haben.“ Clouds Blick fiel auf das Blatt, das Eduard, mit der bemalten Seite ihm zugerichtet, in den Händen hielt. Bestürzt zeigte er mit dem Finger darauf, wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton über die Lippen.
    Eduard legte es auf den Tisch. Langsam, sehr langsam. „Dein Sohn, Dumpkin“, flüsterte er ihm zu. „Heute mittag hat er es mir gegeben.“
    „Mein Gott“, stammelte Cloud. „Meinst du, er hat –?“
    „Ich weiß es nicht, Dumpkin“, schnitt Eduard ihm das Wort ab. „Wir müssen handeln. Auf Showy brauchen wir ja jetzt nicht mehr zu warten.“
    „Handeln“, hauchte Cloud. „Verdammt noch mal, was sollen wir gegen etwas unternehmen, das es normalerweise gar nicht geben dürfte? Wie sollen wir etwas vernichten, das – das mächtiger ist, als – als wir es uns vielleicht vorstellen können?“ Krampfhaft klammerten sich Clouds Finger um die Lehne seines Sessels, bis die Knöchel weiß angelaufen waren. „Vielleicht hat es Champy schon erwischt? Vielleicht ist Champy längst schon – tot?“
    „Wir müssen zurück ins Internat“, erwiderte Eduard. „Bestimmt werden wir dort eine Antwort finden. Denk an das Gemälde, das sich plötzlich aufgelöst hatte. Ich

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